27.07.2013, 09:05 | #1 |
TENEBRAE
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Morgenglanz
Die Schatten schrumpfen vor dem Licht im Osten,
sein Leuchten krallt sich lüstern in den Tag, und was in Dunkelheit verborgen lag, steht an der Sonne grellem Prangerpfosten. Der kühle Stahl der Nacht muss nun verrosten, er löst sich in der Wärme. Schläfer, sag - wie lang reicht jedes Atemzugs Ertrag dem Wächter deines Schlafs auf seinem Posten? Vergeblich sein Bemühn - du wirst erwachen und blinzelnd schauen in die junge Glut, die deinen Sinnen stille Wunder tut. Und jede Stunde trägt ein andres Lachen von lichten Dingen, die dir Freude machen, und jedes Wunder weiß dir frischen Mut.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (24.08.2013 um 16:53 Uhr) |
23.08.2013, 22:16 | #2 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
das gefällt mir richtig gut und ist wunderbar nachvollziehbar. Der Morgenglanz zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Sonett und mündet schließlich in einem folgerichtigen Optimismus. Die beiden Quartette beleuchten im wahrsten Sinne des Wortes zum einen den entstehenden Morgenglanz und zum anderen die dahinscheidende Nacht. Hier werden die ewigen Relationen erörtert: Hell/Dunkel, Ja/Nein, Frau/Mann usw. Der Wächter des Schlafes hat gegen das Licht keine Chance, erfahren wir im ersten Terzett, denn die Wunder, die sich in seiner Gegenwart eröffnen, erreichen seine Sinne. Und selbst mit einer gesunden Portion Zynismus betrachtet, stimmt man konsequenterweise der Aussage zu, dass jede Stunde ihr eigenes Lachen besitzt (es fragt sich nur, wer gerade lacht ). Aber wir sprechen ja hier von den Dingen, die Freude machen und frischen Lebensmut für den neuen Tag bringen sollen. So kann derselbe beginnen, packen wir es an. Ein schönes Sonett, wie es sein sollte. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
24.08.2013, 02:43 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Schön, dass du wieder zugegen bist! Dieses Hier entstand in einer meiner lichteren Stunden, als ich mit dem Universum versöhnt war. Diese Momente, wo man eine tiefe Liebe für alles Lebendige empfindet und die Welt umarmen möchte, sind kostbar und selten. Bald genug dämpft der zynische Realismus derlei himmelhoch jauchzende Seelenflugstunden zum linkischen Flattern eines verwaisten Nestlings auf dem Waldboden, umringt von gierig sabbernden Katzen und Füchsen... Danke für deine Gedanken! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
24.08.2013, 14:24 | #4 |
ADäquat
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Hi, Erich,
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24.08.2013, 16:52 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Chavi!
Vielen Dank für deinen freundlichen Zuspruch! (Ausgraben muss der gute Faldi doch nicht erst...das könntest du auch...) LG, eKy
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01.09.2013, 21:21 | #6 | |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
bei deiner Schaffensflut klicke ich oft deinen Namen, um zu schauen, was ich noch nicht hatte. Jedes Mal erkenne ich, dass ich etwas beinahe verpasst hätte, wärst du nicht hier. So aber, Zitat:
Liebe Grüße zu einem wunderschönen Gedicht (Sonett), Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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01.09.2013, 22:14 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Lieb, dass du immer wieder mal "klickst"! Es gibt ja leider noch jede Menge "Nuller" in meinen Themen (Vor allem bis Seite 6, wenn ich mich recht erinnere)! Eins meiner wenigen Weltumarmungsgedichte, das hier! So positiv bin ich leider selten drauf...aber schön, wenn dann ein Gedicht gelingt, das auch andere aufbaut und ihnen neuen Mut schafft! LG, eKy
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