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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 27.07.2013, 09:05   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Morgenglanz

Die Schatten schrumpfen vor dem Licht im Osten,
sein Leuchten krallt sich lüstern in den Tag,
und was in Dunkelheit verborgen lag,
steht an der Sonne grellem Prangerpfosten.

Der kühle Stahl der Nacht muss nun verrosten,
er löst sich in der Wärme. Schläfer, sag -
wie lang reicht jedes Atemzugs Ertrag
dem Wächter deines Schlafs auf seinem Posten?

Vergeblich sein Bemühn - du wirst erwachen
und blinzelnd schauen in die junge Glut,
die deinen Sinnen stille Wunder tut.

Und jede Stunde trägt ein andres Lachen
von lichten Dingen, die dir Freude machen,
und jedes Wunder weiß dir frischen Mut.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (24.08.2013 um 16:53 Uhr)
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Alt 23.08.2013, 22:16   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
Standard

Servus Erich,

das gefällt mir richtig gut und ist wunderbar nachvollziehbar.

Der Morgenglanz zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Sonett und mündet schließlich in einem folgerichtigen Optimismus.

Die beiden Quartette beleuchten im wahrsten Sinne des Wortes zum einen den entstehenden Morgenglanz und zum anderen die dahinscheidende Nacht.
Hier werden die ewigen Relationen erörtert: Hell/Dunkel, Ja/Nein, Frau/Mann usw.

Der Wächter des Schlafes hat gegen das Licht keine Chance, erfahren wir im ersten Terzett, denn die Wunder, die sich in seiner Gegenwart eröffnen, erreichen seine Sinne.

Und selbst mit einer gesunden Portion Zynismus betrachtet, stimmt man konsequenterweise der Aussage zu, dass jede Stunde ihr eigenes Lachen besitzt (es fragt sich nur, wer gerade lacht ).
Aber wir sprechen ja hier von den Dingen, die Freude machen und frischen Lebensmut für den neuen Tag bringen sollen.
So kann derselbe beginnen, packen wir es an.

Ein schönes Sonett, wie es sein sollte.

Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 24.08.2013, 02:43   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Faldi!

Schön, dass du wieder zugegen bist!

Dieses Hier entstand in einer meiner lichteren Stunden, als ich mit dem Universum versöhnt war. Diese Momente, wo man eine tiefe Liebe für alles Lebendige empfindet und die Welt umarmen möchte, sind kostbar und selten.
Bald genug dämpft der zynische Realismus derlei himmelhoch jauchzende Seelenflugstunden zum linkischen Flattern eines verwaisten Nestlings auf dem Waldboden, umringt von gierig sabbernden Katzen und Füchsen...

Danke für deine Gedanken!

LG, eKy
__________________
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Alt 24.08.2013, 14:24   #4
Chavali
ADäquat
 
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Hi, Erich,

das hatte ich schon letztens gelesen und ich wollte es auch kommentieren, weil ich es so schön fand.
Ist mir aber durchgerutscht - bei der Fülle deiner Kreativität ja auch kein Wunder

Nun hat Faldi es ausgegraben und was soll ich sagen - ich schließe mich dem Lob an
Ein schönes lebensbejahendes Bekenntnis:
Aus dem Dunkel geboren erwacht ein neuer Tag.

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 24.08.2013, 16:52   #5
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Vielen Dank für deinen freundlichen Zuspruch!

(Ausgraben muss der gute Faldi doch nicht erst...das könntest du auch...)

LG, eKy
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Alt 01.09.2013, 21:21   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

bei deiner Schaffensflut klicke ich oft deinen Namen, um zu schauen, was ich noch nicht hatte.
Jedes Mal erkenne ich, dass ich etwas beinahe verpasst hätte, wärst du nicht hier.

So aber,

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Und jede Stunde trägt ein andres Lachen
von lichten Dingen, die dir Freude machen,
und jedes Wunder weiß dir frischen Mut.
kann ich unentwegt in deinen Glanz tauchen, genießen und meine Freude darüber immer nachholen.

Liebe Grüße zu einem wunderschönen Gedicht (Sonett),
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 01.09.2013, 22:14   #7
Erich Kykal
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Hi, Dana!

Lieb, dass du immer wieder mal "klickst"! Es gibt ja leider noch jede Menge "Nuller" in meinen Themen (Vor allem bis Seite 6, wenn ich mich recht erinnere)!

Eins meiner wenigen Weltumarmungsgedichte, das hier! So positiv bin ich leider selten drauf...aber schön, wenn dann ein Gedicht gelingt, das auch andere aufbaut und ihnen neuen Mut schafft!

LG, eKy
__________________
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