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Alt 17.08.2010, 18:33   #1
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard In unserem Himmel

In unserem Himmel


Oft liest man Schicksalswege seinen verschlungen. Für viele mag das so sein, doch der meine und der deine schienen vom ersten Augenblick völlig klar. Zuerst hörte ich nur von dir, von deinen grünen Augen, von deinem umwerfenden Blick unter dem Motorradhelm.
Ich lächelte über die Schwärmereien, fühlte mich erhaben...ich war doch schon 19 Jahre alt und in „festen Händen“.
Das war jedoch bevor ich deine Hände kannte...und dieser Ausdruck nur ein Synonym für etwas, was ich erst jetzt wirklich verstehe.
Dein Ruf war nicht der Beste. Weiberheld war einer davon und das mit 17 Jahren, ziemlich jung um ein Bad Guy zu sein. Ich gebe gerne zu, ich war neugierig auf jemanden der so ganz anders war als ich. Wie konnte ich wissen, dass du die andere Seite meiner Seele sein solltest? Wie sollte ich ahnen, dass wir nur noch zusammen ein Ganzes ergeben würden?
Hätte ich anders reagiert, als ich dich das erste Mal sah? Ich glaube nicht, denn von alledem wusste ich noch nichts. Du bestandest zu diesen Zeitpunkt nur aus ein paar Worten, einer Jungmädchenhimmelei. Bis das Grün deiner Augen für mich leuchtete unter diesen eigensinnigen dunklen Ponyfransen. Das hätte mich warnen sollen, wie hartnäckig du ein Ziel verfolgen kannst. Ich ahnte nicht, dass ich dieses erklärte Ziel war. Du sahst damals mein Lächeln, als ich erkannte wer mir gegenüber stand und für dich war klar, dieses Lächeln wolltest du für immer an deiner Seite. Was war an deinem Blick, der mich meine Erziehung vergessen ließ? Den, in diesem Alter “gravierenden“ Altersunterschied...mich von jemanden trennte, der sein bestes gegeben hatte und dir doch nicht das Wasser reichen konnte.
Mit dir an meiner Seite war das Blau des Himmels plötzlich dreideminsional und die Möglichkeit darin aufzusteigen oder hineinzufallen sehr viel wahrscheinlicher.
Wir haben beide Möglichkeiten ausprobiert, wir waren in unserem Himmel ganz oben und ganz unten, doch immer zusammen, nie getrennt.
Die Jahre haben ihre Spuren gezeichnet, doch noch immer sagst du, du liebst mein Lächeln. In einer Art die ich mich staunen läßt und die vergangenen Jahre keine Zeit sind, sondern nur ein Band das uns hält.
Wie liebe ich deine kleinen Eitelkeiten wenn du dich über die ersten grauen Haare beschwerst und wie liebe ich dieses Grün in deinem Blick, wenn es leuchtet...nur für mich.
Nein, unsere Wege waren nicht verschlungen, sie waren umschlungen. Einer um den anderen...wir wussten es damals nur noch nicht.



18.08.1983



(Berichtigung siehe unten)
__________________
Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)

Geändert von badico (23.12.2010 um 10:50 Uhr)
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