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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 24.12.2009, 15:02   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Weihnacht 2009

Weihnacht 2009


Was war denn das nur für ein kurzes Jahr,
So voll gepackt bis an sein letztes Ende:
Man hebt verdattert seine müden Hände,
Den Kopf noch schüttelnd wird erst langsam klar,

Was war, was ist, was kann mit uns geschehen:
Es wird sich wenden, Glück wird zu Verdruss,
Verdruss wird Glück. Wir eilen bis zum Schluss,
Bis unsre alten Augen nichts mehr sehen.

Wenn wir uns dabei nicht zu sehr verlieren,
Dann will ich’s tragen durch die ganze Zeit.
Denn wer allein ist, dessen Herz wird frieren,

Er wird verkümmern an dem Lebensleid.
Sei um mich, will ich still und leise flehen,
Dass Du mir bleibst und dass wir uns verstehen.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 25.12.2009, 18:41   #2
Herbstblatt
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 25.02.2009
Ort: Paderborn
Beiträge: 215
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Lieber Walter,
schöne Worte, um Bilanz zu ziehen. Denn zumindets während der Weihnachtstage sollte alle Hektik von uns abfallen. Dann hat man Zeit einen Blick zurück zu werfen, auf das was war, merkt worauf es wirklich ankommt.
Noch besser nicht nur einen inneren Monolog zu führen, sondern die Worte an den Menschen zu richten für den sie gedacht sind.

besinnliche Grüße vom Herbstblatt
Herbstblatt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.12.2009, 20:52   #3
Lena
Lyrische Träumerin
 
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Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
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Lieber Walther

Ein schönes und nachdenklich machendes Sonett.

Mir gefällt vorallem die erste Stophe..müde Hände...Kopfschüttelnd..

Nachdenklich, ungläubig, und doch Fakt. Eigendlich wie in jedem

Jahr,..eigendlich.

Die beiden Terzette sind sehr eindringlich und sehr Gefühlvoll.

Wahre Worte, die mir sehr zusagen.

Sehr gerne gelesen

Lena wünscht Frohe Weihnachten
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra

Geändert von Lena (26.12.2009 um 20:55 Uhr)
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Alt 26.12.2009, 21:21   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Lieber Walther,


ist denn Weihnachten und Neujahr eine wirkliche Zäsur? Oder wird man erst dann wieder aufmerksam auf das Verrinnen der Zeit starren, ihrer Flüchtigkeit eingedenk?
Mich treiben Deine Gedanken fast täglich um.

Ein sehr gelungenes Sonett!
Ich vermisse ein Komma. Marginal.

Lieben und hoffnungsfrohen Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2009, 10:20   #5
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Lb. Herbstblatt,

eigentlich war das ein eher privates Gedicht für meine Liebste. Irgendetwas an Weihnachten, Neujahr, zum Geburtstag, sollte "handgemacht" sein. Ich habe es eingeführt, vor Jahren schon, das in Form eines Gedichts, meist eines Sonetts, zu machen.

Man wird sich in einem solchen Moment des ruhigen Nachdenkens einiger Dinge "klar". Das Innehalten führt zu Reflexion und Erkenntnis des Wesentlichen.

Am Ende stand der Text, der mir dann doch mehr schien als ein Gedicht an die Liebste, sich der Innigkeit jenseits des überbordenden Alltags erinnernd.

Danke für Deinen Eintrag.

LG W.

Lb. Lena,

die "müden Hände" werden in der Lyrik und Poesie des 19. Jahrhunderts oft bemüht. Sie stellen den Bezug zwischen Werk und Mühe, zwischen Stolz und Vergeblichkeit her. Verbunden wird das mit dem Bild der gefalteten Hände, die zugleich ausruhen, sich ihrer selbst versichern und zu beten scheinen.

Uns sind die Gewißheiten abhanden gekommen. Mehr als die Liebe zweier Menschen zu einander, die selbst nie eine Sicherheit darstellt, ist uns nicht geblieben.

Vielen Dank für Deine lobende Erwähnung.

LG W.

Liebe Leier,

in der Tat sind diese Tage "Zäsuren". Sie bringen uns durch ihre Einbettung um den dunkelsten Tag des Jahres zum Nachdenken, die Feiertag schaffen den Raum und die Zeit dazu. Dabei ist der Glaube selbst nur noch eine Randerscheinung geworden.

Der Eintritt in die Ruhe aus dem vollen Lauf wirkt mit einer gewissen Verzögerung, dann aber umso heftiger.

Danke für Deinen Eintrag und Deine Gedanken.

LG W.
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