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Satire Zipfel Für Zyniker und andere Fieslinge

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Alt 10.02.2017, 20:28   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Selbstjustiz



Selbstjustiz



O Herr, ich hasse dieses blöde Arschgesicht,
belege ihn mit einem lebenslangen Leiden,
er soll es spüren tief in seinen Eingeweiden,
und lasse ihm ein wenig noch sein Lebenslicht.

Auf seine Schultern packe ihm ein Schwergewicht,
auch bitte ich, ihn Stück für Stück nur zu zerschneiden,
wenn du damit beginnst, ihn langsam auszuweiden,
so er dann abkackt, stelle ihn vors Weltgericht.

Doch vorher kette ihn in enger Kerkerzelle
an eine Wand mit Ausblick auf die Höllenlichter,
die ihn erwarten an des steten Peines Quelle.

Er bleibt mein Arschgesicht, ich aber bin sein Richter,
so warte bis ich komme und mein Urteil fälle,
wohl über meinen armen destruktiven Dichter.


Falderwald
. .. .


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 11.02.2017, 00:09   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Faldi!

Wer ist wohl mit dem destruktiven Dichter gemeint? Böhmermann? Nein, dann würde ja Erdogan darum beten, und dann würde er sich selbstverständlich an Allah wenden!

Abgesehen davon, dass ich natürlich nie zu einem Gott oder Herrn beten würde - ich würde ihn auch nie bitten, das Obekt meines Hasses für mich zu filettieren! DAS würde ich dann doch zu gerne SELBST übernehmen!

Gut geschrieben, aber mir fehlt ein wenig das Backgroundwissen zu deiner Intention ...

Gern gelesen!

LG, eKy

PS: Habe deinen anderen Post "Meinung" erst hinterher gelesen. Alles klar - dann ist wohl Allah gemeint mit dem "Herrn" - oder jemand in Deutschland schiebt ähnliche Gebete ...
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 11.02.2017, 22:25   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

ach weißt du, wenn einer an den lieben Gott, welchen auch immer, glaubt, dann ist es doch viel bequemer, ihn die erste Drecksarbeit übernehmen zu lassen. So macht man sich die Finger nicht selbst schmutzig und nebenbei verursacht das ganze Blut immer so eine Sauerei.

Hast du den Titel in deine Betrachtung mit einbezogen, denn der lautet ja Selbstjustiz?

Also von welchem kleinen destruktiven Dichter könnte hier die Rede sein.

Hast du wirklich kein Fünkchen Ahnung?


Aber danke, dass du dich erbarmt hast, denn das arme Kerlchen leidet wirklich Höllenqualen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Alt 11.02.2017, 22:31   #4
Erich Kykal
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Hi Faldi!

Dazu grundsätzlich die Frage: Handelt es sich um eine politische Botschaft für den gesamten deutschsprachigen Kulturkreis, ist somit der Beschuldigte eine Person öffentlichen Interesses?

Oder handelt es sich bloß um einen verbannten Forendichter, der dich immer noch ärgert?

Oder ist es nur irgendein Wortspiel, dem ich nicht folgen kann?

In ersteren Fällen bin ich nicht gut beim Raten, denn die große Bühne hat mich kaum je interessiert, und für die allzu klein(lich)e habe ich ein kurzes Gedächtnis.

Also nein, ich habe wirklich keine Ahnung. Sorry ...


Der Titel Selbstjustiz impliziert einerseits, dass hier ein Dichter sich selbst verdammt, aber was soll dann all das "Arschgesicht"-Gerede? Geht es um seinen Schließmuskel?
Andererseits könnte es bedeuten, dass der Autor ein Gottverächter ist und selbigen Gott, das Arschgesicht, bittet, sich selbst zu verwursten.
Zuletzt könnte es bedeuten, dass das LyrIch der irdischen Gerichtsbarkeit nicht vertraut und seinen Gott um Rache anfleht, quasi als Akt der Selbstjustiz im Gebet.

Mehr fällt mir dazu nicht ein, und eins erscheint mir so verquer wie das andere.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (12.02.2017 um 15:09 Uhr)
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Alt 12.02.2017, 10:29   #5
Thomas
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Lieber Falderwald,

man kann mit sich gar nicht streng genug ins Gericht gehen, doch dann sollte man zum Trost das Gericht wechseln, z.B. Schweinebraten, Semmelknödel und kühlem Bier - Ach so, im Norden muss es ja immer Fisch sein.

Liebe Grüße
Thomas
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Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 12.02.2017, 15:40   #6
Erich Kykal
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Hi Faldi!

Manchmal zündet der "göttliche Funke" doch sehr spät - oder nie!

Du solltest dir sein armseliges Glimmen aber nicht zu Herzen nehmen! Ernstzunehmendes Feuer wird da keines draus!

Du musst es einfach so betrachten wie ich:


Der selbstverliebte Funke göttlichen Geschlechtes,
er glüht und wütet gerne über fremdem Feuer!
Ein Drüberstehn war seinem Dünkel nie geheuer,
und seiner ungetilgten Rachsucht kein Gerechtes.

Er überwarf sich gern im Eifer des Gefechtes
mit allem, was ihn lehren konnte, doch zu teuer
war ihm sein Wahn, so blieb er lieber Ungeheuer
und wünscht der Esse, die ihn auswarf, all sein Schlechtes.

Im kleinsten Kreise mag er seine Zunge schärfen
und Hitze brüten wider alles "Unerhörte",
das seine Glut verkannte, seine Kreise störte -

es soll dem armen Geiste doch von Herzen frommen,
kann er nicht anders mit der Welt ins Reine kommen
als dadurch, Hass zu speien und mit Dreck zu werfen!


Relaxte Grüße,

eKy
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Geändert von Erich Kykal (12.02.2017 um 17:22 Uhr)
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Alt 12.02.2017, 18:11   #7
Falderwald
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Moin Thomas,

ja, Asche auf mein Haupt...

Selbstkritik ist nicht jedermanns Sache, ich habe ja schon mit meinem kleinen destruktiven Dichter abgerechnet.
Aber, das ist das Problem, wenn du mit dir selbst kämpfst, dann wirst du auf jeden Fall auch mal verlieren...

Semmelknödel sind lecker, aber Fisch kommt hier auch meist nur freitags auf den Tisch. Und Pilsrahmsoße - nein Danke - keine harten Drogen...

So muss das Gericht wohl auch dieses Mahl sein. Aber irgendwann ist man auch gesättigt.

Vielen Dank für deine Rückmeldung...


Servus Erich,

Zitat:
Der Titel Selbstjustiz impliziert einerseits, dass hier ein Dichter sich selbst verdammt, aber was soll dann all das "Arschgesicht"-Gerede? Geht es um seinen Schließmuskel?
Nur indirekt, es geht wohl eher um die damit verbundene Inkontinenz...
Zitat:
Andererseits könnte es bedeuten, dass der Autor ein Gottverächter ist und selbigen Gott, das Arschgesicht, bittet, sich selbst zu verwursten.
Hm, interessante These, jedoch wollte ich eigentlich kein Gott-Bashing mehr betreiben. Zielt sowieso ins Leere...
Zitat:
Zuletzt könnte es bedeuten, dass das LyrIch der irdischen Gerichtsbarkeit nicht vertraut und seinen Gott um Rache anfleht, quasi als Akt der Selbstjustiz im Gebet.
Jetzt kommen wir der Sache schon näher, allerdings fleht der Protagonist nicht seinen Gott an, sondern seinen, also den des Arschgesichtes an.
Verstanden?

Ja, aber sicher hast du, wie deine eindrucksvollen Zeilen beweisen.

Darauf gebe ich dir folgende Antwort:


Dasselbe Arschgesicht belästigt mich mit Schreiben,
obwohl ich es ihm explizit verboten hatte,
es hetzt und ätzt am andern Ort wie eine Ratte,
doch darf es dort in seinem Rattenloch verbleiben.

Auch kann es ungestraft den größten Rufmord treiben,
man packt es dort in einen warmen Beutel Watte,
zwar gibt es hier und da mal eine Scheindebatte,
sein Hate Speech aber kann man sich dort einverleiben.

Bei einer Flaute, wo nicht viele Winde wehen,
wird dort ein luftgefülltes Arschgesicht beschützt,
sein fauler Atem bleibt als Brise im Geschehen.

Hier wird das Arschgesicht nicht länger unterstützt,
von seinem Unrat ist hier gar nichts mehr zu sehen,
weil dessen Müll nun wirklich keinem Forum nützt.


So, Schluss jetzt, nun darf es mich wieder dreiundvierzig Mal anschreiben.

Danke für die erneuten Rückmeldungen und die aufhellenden Zeilen...


Vielen Dank für eure Antworten...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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