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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 30.04.2009, 18:17   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Tropfen

Ich höre die Tropfen schon fallen:
Und wieder einer verrinnt!
Ein Tönen und Schweben, Verhallen -
und ein Neues beginnt.

Ich spüre die Tropfen so gehen.
Wer stellt wohl das Fließen ein?
Wer kennt es und weiß um das Drehen?
Und ein Letztes wird sein!

Ich wünschte, mein Wasser zu geben
dem Strome, der alles mitführt.
Das ist wohl das Schwerste: Ans Leben
zu glauben, wenn ausgelebt wird.
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (05.05.2009 um 17:25 Uhr)
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Alt 30.04.2009, 18:32   #2
ReinART
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Liebe Larin
das Thema hast Du schön bearbeitet!
Zitat:
Ich höre die Tropfen noch fallen:
Und wieder einer verrinnt!
Ein Tönen und Schweben, Verhallen -
.... ein Neues beginnt.

Ich spüre die Tropfen so gehen.
Wer stellt wohl das Fließen ein?
Wer kennt es und weiß um das Drehen: was meinst Du mit Drehen?
doch ein Letztes wird sein!

Ich wünschte, mein Wasser zu geben das hört sich sehr nach Wasserlassen an
dem Strome, der alles mitführt.
Das ist wohl das Schwerste: Ans Leben
zu glauben, auch wenn man stirbt.
Ich habe mir erlaubt, einige kleine Änderungen durchzuführen. Ist aber Dein Gedicht und nimm es nur als Anregung

Lieben Gruß
reinhard
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Alt 05.05.2009, 15:44   #3
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo larin,

dein Abschiedsgedicht im Kreuzreim gefällt mir gut. Ich sehe hier den Tropfen als Teil des Wassers, den ich wiederum als Lebenfluß betrachte. Der Mensch als Einzelner ist nur ein Tropfen im großen Fluß (ein Mensch unter Milliarden). Das lyr. ich tut sich schwer damit, den Tod zu aktzeptieren. Allein die 1. Strophe würde ich ändern.

ich höre die Tropfen schon fallen
und wieder einer verrinnt. (Hier würde ich und durch schon ersetzen).

ein Tönen und Schweben, Verhallen -
und ein Neues beginnt.

Vielleicht:
ein Neues nun beginnt.

In der letzten Strophe:
das ist wohl das Schwerste - ans Leben (entweder am Leben oder im Leben).

Ansonsten gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (05.05.2009 um 15:55 Uhr)
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Alt 05.05.2009, 16:48   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

lieber reinArt, liebe ruhelos,

danke für eure kommis!
ja - hier geht es um das vertropfen der zeit: ein junger mensch hört schon, dass seine zeit vertropft

ans leben zu glauben hört sich für mich nicht falsch an , es auszuleben bedeutet hier auch : es zu ende zu leben - das ist für mich nicht gleichbedeutend mit sterben. sterben ist wirklich der schlusspunkt. die zeit davor gehört immer noch zum leben - daher möchte ich auch diese zeile nicht ändern.
das drehen , damit meine ich das drehen am wasserhahn -
wenn das leben vertropft wie ein tropfender wasserhahn, gibt es dann auch jemanden , der es ab - und auch wieder zudreht? hier wird die frage
nach einem möglichen schöpfer gestellt , der "es" in der hand hat - kein mensch kann sich schließlich das geboren werden aussuchen , das sterben nur bedingt, wenn er selber hand anlegt.
es kostet mut, das ende im blick zu haben, aber trotzdem im hier und jetzt zu bleiben, daran zu glauben, dass alles, was mit begegnet seine berechtigung , seinen sinn hat.....

liebe grüße
larin
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Alt 05.05.2009, 16:59   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe larin,

ich zitiere rasch, bevor Veränderungen die erste Fassung nicht mehr sehen lassen.




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Ich höre die Tropfen schon fallen:
Und wieder einer verrinnt!
Ein Tönen und Schweben, Verhallen -
und ein Neues beginnt.

Ich spüre die Tropfen so gehen. (wie schön, das "so" einmal in rechtem Gebrauch zu sehen!)
Wer stellt wohl das Fließen ein?
Wer kennt es und weiß um das Drehen: (Hie r hätt ich statt Doppelpunkt das bessere Fragezeichen gesetzt)
Und ein Letztes wird sein!

Ich wünschte, mein Wasser zu geben
dem Strome, der alles mitführt. (zu dem Alles führt...? aber das wäre nicht Deinem Sinn gemäß)
Das ist wohl das Schwerste: Ans Leben
zu glauben, wenn ausgelebt wird.

**

Zum Inhalt:
Oh ja!

Qintessenz: Welche Erkenntnis!
Abschiedsgedicht? Eher nicht.
Mündungsgedicht.
Wunderschön und tief wie das Meer, in das alle Tropfen wieder münden.

Hoffentlich stellt nichts und Niemand das Rinnen der Tropfen ein!


Für's Erste
bewundernden Gruß
von

cyparis
(nach dem letzten Tropfen dürstend!)
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Alt 05.05.2009, 17:32   #6
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 4.893
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liebe cyparis,
wie wir ja aus dem naturkunde - unterricht wissen, ist wasser überall dort, wo leben ist. wasser ist wandelbar, wasser ist unaufhaltsam, wasser überdauert (in anderer form), der kreislauf des wasser kennt nur die wiederkehr...

selbst, wenn es nur ein tropfen auf dem heißen stein wäre.....
im englischen heißt dieses sprichwort übrigens: einen tropfen ins meer geben -
und dazu sagte mutter teresa: wenn es den tropfen nicht gäbe, dann gäbe es auch das meer nicht....
der ozean weiß um den tropfen , der tropfen weiß um den ozean- eins ist im anderen unendlich gespiegelt....

danke auch dir für deinen kommi!
(das fragezeichen hab ich übernommen! dort passt es rätselhafterweise gut hin!)

liebe grüeß
larin
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Alt 05.05.2009, 19:02   #7
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe larin,


was mich immer wieder erstaunt:

Wasser ist das einzige Element, das in dreierlei Form besteht:
Fest. Flüssig. Gasförmig.
naturam


Grüße vom
Pantoffeltier
cyparis
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Alt 05.05.2009, 23:23   #8
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe larin,
dieser Lebensphilosophie schließe ich mich gern an.
Ohne zu wissen, wie ich mit meinem "Austropfen" mal umgehen, hadern oder es gar genießen werde, will ich versuchen, das Gegebene (das Leben)anzunehmen und auszuleben.
Stellenweise musste ich mich zwar erst einlesen.
Deine Erklärug hat mir geholfen, gut zu verstehen.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 06.05.2009, 03:09   #9
forelle
unpaniert
 
Registriert seit: 12.04.2009
Ort: Auf Wanderschaft
Beiträge: 513
Standard

Liebe larin,

eine schöne, vielleicht auch beängstigende Betrachtung über den Tropfen, der da tropft und tropft, wie Uhren, die davonticken .......
Der vorherige Tropfen tropft so nie wieder. Es war einmal. Ein Tropfen, der tropft zeigt an, wie gerade ewas vergangen ist. Nichts zeigt sich deutlicher, weil .... so still. Zeit ist still. Lautlos.

hach, mir hat dein Gedicht sehr gefallen.

lieber Gruß von forelle
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