11.01.2010, 12:35 | #1 |
TENEBRAE
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Die kalte Wahrheit
Manchen ist die Welt voll Wärme,
und sie wurzeln in der Zeit. Wie die Vögel bilden Schwärme sie in Gottgeborgenheit. Ihre Lieder jubilieren allen Sommersonnen zu, so als wären es die ihren in zutiefst vertrauter Ruh. Ach, ich kann wie sie nicht singen! Mein Gekrächz erklingt allein. Kann mir selbst nicht Sonne bringen, kann wie sie nicht gläubig sein. Meine Bitterkeit erhören nur die Winter, blass und kühl; Wahrheit kann sie wenig stören, denn sie wärmen kein Gefühl. Darum lasst, ihr weißen Wangen frischen Schnees mich an euch schmiegen! Lasst mich, dem nie Lieder klangen, kalt in eurem Troste liegen!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
11.01.2010, 16:31 | #2 |
gesperrte Senorissima
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nein, lieber Erich Kykal ...
ich schreibe nichts. Es käme nur wieder ein Kniefall zustande. Gekrächz? Ja, weil Du ein weißer Rabe bist. Laß Dir bitte eine adäquate Änderung einfallen. Kalt und schneeweiß: cyparis |
12.01.2010, 12:32 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Leier!
Mit Bedauern lese ich, dass du gesperrt bist? Das mit dem Gekrächz ist im übertragenen Sinne gemeint, als Widerpart zum süßlich-harmonischen Hosiannagesäusel der angesprochenen "Gläubigen". Auf die Wertigkeit meiner Lyrik war es gar nicht bezogen. Wenn gottdurchglühte Leutchen anfangen, ihr Credo zu singen, fang ich halt frech meine Wahrheit zu krächzen an - ich kann nicht anders, selbst wenn ich die "in Gott Geborgenen" in gewisser Weise sogar beneide. Die frieren nie in der Kälte ihrer nicht vorhandenen Logik. Dennoch: Wenn sie vom Jenseits, der Gnade und all dem tradierten Müll reden, kann ich das nicht einfach so stehenlassen, ohne was zu sagen, und sei es eben nur, wie blöd- und widersinnig dieser ganze Relgionskram ist! Auch wenn mir dabei kalt ist! Das ist der Preis der Wahrheit, der Realität. Deshalb: Gekrächz! LG, eKy
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12.01.2010, 13:31 | #4 | |
ADäquat
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Hi eKy,
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12.01.2010, 18:00 | #5 |
TENEBRAE
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Ja, chavali, hat's da ausgelassen bei dir? Was ist denn da unklar?
Wer? fragst du dauernd! Natürlich jene, die in Gottgeborgenheit ruhn, die Gläubigen, Naiven dieser Erde, die in ihrer Einfalt und Weltsimplifizierung eigentlich sogar beneidenswert sind, und die in S1 hanz klar benannt werden. Das wollte ich in diesem Gedicht zum Ausdruck bringen. Übrigens: In Z1 der letzten Str. gehört mit Sicherheit KEIN Komma! Schau mal genau! Die Phrase "ihr weißen Wangen frischen Schnees" setzt sich in Z2 fort! Und die Winter hören nicht im akkustischen Sinne, sie ERhören im übertragenen welchselbigen! Das ist sehr wohl ein gewichtiger Unterschied. Das dazu. Ich persönlich finde, dass dies eins meiner guten ist, vielleicht, weil es mir noch so nah ist. In einem halben Jahr bin ich vielleicht deiner Meinung. Bis dahin pflichte ich deinem Urteil nicht bei, frech, wie ich bin... Ist eben alles subjektiv, Schmähgacksache, Auslegware... LG, eKy
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12.01.2010, 18:33 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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als, lieber erich,
singen kannst du mit deiner sprache durchaus! - da ist keinerlei gekrächze zu vernehmen. die gottgeborgenen gehen mir auch gewaltig auf den wecker, auf deren wahrheiten und tröstungen verzichte ich auch gerne. dennoch liebe ich eine wärmflasche zum anschmiegen mehr als kalten winterschnee... liebe grüße frierbert |
12.01.2010, 18:43 | #7 |
Gesperrt
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Lieber Erich,
nach Deiner Antwort zu Chavalis Kommentar getraue ich mich kaum, hier noch Stellung zu beziehen. Seis drum. Ich bin auf der Suche nach Inspirationen, nach Neuem, nicht nur im Forum, versteht sich! Bei Dir hoffte ich, fündig zu werden hinsichtlich Romantik oder Stimmungsvollem. Ich bin ein wenig enttäuscht, denn was finde ich hier? Nebensächlich Empfundenes. Chavalis Einwände kann ich nicht in allen Punkten teilen, mir fehlt das Wirkliche an diesem Gedicht, das Gefühl, das die Leserin mitreißen kann. Mir erscheint dieses Gedicht als eine trockene, Kreuzreim-geleierte Darstellung irgendeines Augenblicks. Ich schau mal in Dein Profil, da werde ich sicher fündig . Nix für Ungut. Liebe Grüße, Medusa. |
12.01.2010, 19:26 | #8 | |
ADäquat
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Hey kykal,
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13.01.2010, 08:59 | #9 |
TENEBRAE
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Hi, Chavali!
Schade, dass du meine Formulierung gleich so bierernst genommen hast - sie war jedenfalls, da sei dir versichert, nicht beleidigend gemeint. Für diese Unklarheit entschuldige ich mich. Was dir an meinem Text, der das Gedicht erläutert, und am Gedicht selbst unklar ist, ist MIR aber nicht klar. Was lässt an meiner Erklärung denn "zu wünschen übrig"? Und wer einen Beitrag schreibt, sollte - dieses "Kompliment" sei dir retourniert - ebenso wie Autoren damit leben können, dass seine Kritik manchmal eben NICHT verifiziert und anerkannt wird, wenn der Autor eben in diesem Fall explizit anderer Auffassung ist. Aber wie gesagt - vielleicht bin ich später, mit mehr Abstand - sogar durchaus deiner Meinung! Also, nicht gleich verschnupft sein! Ist alles relativ... LG, eKy @Medusa Tja, dasselbe wie bei Chavali: Man kann's eben nicht immer allen recht machen. Eure Meinung sei euch unbenommen, und ich respektiere sie auch, aber ICH habe - zumindest augenblicklich - nun mal eine andere. Nix für ungut... @frierbert Hast ja recht, aber dieses Gedicht entstand in einer "depressiven Phase", daher lag mit das Düstere, Kalte näher... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
13.01.2010, 21:26 | #10 |
der mit dem Reim tanzt
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Hallo Erich, dein Gedicht finde ich gut gelungen, im Vermaß wie immer bestens abgestimmt und im Inhalt schlüssig. Einzig stellt sich mir die Frage: Kommt denn deine Bitterkeit daher, dass du gerne gläubig wärst und es nicht bist?
Manche Kommentare finde ich ärgerbetont, vielleicht hast du deren Gedichte zu sehr kritisiert, zumal jene an anderer Stelle gerade die dichterische Freiheit forderten. Auch ich gehöre zu der Sorte, die keinen Gott hier gelten lässt. Doch Singen grad an jenem Orte bereitet mir ein großes Fest. Ich singe zwar mit "Gottes"kindern, weil die Musik mich glücklich macht, will die Gemeinschaft nicht verhindern, in der die Seel vor Freude lacht. So bin ich wohl ein "tönend Rohr" für meinen eignen Wohlbefund und der Musik in jenem Chor. Zum Glauben seh ich keinen Grund. Wie du siehst, habe ich mich ( bis auf die Bitterkeit ) in deinem Gedicht wiedererkannt. Gruß Archimedes ...der mit den tönenden Kreisen
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