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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 04.09.2018, 09:35   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Der Nachtvogel

Der Nachtvogel

Sternenlose Nacht im Regen,
Schweigen zieht sich Jacken an,
wenn die Füße sich bewegen
durch das Moor von nebenan.

Jeder Schritt ist nach dem letzten,
und ein Lichterkegel scheint,
er zerteilt die Regenfetzen,
wenn es in dem Dunkel weint.

Bei dem Wandern durch die Moore,
sind die Wege Sicherheit,
dennoch schüttet jede Pore,
Angstschweiß in die Einsamkeit.

Rascheln, pladdern, Birken klatschen!
An der Seite klingt es: „plauz“
und der Regen will nur matschen,
in der Ferne ruft ein Kauz -

Während Füße weiterschreiten,
mit dem Ziel nach dem Zuhaus -
sieht er Schattenflügel gleiten,
und der Kauz hat eine Maus.

Die Natur wiegt sich im Reinen
Flügel fliegen mit Bedacht,
und der Mensch spürt im Alleinen
seine eigene Ohnmacht.

Und so geht er leise weiter,
schaut dem Schatten hinterher -
dieser Kauz war kurz Begleiter
ohne eine Wiederkehr.



Zur Erinnerung einst 6.te S

Regennass sind seine Federn,
Schwingen fliegen mit Bedacht,
und ein Mensch will sich eingliedern
in die Wildnis dieser Nacht.

Geändert von juli (04.09.2018 um 18:50 Uhr)
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Alt 04.09.2018, 13:46   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Liebe juli,

du erzählst hier eine tolle Geschichte, in der man sich ein bisschen gruseln kann,
aber nur ein bisschen, denn bald ist klar, dass hier ein Käuzchen sein (Un)Wesen treibt.

Das ist dir wunderschön gelungen
Eine kleine Ballade die ich sehr gern gelesen habe.

Lediglich in der vorletzten Strophe passt was nicht so ganz
Zitat:
Regennass sind seine Federn,
Schwingen fliegen mit Bedacht,
und ein Mensch will sich eingliedern
in die Wildnis dieser Nacht.
vom Reim her und auch von der Betonung, aber das wirst du sicher selbst schon gemerkt haben.
Vielleicht fällt dir dazu noch was Passenderes ein


LG Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2018, 18:41   #3
juli
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Beiträge: n/a
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Liebe Chavali,

Bevor ich diese Ballade schrieb, habe ich ein wenig im Internet gestöbert. Ich habe mir Moorgedichte angeschaut.

An meinem Wohnort gibt es ein Moor, und es übt Faszination aus. Ist schon ein wenig gruselig. Aber das sind ja nur menschliche Wesenszüge. Das Gruseln gibt es ja nur beim Menschen. Die Tiere kennen das nicht.

Bei diesem Text war ich mir unsicher, ob " Vollmond " oder "Natur".

Ich habe mich für hier entschieden, weil es eine nachdenkliche Wanderung sein soll, ein wenig unheimlich und düster.
Den Kauz sehe ich hier nicht als Todesvogel. Er ist einfach ein Kauz. Wie die Natur so ist. Realistisch.

Die S.:

Regennass sind seine Federn,
Schwingen fliegen mit Bedacht,
und ein Mensch will sich eingliedern
in die Wildnis dieser Nacht.


habe ich gegen die:

Die Natur wiegt sich im Reinen
Flügel fliegen mit Bedacht,
und der Mensch spürt im Alleinen
Dunkelheit in dieser Nacht.


eingetauscht. Bei dem Wort Alleinen bin ich mir nicht so sicher, ob man das so schreiben kann. Aber ich habe das Wort im Duden gefunden.

Danke für deinen Kommentar und für dein waches Auge.

lg ju


Geändert von juli (04.09.2018 um 18:51 Uhr)
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Alt 04.09.2018, 19:30   #4
waterwoman
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Beiträge: 804
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Hallo juli,


das finde ich richtig cool, eine balladenähnliche Erzählung

Die zweite Variante der Strophe ist zumindest reimtechnisch besser

ich finds jetzt nicht so schlimm, dass da ein Häkchen drin ist im Original.

Gruß
ww
__________________
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß.
Wilhelm Busch
waterwoman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2018, 09:57   #5
juli
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Beiträge: n/a
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Hallo ww,

Danke für " cool".

Ja, die Ballade hätte auch unter Beschreibungen stehen können. Es ist für niemanden direkt.

Ich hatte zuvor mir das hier angeschaut:

http://www.wortblume.de/dichterinnen/knabmoor.htm

Von daher hatte ich eine Geschichte im Kopf. Deswegen Vollmond.

An die Moderatoren. Wenn der Link nicht erlaubt ist, bitte ich um Entschuldigung und dann muss der Link ja weg.

Ich habe schon immer gerne kleine Balladen, Beschreibungen geschrieben:

https://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=14898<<< Thema " Ein Neuer Morgen!

https://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=14660 <<<< Thema: "Beschreibungen".

Ja, die zweite Variante reimt sich. Es ist für mich eine Herausforderung reine Reime zu finden, und den Sinn so fließend wie möglich klingen zu lassen.
Ich bin immer auf dem Weg. Assonanzen finde ich auch manchmal ok. Aber hier lasse ich das Gedicht nun so.

Ich danke dir.

lg ju


Geändert von juli (05.09.2018 um 10:06 Uhr)
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Alt 08.09.2018, 08:05   #6
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Ophelia
 
Registriert seit: 10.05.2016
Beiträge: 251
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Liebe Juli,

mir gefällt deine Ballade ebenfalls richtig gut und ich bin gerne mit durchs Moor gewandert. Ich bewundere immer, dass du so lange Gedichte schreiben kannst. Das habe ich noch nie geschafft.

Ganz liebe Grüße

Ophelia
__________________
Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
Ophelia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2018, 09:17   #7
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Ophelia,

Liebe Ophelia,

Danke für dein Lob. Ich freue mich.

Ich habe mich an Balladen rangetastet.
Meist sehe ich vor meinem innren Auge eine kleine Filmsequenz.
Ich fange an zu schreiben, suche Reime, gucke ob der Sinn passt,
und versuche nicht den roten Faden zu verlieren.

Wenn du das mal versuchen willst, es ist eine Fleißarbeit, für mich jedenfalls.

Danke nochmals.

lg ju

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