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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 31.01.2013, 17:46   #1
marzipania
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Standard Jethro Tull

Spielt der Faun auf seiner Flöte
eilen Mädchen nicht grad wenig
im Gesicht die zarte Röte
um des Meisters Hände sehnig
zu erfühlen auf den Leibern
die sich reiben an der Flöte
spielt er Mädchen und auch Weibern
dieser Faun auf seiner Tröte

quer


© marzipania
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Alt 31.01.2013, 19:48   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo marzipania,

wunderbar, das gefällt mir sehr.

Das Gedicht "L’Après-midi d’un faune" von Stéphane Mallarmé und Jethro Tull, bzw. Ian Anderson als Faun, erscheinen hier in einer lyrischen Vereinigung.

Ich mag Jethro Tull sehr und habe deren Entwicklung über das ganze Bestehen dieser Band aufmerksam beobachtet.

Und ich muss sogar sagen, daß mir ihre Spätwerke, wie z. B. "j-tull dot com", "Rock Island" und "Roots to Branches" inzwischen fast noch besser als die alten gefallen, weil auf diesen Alben eine wahnsinnig ausgereifte Musik zelebriert wurde.

Und wie du siehst, konnte bzw. kann Mr. Anderson nicht nur Frauen mit dem Spiel seiner Querflöte begeistern.
Ich finde sein Flötenspeil einfach nur fantastisch, er kommuniziert fast durch dieses Instrument. (Kennst du "Strange Avenues" von der "Rock Island"?)

Mehr kann ich dazu gar nicht sagen, nur ein ehrlich gemeintes Lob dalassen...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald




Ian Anderson, der Faun...


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 01.02.2013, 09:22   #3
marzipania
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Danke schön, Falderwald.
Ich bin richtig gerührt, zeigst du mir doch den Meister noch einmal in seiner klassischen Grundhaltung.
Und natürlich konnte er nicht nur Frauen begeistern; das Gedicht selber ist ja aus der Sicht eines männlichen Fans geschrieben, der sich der Faszination des Musikers zwar nicht entziehen kann, doch auch mit leichtem Neid auf dessen Wirkung auf Frauen schaut. Deshalb gibt es den leicht abfälligen Ausduck "Tröte."
Und bezogen auf die Kommunikation durch und mit seinem Instrument kann ich dir nur Recht geben: ein Magier vor dem Herrn.
Ähnlich hingerissen war ich bisher nur bei Konzerten mit Jeff Beck (ist schon länger her), der sich einmal so mit einer Gitarristin "austauschte", dass ich vor Begeisterung heulen musste. Da war alles drin: der Beginn einer Amour, Streitereien, Elend und Ende.
Das bringen nur wenige zustande.
Ian Anderson ist einer davon.
Herznahe Grüße
m.
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Alt 01.02.2013, 16:56   #4
Praya
Strandgut
 
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Jethro Tull: Ich weiß nicht mehr darüber, als dass mir Melodien ins Ohr schießen, wenn ich an die Band denke. Lieder, die mich in ihrer Intensität in einem anderen Leben begleiteten ... und diese Flöte!
Um dein Gedicht in seiner Gänze zu verstehen, müsste ich jetzt googeln. Doch schon der Klang und deine Wortwahl haben mich überzeugt.
Wunderschönes Gedicht, Marcy!

Bin hin und wech


Praya
__________________
Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.
F.W. Nietzsche
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Alt 01.02.2013, 17:37   #5
marzipania
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"Hin und wech" ist schon mal gut, liebe Praya,
mehr kann ich mir kaum erhoffen.
Das Gedicht ist schon älter, liegt mir aber am Herzen, spielten doch Musiker in meinem Leben stets eine tragende Rolle - was rein praktisch gesehen - nicht immer eine gute Wahl war.
Ich kann einfach nicht dagegen an, hätte mit Sicherheit auch Mozart, dem Alt-Punk, zu Füßen gelegen.
Na ja, nicht wirklich zu Füßen, aber immerhin mörderisch entzückt.
In diesem Sinne
einen herzlichen Gruß an den Strand
marzipania
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Alt 01.02.2013, 20:39   #6
Cebrail
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Jep marzipania,
hier etwas über den Meister zu finden hätte ich nicht erwartet. Finde ich gut und du kennst sogar Jeff Beck? Hätte ich dir jetzt nicht zugetraut, was dich jetzt nicht abwerten soll, aber die wenigsten
können mit dem Gitarrenmechaniker was anfangen.
Aber Gitarristin? Oder meinst du die wunderbare Frau am Bass?

Davon ab Faldi, du solltest dir mal „a little light music“ anhören, ein Mitschnitt aus mehreren Shows
mit einem guten Querschnitt durch ihr Schaffen.
Nun ja, Tull hat in der Musik neue Wegweiser gesetzt und vielen Bands die danach kamen den
Weg geebnet. Man höre einfach mal „Hotel California“ und danach „We used to know“.
Blabla, ich weiß wenn son Musikfreak mal ans sabbeln kommt und wenn er dann selbst noch ein wenig Musik macht.

Mal eben zum Gedicht, auch da steckt ne Menge drin, sieht auf den ersten Blick gar nicht so aus.
Fangen wir mal mit dem ersten Bild das ich hatte an.

Hier kam mir der Rattenfänger in den Sinn, so nennen manche Herrn Anderson ja auch und
wer ihn mal in echt erlebt hat, der weiß warum, auch wenn die Mädels auf den Konzerten heute
schon bald mit dem Rolator und Sauerstoffmaske kommen ;-).

Überhaupt kommen da noch mehr Bilder und Gedanken in mir auf,
Pan der Gott aus der Mythologie, da kommt mir Fruchtbarkeit und Wildheit in den Kopf, aber auch Verspieltheit und hier sind wir wieder bei der Flöte, die ja spielerisch durch die Zeilen tanzt.
Am interessantesten finde ich aber diesen Teil hier;

Zitat:
um des Meisters Hände sehnig
zu erfühlen auf den Leibern
die sich reiben an der Flöte
spielt er Mädchen und auch Weibern
Anfangs kam ich hier ins Stocken und dachte das etwas mit dem Metrum nicht stimmt oder es irgendwie unrund ist, bis ich dann auf die Idee kam es auf verschiedene Arten zu lesen und so
kam ich dazu, dass sich die Hände einmal an der Flöte reiben (wer jetzt böses denkt, ist verdorben)
und beim nächsten Anlauf auf waren es die Leiber die sich an der Flöte bzw. ihrem Klang rieben
und man könnte noch weiter spinnen und sagen dass er auf den Leibern der Mädchen und Weiber
spielt. Nu ja, kann ja auch sein dass ich hier mal wieder zu viel rein packe und deine Intention
eine ganz andere war, aber es hat Spaß gemacht sich mit deinen Zeilen auseinanderzusetzen.
Nur eins kann ich nicht wirklich zuordnen, das letzte „Quer“, da komme ich nicht hinter, aber es wirkt irgendwie, so wie da im Raum steht.

Okay ich hör dann mal lieber auf und wünsche noch ein schönes Wochenende.

Lieben Gruß
C.
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© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
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Alt 02.02.2013, 15:43   #7
marzipania
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Hui,
hier bekommt man aber interessante und ausführliche Kommentare.
Damit bin ich in letzter Zeit nicht gerade verwöhnt worden. War wohl im falschen Forum ...
Zitat:
und so
kam ich dazu, dass sich die Hände einmal an der Flöte reiben (wer jetzt böses denkt, ist verdorben)
und beim nächsten Anlauf auf waren es die Leiber die sich an der Flöte bzw. ihrem Klang rieben
und man könnte noch weiter spinnen und sagen dass er auf den Leibern der Mädchen und Weiber
spielt. Nu ja, kann ja auch sein dass ich hier mal wieder zu viel rein packe und deine Intention
Nee, mit dieser Deutung liegst du absolut richtig. Sie erklärt sich (auch) aus dem Verzicht auf Satzzeichen, der diese Lesart möglich macht, ja, geradezu erzwingt.
Ich denke, dass sich ein Teil (!) des Erfolges von Anderson aus seiner erotischen Ausstrahlung herleitet; er zeigt(e) eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Zudem gilt das Instrument der Flöte als besonders verführerisch und männlich (siehe Rattenfänger), während sich Gitarren eher in einem neutralen Bereich bewegen. ---
Es freut mich wie närrisch, dass du all die genannten Dinge im Gedicht erkennen konntest, all das, was ich einbringen wollte; immer gelingt das ja nicht.
Zu Jeff Beck: Ich war mal auf einem Konzert, da brachte er einen Gast mit, jene legendäre Gitarristin. Leider habe ich ihren Namen inzwischen vergessen; ist ca. 12 Jahre her ...
Recht herzlichen Dank für deine Einschätzung, Cebrail,
und ein wildes / ruhiges WE, je nach Bedarf.
Marzipania

P.s: Quer? Wegen seiner Querflöte und des Durcheinanderwirbelns des damaligen Musikgeschehens
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Alt 03.02.2013, 16:29   #8
Cebrail
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Blinzeln

Hallo marzipania,
Zitat:
Hui,
hier bekommt man aber interessante und ausführliche Kommentare.
Damit bin ich in letzter Zeit nicht gerade verwöhnt worden. War wohl im falschen Forum ...
Jep,
das kommt wohl wirklich davon dass du in den falschen Foren unterwegs
gewesen bist.
Mitlerweile geht es, in denen die ich kenne, nur noch nervig zu
und es gibt leider zu viele gefrustete Arschmaden die sich hinter ihrem
Bildschirm verstecken und ihre verbale Diarrhoe ins Netz fallen lassen.
Verzeihe bitte meine derbe Ausdrucksweise, aber ..........

Ich komme ins Forum, weil ich das Spiel mit dem Wort, die Poesie mag und nicht um jeden Tag einen kleinen Krieg auszufechten.

Von daher, hier auf der Insel wirst du erleben, dass man respektvoll miteinander umgeht und auch ohne unsinnige Streitereien und überzogene Regeln einen regen Austausch haben kann.
Ich denke die Freude ist ein wesentlicher Faktor.

Soviel dazu.

Danke für deine Erklärung zu dem Quer, ich dachte daran, dass er sich
einfach quer stellt und passt ja auch irgendwie.


So und nun der eigentliche Grund für meine Rückmeldung.

Zitat:
Zudem gilt das Instrument der Flöte als besonders verführerisch und männlich (siehe Rattenfänger), während sich Gitarren eher in einem neutralen Bereich bewegen. --

Beeeeeeeeeeeeeeeeeeep …......
… und schon bist du in der Wertungsskala um drei Punkte gefallen.

Nur weil da jemand auf einem Eisenstock rumnuckelt und der eine oder andere es, weil unbekannt und exotisch, gut findet, degradierst du die Gitarre in den „neutralen“ Bereich?

Ne, ne, so nicht, die Gitarre als solche ist schon das Fallussymbol schlechthin, sie deckt einen Bereich ab der so facettenreich und schimmernd ist wie bei keinem anderen Instrument, ein gut gespielter Ton auf einer Gitarre ist wie purer Sex und geballte Erotik.

Schau dir doch nur mal ihre Kurven an, formvollendet und schön ...

Eine Gitarre kann ich schlagen und sie gibt sich hin, ich kann sie streicheln und sie wimmert, ich stell sie in die Ecke und sie bleibt da ... und wenn ich mich der Gitarre hingebe und sie mich ihren Hals streicheln lässt, dann ist das etwas, das in etwa so schwierig zu erklären ist wie Lyrik …. ich könnte noch lange davon erzählen ;-).

Äähh, das nur mal so am Rande.

Noch eins, die Gitarrenfrau könnte dann Jennifer Batten gewesen sein,
die war zu der Zeit mit Beck unterwegs. (Das ist die welche bei Michael
Jackson spielte.)

Und einen lieben Dank für deine Wochenendwünsche und ich hoffe,
dass ich mindestens eine oder zwei Todsünden begangen habe.

Nun gut,
das war nun ein wenig am Thema vorbei, aber ich hatte gerade das Bedürnis mich noch mal zu melden und einen schönen Restsonntag noch.

Einen
lieben Gruß
C.
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„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
Cebrail ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2013, 17:02   #9
marzipania
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Tse, tse, tse.
Ich erhielt meine Belehrung damals durch einen Gitarristen. Wenn ich mich recht erinnere, ging es um die Wahl des Instruments, die für aussagekräftig gehalten wird.
Aber vielleicht sollten wir die Sache auch nicht allzu ernst nehmen. Eben fand ich Folgendes im Netz:
Zitat:
Anhand eines kleinen Auszugs aus dem Gedicht »Geiger und Weiber« von Alfred von Ehrmann (zu lesen im Artikel) wird deutlich, dass das bekannteste Streichinstrument, die Violine, umgangssprachlich auch als Geige bezeichnet, zu den weiblichen Instrumenten gezählt werden kann. Bereits in der Historie bestanden bei Mädchen geschlechterspezifische Instrumentenzuweisungen. So waren für Frauen/Mädchen nur eine sehr eingeschränkte Auswahl an Instrumenten vorhanden, ohne dass sie »gegen Konventionen « verstoßen hätten. Als »anständig« galten ab dem 18. Jahrhundert vor allem Instrumente, die einen geringen Bewegungsradius, einen ruhigen Sitz und möglichst keine Verzerrung der Mimik erforderten. ...


In diesem Sinne
ein schönes WE
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