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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 10.02.2013, 13:21   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Ungezählt

Ungezählter Dinge Schatten
fand ich auf dem Grund der Zeit,
Dinge, die noch Hoffnung hatten,
Hoffnung auf Gelegenheit.

Ungezählter Dinge Duften
stieg wie ein Erinnern auf
aus den Tiefen ihrer Gruften
längs der Jahre blindem Lauf.

Ungezählter Dinge Schulden
trag ich mit mir jeden Schritt,
und ein lebenslanges Dulden
trägt mir all die Tage mit.

Ungezählter Dinge Schatten
fand ich auf dem Grund der Zeit.
Weil sie meine Stärke hatten,
blieb für mich nur Müdigkeit.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (31.10.2017 um 17:58 Uhr)
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Alt 13.02.2013, 16:50   #2
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Erich,
eine herrlich rhythmisch gedichtete Betrachtung zu den Dingen aus dem Leben, die wir mit uns schleppen und die uns immer wieder einholen, weil sie nie ganz bewältigt worden sind.
Besonders gefällt mir der Ringschluss erste mit letzter Strophe.
Sehr gelungen und wunderbar zu lesen!
Herzliche Grüße!
Galapapa
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Alt 13.02.2013, 18:18   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

das sind sie, die "Gekonnten".
Der Leser labt sich an Wortwiederholungen, weil sie einfließen, mitnehmen und runden. Nach Genuss der Klangsprache liest man noch einmal und begibt sich in Nachdenklichkeit über das Sein an sich und taucht tiefer in das eigene.
Ungezählt sind die Dinge darin - und doch kann ein guter Dichter sie so hervorheben, bis man sagt: "Dafür war es gut."

Dickes Lob und liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 13.02.2013, 21:49   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Charly, Dana!

Vielen Dank für eure Gedanken! Wie richtig erkannt, waren mir hier Melodie und Fluss der Sprache besonders wichtig.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 13.02.2013, 22:12   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 4.893
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.....und die Hausfrau ergänzt noch:

Ungezählter Füße Spuren
lassen Tappser am Parkett.
Tritte, Schlieren und Konturen:
Babyöl und Burgerfett!

Ungezählte Finger kleben
Marmelade an die Tür!
Honig, Schoko pickt daneben -
aber keiner kann dafür!

Ungezählte kleine Wesen
fummeln hier und bummeln da.
Das will aber keiner lesen.
Putzen darf dann die Mama...


lieber erich, vergib mir - du hast ein wunderschönes gedicht geschrieben -
aber mich juckt halt schon wieder der schalk im nacken!


küsschen, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 13.02.2013, 22:21   #6
Erich Kykal
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Hihi! Lass jucken, Mutti!

Deine Strafe für solchen Schabernack wird in deinem Gedicht selbst ja schon ausführlich beschrieben!

Ein Sadist reinsten Wassers wäre ich, wollte ich DA noch einen draufsetzen! (Kicher!)

LG, eKy
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Alt 14.02.2013, 18:38   #7
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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Ooooch, DIE Strafe ist doch schon längst abgesessen - oder abgewischt, wie mans nimmt.

Allerdings konnte ich mich im vergangenen Sommer davon überzeugen, dass auch in Haushalten mit Katzenunterkunft deren Halter nicht ganz putzlappenfrei durchs Leben kommt!

Liebe macht offensichtlich Flecken, da wie dort.

Da darf man dann auch müde sein davon.

LG, larin
__________________
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