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Alt 14.07.2019, 20:52   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Folgekosten

Es ist das Wasser, dem die Fische folgen müssen,
ganz gleich, ob sie stromauf, stromab sich darin wenden -
sie sind gebunden daran, wie das Bett von Flüssen
sich fallend neigt, die ihnen einzig Leben spenden.

Sie träumen, eng begrenzt, von weiten Ozeanen,
von uferloser Freiheit, die ihr Sehnen narrte,
und sterben dennoch in den schmalen Wasserbahnen,
darin sie heimisch wurden ohne Rückfahrkarte.

Und ach, wie wir als Menschen diesen Fischen gleichen,
wenn wir an Lebenswegen eifrig uns erwählen,
was leidlich brauchbar scheint, Erhofftes zu erreichen,
und bei den Folgekosten uns zutiefst verzählen!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 27.07.2019, 13:45   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hi Erich,

ein interessanter Vergleich! Der Unterschied zwischen Fischen und Menschen ist aber der,
dass die Fische ihrem Instinkt folgen und nur das brauchen, was sie am Leben erhält
incl. ihrem natürlichen Betreben nach Fortpflanzung zur Erhalt ihrer Art.

Der Mensch hingegen greift sich gierig alles, was er meint besitzen zu müssen,
auch wenn es sich als überflüssig heraustellt.
Machtstreben und Besitzdenken ist die erste Priorität.
Die Folgen sind ihm egal,
auch wenn öffentlich etwas anderes *gepredigt* wird.

Ach mir fiele noch einiges ein zu dem Thema...

Schön geschrieben, wäre auch in der Denkerklause gut aufgehoben.

LG Chavi

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 28.07.2019, 14:20   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Chavi!

Schon klar! Der Vergleich vergleicht die Evolution der Fische mit der Handlungsweise von Menschen, die ihren Lebensweg wählen: sie denken nicht daran, dass dür jede Tür, die sie dort in blindem Eifer oder kruzsichtiger Gier auftun, die meisten anderen Türen sich für immer schließen ... - und womöglich sehen sie sich dann irgendwann in einem engen Berufs- oder Gesellschaftsbiotop gefangen, zu alt, zu krank oder zu müde, einen neuen Aufbruch zu wagen.
Sie haben sich vorschnell festgelegt und müssen nun "mitspielen", ob sie (noch) wollen oder nicht. Menschen, die in ihren Berufen, in ihren Ehen usw. unglücklich sind, wissen, wovon ich rede.

Vielen Dank für deine Einlassungen!

LG, eKy
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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