19.02.2009, 10:33 | #1 |
gesperrte Senorissima
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Dunkle Bitte
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Nun, Orpheus, ist's genug der Qual, nun laß das Spiel ein Spiel gewesen sein, des' wunderliche Regel sich mir nicht erschloß, das Sieg nicht kennt, nur Niederlage der, die in schmeichlerischem Traum sich wog. Nun , Thanatos, zeig mir Dein Tal! Führ mich hinab in's grüne Urgestein, da Lethe fließt, da flüsternd Lava sich ergoß; da mir dann nie mehr Erdentage blühn, um die sich trügerisches Wollen bog, wie sich die Sehne biegt, bevor der Pfeil noch abgeschnellt. Nun, all Ihr Götter, laßt zum ersten Mal in meines Herzens Tiefe Frieden ziehn, den mir das Menschenleben hier nicht gab, den Schuld und Schmach zu zwingen wußten in Eisenband und glühendes Gedörn. Nun, Pan, verstumme Deiner Syrinx Schall, nicht länger werde ich Dich angstvoll fliehn, da mir mein Fährmann bot ein ruhig Grab, in das sie alle schweigend sinken mußten (die düstren Gläubiger mit gelbem Stern), die duldsam warten, bis am Grund mein Geist zerschellt. |
27.09.2009, 22:08 | #2 |
Gast
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Ui !
Kein Wunder dass darauf Keiner Antwort fand.
Die Sagengestalten, von Denen du berichtest, sind auch mir fremd. (mehr oder weniger) Ja, ich habe sogar nichtmal Lust, das in der Wiki nachzuschlagen ! Dein LyrIch ist aber ein ganz schöner Narr ! Stirbt, weil ihms die Welt gezeiht. Kenn ich. Aber wenn sie weiter Nichts verleiht verleih das Höhere Leben das können dem LyrIch erfundne Götter nicht geben. Frieden kommt auch nicht, weils ein Gott hineingesenkt Frieden kommt. Weil ihn der eigne Geist nicht verdenkt (wie auch der Gott...). Eigentlich schade um dieses tiefsinnige Gedicht. Es ist ansprechend geschrieben, und eigentlich, abgesehen von einem Grammatik-Fehler, zumindest einem, und einem unnötigen Metrik-Fehler, echt gut. Es wäre eine schöne Aufgabe, es perfekt zu machen. Und hops ! Da stehts ! |
28.09.2009, 12:24 | #3 |
gesperrte Senorissima
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Guten Morgen, yave -
hab Dank für Deinen Kommentar! Jetzt interessiert es mich aber sehr, wo Grammatikfehler und Metrikfehler stehen. Würdest Du bitte mein Auge darauf lenken? Die klassischen Sagengestalten sind Dir fremd? Dann empfehle ich Dir (wikipedia kannst Du Dir ersparen)," Die schönsten Sagen des klassischen Altertums" von Gutstv Schwab zu lesen. Es wird sich lohnen. Ich dachte, mein Gedicht sei sehr simpel zu interpretieren, denn ich schreibe nicht gerne rätselhaft. Freundlichen Gruß von cyparis |
28.09.2009, 22:05 | #4 |
Gast
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Achha !
Dann sollte ich dir vielleicht sagen, dass dein obiges Gedicht kompliziert ist ?
Du sprichst Sagengestalten mit Namen an, deren Archetypen wahrscheinlich für irgendwas stehen, das Symbolkraft hat. Diese Symbolkraft wirkt aber nicht, wenn ich erstens keine Ahnung habe, was sie ist, und zweitens keine Lust habe, es herauszubekommen. Zweitens. Die Materie bestätigt mich. Deines Gedichtes Finalzeilen reimen sich über eine Zweistrophe hinweg, was den elegischen und romantisch-düsteren Ton noch verstärkt. Es ist ein altertümlich anmutendes Gedicht, das gefällt mir sehr. Aber dadurch eben auch kompliziert, wiewohl die Interpretation leicht fällt. Ich gebe zu, der Grammatikfehler will sich mir nun nicht mehr offenbaren. Ich las an anderer Stelle, dass du ein Anhänger des "ß" bist, also das wars nicht... Aber wäre es nicht leichter, einfach "bot ein ruhiges Grab" zu schreiben ? Auch die Stelle "da mir dann nie mehr Erdentage" ist nicht in Ordnung. Ansonsten ein aussergewöhnlich gutes Gedicht. Vor banger Welt sprach schwach vor Schmerzen der krebserkrankte Held flieh ! gen Orkus und von Herzen flieh ! gen Orkus flieh und sei dahin ein Engel singt "Du sieh dass du erstehst. Dir sei Olymp ein höchster Sinn" |
02.10.2009, 21:06 | #5 |
gesperrte Senorissima
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@ Alle -
es sei mir erlaubt, zu antworten (ein gutes Mittel, nüch?): Das "bot ein ruhig Grab" ist mir schon so geläufig geworden, daß ich wohl kein gutes Auge mehr für eine bessere Fassung habe. Möchte jemand etwas dazu sagen? cyparis würde sich freuen Geändert von Leier (05.10.2009 um 22:24 Uhr) |
03.10.2009, 01:59 | #6 |
der mit dem Reim tanzt
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Liebe cyparis, mir sind zwei Dinge aufgefallen.
1. eine Sehne kann sich nicht biegen, nimm stattdessen einen Bogen, der kann es. 2. So wie cyparis heute reimt, das ist ein echt besondrer Fall: Die Schwester jeden Zeilenendes steht nicht als Kreuzreim oder Paar-, erscheint jedoch im nächsten Vers in gleicher Zeile fest verleimt und passt dadurch den Hades-Ball von einem Griechengott, legendes- sicher, hoch über die Acheron-Saar hin zu Thanatos' Tor, das kontrovers bei Eros unverbindlich, seitlich abgestellt. Cyparis, geh jetzt nicht durchs Tor, verweile hier und dichte weiter, was dich bewegt in diesem Land. Wir freuen uns auf das Gedicht, dass frohgemut verkündet Leben, kommt auch mal so ein Patzer vor, stimmt uns doch deine Arbeit heiter, wie du die Reime freier Hand, gekonnt so zauberst mit Gewicht, als wär es dir grad eingegeben. Das ist es, was uns sehr an dir gefällt.
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gestörte Kreise |
03.10.2009, 09:54 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe cyparis,
ein gebet um erlösung von irdischem sein? das ist fürwahr eine dunkle bitte - und drängt dennoch zum licht. ob die götter wohl gewogen sind und diesen letzten wunsch erfüllen? das lyrich ist erfüllt von dem drang nach frieden, den es nur diesseits noch zu finden hofft....nicht einmal orphische gesänge können es noch locken... mystisch und sagenhaft hast du die menschliche todessehnsucht eingekleidet...in einem kleid aus dunklem zauber......bittersüß... fuhr ein wenig mit in charons nachen - bin aber vorerst noch mal diesseits ausgestiegen! hingeflutet, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
06.10.2009, 11:49 | #8 |
gesperrte Senorissima
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Lieber Archimedes,
mit dem Bogen hast Du recht! Da es bisher aber sonst niemandem aufgefallen ist, laß ich es stehen - es schrieb sich so schön! Daß Du Dich mit Deinem Anwortgedicht an mein Reimschema gehalten hast, ist ein besonders großes Kompliment, ganz abgesehen vom Inhalt! Laß Dir tausendmal danken von cyparis! Liebe larin, nein - eine Bitte um Erlösung von einer bestimmten irdischen (Liebes-)Qual. Die Götter waren mir gewogen - in jeder Hinsicht - und befreiten mich von diesen Qualen, wenn sie sich (unter homerischem Gelächter) auch Zeit ließen. Hab Dank für den schönen Kommentar! Das Gedicht liegt mir immer noch am Herzen. |
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