28.02.2013, 17:26 | #1 |
SynTaxi-fahrer
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Lichtens
Nur ein Auszug aus einer Kurztragödie (wenn man so will), an der ich schreibe.
Ich weiß, dass keine richtige Systematik im lyrischen Sinne darinsteckt, habe mich vom Prinzip her stilistisch ein bisschen am Sturm-und-Drang bzw. Expressionismus orientiert in dieser Szene. LICHTENS: Lasse ab, die bitter Schmach Mir nahezu den Mute brach, Mein Busen ist so mager geschmälert, Dass ich nur bange atmen kann, Doch die Sonne fasst mich an, Sie ist's, die mich gewählt hat Nicht zu sterben bis ich droben Mich habe ins Gefild' erhoben. CEREBRO: Die Sonne, ja, zieht dich, zerrt dich, fasst dich an, Und Schames Seidenschnüre umschlingens Fleisch, schnür'n dich ein, Schnür'n fester, zurren zu und schneiden ein, Doch lieben dich, stoßen dich, treiben dich voran! Besonders dir ist's so grell und gleißend klar, Dass Pein ein Uhrwerk ist, ein tüchtig Uhrwerk, Und zeigt verbleibend Zeit dem Miniaturzwerg, Der den monomentalen Zeigern nachwächst, ja! Strebe weiter, sei gespornt, doch nicht so bilnd, Reite klüger nach, dem herrlich verheißend frischen Wind! LICHTENS: Zwar will ich weinen, will sterben, will mich verbergen, Bin doch der kleinste Zwerg unter allen Zwergen, Doch unverzagt kann ich mich immerhin einen Zwergen nennen, Eine Klugheit, die all die Riesen nicht kennen, niemals kennen! Mein Blut wird die Schnüre mir verbrennen, Somit ich mich freier sputen kann, Droben, in den Erhebungen werd' ich dann genannt, Als der, der Ketten, Schnüre sprang und tapferst nach den Fluten sann! CEREBRO: Eins gelernt hast du noch nicht: Vergiss zu waren dein Gesicht Und zu bedenken, wie du geheißen wirst! 's wird dich aufhalten, dich einschränken, wird besorgen, dass du ziellos irrst.
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Wo ist noch ein Meer, in dem man ertrinken könnte? - Friedrich Nietzsche © auf meine Texte. |
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