27.05.2011, 23:32 | #1 |
Slawische Seele
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Um ihretwillen
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. . Wirst du mich einmal doch verstehn, und glauben, deinet- , meinetwegen? Um ihretwillen diesen Weg zu Ende gehn und dich verwegen mit mir für sie mit Herz und Trotz den Oberflächlichkeiten stellen? Wer hat es mehr als sie verdient, um sich im Ursprung ihrer Quellen, gelassen und der Liebe treu nicht zu verstellen, zu verbiegen? Wir haben’s immer in der Hand, dass sie in Sicherheit sich wiegen. Dass sie, so lange es uns gibt, in dieser Einheit ungespalten, je nach Bedarf und tief geliebt von Händen wissen, die sie halten. . . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
28.05.2011, 06:53 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Guten Morgen Dana ,
ich nehme an , in diesem Gedicht geht es um die ganz Kleinen, die da in Sicherheit gehalten und ungeteilt gewogen werden sollen.... Diesen Wunsch hat bestimmt jede Mutter an den Erzeuger ihrer Kinder! Was die Glaubensfragen und - sätze anlangt: da hat wohl jeder seine ureigenen, die lassen sich nicht so in den Partner "einfüllen", wie man es selber manchmal gerne hätte. Gewiss nehmen sich aber die lieben Kleinen aus der Fülle der Möglichkeiten immer das heraus, was am besten zu ihnen passt. Allen Unstimmigkeiten und Widerständen zum Trotz ist jeder Erwachsene ein (Lern-) Modell, an dem sich der Nachswuchs orientieren kann und auch will! Schön, wenn da beide an einem Strang ziehen können. Wenn es anders sein sollte, wird die Sache zwar schwieiriger, hat aber auch ihre Qualitäten: Die friedliche Koexistenz unterschiedlicher Ansichten und Meinungen, das Ausverhandeln von Kompromissen ist etwas, das in einer mutlikulturellen, komplexen Welt von klein an erlernt werden muss! Die Achtung vor dem andersdenkenden, andersfühlenden Mitmenschen ist etwas, das nicht so schnell in die Köpfe und Herzen der Menschen geht.... Daher gilt: Früh übt sich! Letzlich steht das Maß dafür schon seit Langem in einem "heiligen" Buch: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!", dh. gesunder Egoismus und gesunder Altruismus stehen gleichberechtigt nebeneinander, individuelle Wünsche und solche, die dem Gemeinwohl dienen, müssen in eine sinnvolle Balance gebracht werden - und das tagtäglich! Gesamtgesellschaftlich betrachtet ist der Soizialismus an seine Grenzen gestoßen und der Kapitalismus tut es jetzt. Natürlich wil sich jedes Wesen "selbst verwirklichen" - hat seinen individuellen Werdegang und seine persönliche Lerngeschichte, doch mit blankem Hedonismus werden wir die Probleme der Welt nicht lösen können. (Die Bankenkrise entstand wohl genau aus einem solchen). Der nackte Altruismus, die völlige Selbstaufgabe und - aufopferung lässt aber ebenso etwas Wesentliches außer acht: Dass nur aufgrund einer guten Basis mit sich selber für sich und andere etwas getan werden kann! Daher kann "Hilfe" für andere auch immer nur "Hilfe zur Selbsthilfe " sein. Alle Einseitigkeiten tilgt Mutter Natur über kurz oder lang ohne Hin von den Erdball. Systeme, die nicht balanciert sind, kippen irgndwann. Und genau diese (Sozial-) ökologische Denken , das müssen wir erst mal lernen. Sich einordnen, unterordnen - und trotzdem eigenständig bleiben! Letztlich hält jeder auch ein wenig sein eigenes Leben in der Hand! Und das dürfen auch schon die Kinder wissen. Um "ihretwillen" ist vielleicht zu einseitig. Wir dürfen nicht nur um unserer Kinder willen etwas wollen - wir müssen es auch für uns selber tun. Letztlich fällt ja alles, was wir in die Welt hineingetragen haben, wieder auf uns selber zurück - und alles, was wir in uns selber klären und heilen, nützt auch genau so wieder der Welt.... Be brave, however! Morgengrüße, larin Geändert von a.c.larin (28.05.2011 um 06:58 Uhr) |
29.05.2011, 21:29 | #3 | |
Slawische Seele
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Liebe Larin,
mit deiner durchdachten und weisen Antwort hast du dem Gedicht viel gegeben, und zwar eine Prise Leichtigkeit, mit der man Probleme durchaus positiv betrachten kann. Diese Leichtigkeit darf aber nicht überflächlich oder gar gleichmütig sein. Sie kann zwar auch dann zum guten Ergebnis führen, wobei den Betroffenen die Schwere vorab wahrscheinlich auch nicht bewusst gewesen ist. Ist sie aber da (die Schwere), dann bedarf sie eben dieser Ventil-Gedichte und solcher Kommentare. Ganz besonders hier: Zitat:
Wenn solche Kinder nicht die Chance bekommen, sich zu orientieren, sondern nur still zu halten, um nicht noch mehr anzurichten (weil Kinder sich meist schuldig fühlen), dann wird es einzig für sie schwer. Die "Eltern" versäumen im Kampf um Sieg und Niederlage total, ein Fundament zu gießen. Sie stellen Mauern auf, die ohne Fundament irgendwann kippen. Ich danke dir und sende dir Abendgrüße, Dana
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30.05.2011, 17:35 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, liebe Dana,
da ich, wie dir bekannt ist, meine eigenen Erfahrungen mit Kindern (Plural) habe, finde ich es richtig und auch sehr positiv, dass du diese Thematik in deinem Gedicht ansprichst. Ich kann natürlich nur vom Familienleben sprechen. Es ist oft nicht einfach, die "Balance" zu halten, wenn jemand der einen, jemand der anderen Meinung ist und die Großeltern noch eine dritte Ansicht "mit in den Topf" werfen. Ich stimme dir zu, dass es wirklich der falsche Weg ist, die Kinder dem eigenen Egoismus zu opfern. Manche tun sich schwer, sich selbst auch einmal zurück zu nehmen, andere geben sich selbst auf - beides ist falsch, und schadet vor allem den Kindern. Persönlich halte ich den Weg der Aufrichtigkeit und der Ehrlichkeit für sehr wichtig. Wenn ich Fehler zugebe, kann ein Kind lernen, dass es auch mal Fehler machen darf, und ein Erwachsener sollte sich nie "zu schade" für eine Entschuldigung sein. Liebe zeigt sich, so denke ich, vor allem auch in der Akzeptanz - mit Ecken und Kanten, Geben und Nehmen, Freiheit und Grenzen. Vertrauen und Verlässlichkeit kann man, ebenso wie Liebe, nicht mit Geschenken oder Worten vermitteln, man muss sie leben. Meiner Meinung nach ist es nur so möglich, einem Kind ein Gefühl von Sicherheit zu geben, also, wenn es weiß, es wird geliebt - so, wie es ist. Selbst immer dazu zu lernen, und so zu vermitteln, dass Lernen eine gute Sache ist. Ich will nicht behaupten, dass das leicht ist, aber Lieben heißt, da zu sein, und zwar ganz - nicht nur "halb". Ganz sicher machen alle Eltern Fehler, wichtig ist nur, sie nicht zu einer Tugend zu machen, sondern aus ihnen zu lernen. Kinder sind eine Kostbarkeit, sie sind ein Teil von uns selbst, und unsere Zukunft. Es ist immer wieder eine traurige Angelegenheit, diese "Machtkämpfe" zu beobachten, die manche "auf dem Rücken" ihrer Kinder austragen. Dennoch habe ich im Laufe des Lebens Eltern und Kinder getroffen, die eine "echte Familie" waren, das lässt doch trotzdem hoffen, nicht wahr? (Zum Schluß noch eine Anmerkung zum "Formalen" des Gedichts, denn ich finde es sehr gut gelungen, wie du mit Enjambements beginnst, sie dann allmählich reduzierst und in der letzten Strophe dann zu einem "geradlinigen" Rhythmus übergehst. Hier folgt die "Form" dem "Inhalt", vom Konflikt über dessen Erkennen bzw. der Einsicht zur "ungespaltenen Einheit". Ich dachte, dass ich dir hier, obwohl natürlich der Inhalt das Wichtigste ist, meine Anerkennung zeigen möchte. Schön gemacht! ) Liebe Grüße Stimme der Zeit
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30.05.2011, 19:08 | #5 |
ADäquat
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Liebe Dana,
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Geändert von Chavali (30.05.2011 um 19:14 Uhr) Grund: Tippfehler |
01.06.2011, 18:57 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo dana,,
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© Bilder by ginton Kreativität entsteht, abseits aller Selbstzweifel! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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09.06.2011, 21:44 | #7 | ||
Slawische Seele
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Liebe Stimme,
vorab stelle ich etwas nach oben: Zitat:
Die anderen Betroffenen (Kinder, Eltern, Großeltern) sollen auch nicht ausschließlich als benachteiligt verstanden werden. Wenn alle daran arbeiten, können die gemachten Erfahrungen immer ins Positive umgesetzt werden. Man kann aus ihnen schöpfen, für sich und für andere. Das gilt auch umgekehrt. Eine "beneidenswert" heile Familie kann durchaus, eben mangels solcher Erfahrungen, durch kleinere Sorgen, tiefer abstürzen, als es aus der Sicht der "Erfahrenen" nötig gewesen wäre. Dieses Thema ist in beide Richtungen dehnbar. Vielleicht müsste der Begriff "heile Familie" anders definiert werden. Sie zeichnet sich nicht einzig durch eine Heiratsurkunde aus, die unerbittlichen Bestand abverlangt. Sie sollte sich über die Liebe zu den Kindern, über Aufrichtigkeit und offene Aussprache mit den Kindern definieren. Kinder verstehen und erspüren viel mehr, als wir Erwachsene ihnen zutrauen. Ich danke dir für deinen Beitrag zum Inhalt und natürlich für das schöne Lob. Liebe Chavali, Zitat:
Wichtig ist auch, dass beide begreifen: Selbst, wenn es anfänglich nicht ideal gelaufen ist, hat man es immer noch in der Hand, nachträglich zu erklären, nachträglich besser zu machen. Für ein Zugeben und Verzeihen ist es nie zu spät. Danke, dass du hier gewesen bist. Lieber ginTon, ich freue mich sehr über dein Lob und noch mehr darüber, dass wir durch dich nicht ausschließlich eine Frauenrunde bleiben. Müttern werden oft blinde "Affenliebe" und "kämpferische Löwenliebe" nachgesagt, und das nicht unkritisch. Davon steht nichts in deinem Kommi, das meine ich nicht. Du hast das Gedicht für gut befunden und den Inhalt "achtsam" bezeichnet. Darauf kam es mir an. Es geht mir um den nachhaltigen Zusammenhalt als Eltern. Erwachsene trennen sich, wenn ein Zusammenleben nicht mehr funktioniert. Auch das kann dem Wohle der Kinder dienen, wenn beide sich trotzdem als "gemeinsame Eltern" auch nach der Trennung verstehen. Ich danke dir. Euch dreien liebe Grüße, Dana
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