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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 13.10.2013, 14:57   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Stille Seele

Ein Heimatloser bin ich stets gewesen,
den Menschen Spielball im Gebell der Worte,
so trieb ich zügellos von jeder Pforte,
an die ich pochte mit Verstand und Wesen.

Der Erde bin ich inniglich verbunden,
denn ihre Kühle kann mich nicht verletzen,
sie lindert lautlos, was mich an Entsetzen
in jener schrillen Menschenwelt gefunden.

Und ist dir je danach, mich zu besuchen,
so findest du mich nimmer unter Leuten,
die Leben wie ein Wilderer erbeuten,
vielmehr in Wäldern unter alten Buchen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (13.10.2013 um 15:53 Uhr)
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Alt 14.10.2013, 17:27   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Hallo Erich,

das gefällt mir wieder mal sehr gut. Was hältst du von "der Menschen Spielball" statt "den Menschen (ein?!) Spielball"?

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 14.10.2013, 17:45   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hi Erich,

ich kann mich dem Gefallen von Thomas nur anschließen und auch die Änderung von den in der Menschen
in Zeile 2 würde ich begrüßen.

Ich mag dieses Thema und habe dieses auch schon mehrfach aufgegriffen.

Sehr gern gelesen!

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2013, 19:05   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas, Chavi!

Vielen Dank für Kommi und Lob!

Auch ich habe diese Änderung überlegt, aber ich zögere immer noch ob des kleinen, aber feinen Bedeutungsunterschiedes:

der Menschen Spielball - Genitivkonstruktion, der ein klares Besitzverhältnis ausdrückt, das ich scheue.

den Menschen (ein) Spielball - Dativkonstruktion, die über die Verwendung, Benutzung Aufschluss gibt.

Der Dativ zeigt an, was ich den Menschen bedeute, der Genitiv klärt bloß Eigentumsverhältnisse. Wegen dieses kleinen Punktes bevorzuge ich immer noch den Dativ, obwohl der Genitiv zweifellos die rein sprachlich elegantere Variante ist.

Ich überlege es mir noch...

LG, eKy
__________________
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Alt 16.10.2013, 23:37   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

ich las und dachte: Ein Eremit, der seiner Seele Leben schenkt.

Ein Naturgedicht der ganz besonderen Art.
Mit Verstand und Wesen ist ihr (der Natur) nur beizukommen, wenn man die Mitmenschen außer Acht lässt - es sei denn, es kommt mal ein Besucher, der wildernd sucht. Jener findet den von dir gemeinten Protagonisten.

"Den Menschen Spielball" gefällt mir und ich finde den Ausdruck sehr treffend, weil das Gedicht in "Ich-Form" geschrieben steht - ganz so, wie der Protagonist empfindet. Die Menschen an sich wissen meist nicht, wen und warum sie andere als Spielball betrachten. Sie schließen sich "Allgemein(un)wissen" an - der Protagonist aber steht hier bewusst und überzeugt für seine eigene Erkenntnis. Er betrachtet Natur (Materie) mit der Seele und macht nichts falsch.
(Ich muss dir schon wieder höchste Bewunderung aussprechen. Mach jetzt nicht den Fehler und erzähl mir, das wäre nur ein Erlebnis aus einer gänzlich anderen Perspektive betrachtet.)

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2013, 16:57   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Danke für dein sattes Lob - wie immer!

Dieser Text beschreibt im Grunde mich selber, mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen - er sagt ja schon alles.

LG, eKy
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