04.03.2013, 18:33 | #1 |
TENEBRAE
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Feierabendträumer
Und wieder hat sein Wille weltentsunken
die reife Frucht der Phantasie geschält, um zu vergessen, was sein Leben quält, und wo ihm Leid vom Rande zugewunken. Ein Tropfen Zeit, er wurde ausgetrunken, der Tag gelebt, erschöpft und angezählt. Allein, was all sein Dasein täglich stählt sind seiner Traumgebilde zarte Funken. Dort ist er frei, ihm trocknet jede Zähre, und was ihn hindert, es ist rasch besiegt. Dort ist das Wahre auch das Ungefähre, wo solcher Segen in Gedanken liegt und eine Seele sich vertraut und fliegt. Dort darf er sein, was er so gerne wäre.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (13.05.2013 um 13:24 Uhr) |
12.05.2013, 21:51 | #2 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
das ist ein sehr schönes Sonett mit einer wundervollen Aussage. Die Gedanken und die Träume müssen frei bleiben, der Fantasie dürfen keine Grenzen gesetzt sein, dort ist alles möglich, dort darf alles sein (und manches muss auch dort bleiben). Jeder kann sich dort für sich frei bewegen und ausleben, was seine Sinne nur hergeben. Bei solchen Zeilen verzeihe ich auch den unvollständigen Satz in S1/Z4. Aber ich werde dich jedes Mal darauf hinweisen. Bis du dir das abgewöhnst... Hat mir gut gefallen. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
13.05.2013, 13:24 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Vielen Dank für deinen Zuspruch! Auf unvollständige Sätze brauchst du mich nicht hinzuweisen, denn mir ist schon beim Schreiben klar, dass der Satz unvollständig bleibt. Anders als du sehe ich dies aber - bei moderatem Gebrauch - als ein durchaus statthaftes lyrisches Werkzeug an! Bei übertriebenem Gebrauch klingt der Text natürlich fürchterlich gestelzt und unnatürlich, aber vorsichtig angewendet verleiht es einen Touch von Gediegenheit und edler Sprache. Mag der Gebrauch angestaubt sein - mir gefällt's, und wenn du auch im Dreieck springst! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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