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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 26.11.2012, 14:20   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Standard Du bist bei mir...

Du bist bei mir, was brauch ich mehr
als deine Nähe um mich her,
der Augen Wärme, ihr Betasten
der Bürden, welche auf mir lasten,
der Finger zärtliches Verlangen
nach meinen, die sich darin fangen.

Du bist bei mir, was brauch ich weiter
als deiner Liebe Räuberleiter
zu unserm Nest, das in Gedanken
wir immer weiterbaun und -ranken
zu dieser trauten Zweisamkeit,
die weder Fordern kennt noch Neid.

Du bist bei mir, was brauch ich wohl
noch sonst an diesem Ruhepol,
den mir dein Mienenspiel verheißt,
wenn du auch mir dich nahe weißt.
Des Tages Mühlen halten still,
wo alles ist, wie man es will.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (27.11.2012 um 00:45 Uhr)
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Alt 26.11.2012, 14:53   #2
Thomas
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Hallo Erich,

ein wunderschönes Liebeslied, ich würde ja gerne etwas daran kritisieren, wenn ich nur wüsste was! Das schärfste ist die Räubeleiter, ein wundevolles Bild! Bitte mehr davon.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 26.11.2012, 18:50   #3
Erich Kykal
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Hi, Thomas!

Danke für deinen Zuspruch! Interessant: Grade bei der "Räuberleiter" habe ich lange überlegt, ob der Terminus nicht vielleicht gar zu unlyrisch wäre, zu "derb-menschlich" für die Thematik. Schön, dass grade das dir gefällt!

LG, eKy

PS: Du findest nichts zu kritisieren? Kristisieren??? Bei den Werken eines offensichtlichen Genies wie mir ist ohnehin nie was zu bekritteln, KLAR???!!!
__________________
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Alt 26.11.2012, 20:03   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hi Erich,

da ich ein Dichtgott bin, hoffe ich ab und zu selbst bei einem solchen Genie, wie du es bist, etwas verbesserungswürdiges zu finden. Warte nur ab, es wird schon klappen...

L.G. Thomas
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Alt 26.11.2012, 20:26   #5
Dana
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Lieber eKy,

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
PS: Du findest nichts zu kritisieren? Kristisieren??? Bei den Werken eines offensichtlichen Genies wie mir ist ohnehin nie was zu bekritteln, KLAR???!!!
das ist klar wie eine Quelle, hell wie die Sonne und blau wie der Himmel.

Eine wunderschöne Liebeserklärung, wobei mir die Räuberleiter ebenfalls besonders gefällt.

Noch mehr aber:

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
zu dieser trauten Zweisamkeit,
die weder Fordern kennt noch Neid.


Des Tages Mühlen halten still,
wo alles ist, wie man es will.
So stelle ich mir die einzig wahre Liebe vor; sie fordert nichts, sie kennt keinen Neid = sie ist, und zwar so, wie man es will.

Bei dir wäre ich gern eine Katze

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 26.11.2012, 20:41   #6
Chavali
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Hi Erich,

da kann man nur sagen:
wunder-wunderschön

Das Gedicht gehört in die Reihen der schönsten deutschen Liebesgedichte.
Du hast die Liebe beschrieben, wie sie schöner und reiner und selbstloser nicht sein kann.



Lieben Gruß,
Chavali


P.S.

(Ja, Dana, nicht nur Katzen haben es bei Erich gut )





__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 27.11.2012, 00:44   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Vielen Dank für die Blumen!
Du weißt aber schon, was Satire ist, ja?

Übrigens: Betrachtet man die beiden allerletzten Zeilen für sich, wirken sie eher wie Wilhelm Busch denn wie ernsthafte Liebeslyrik.

Hi, Chavali!

Auch dir vielen Dank für das satte Lob! Ob das Gedicht mit einigen unschönen Verkürzungen dennoch das Zeug zum Klassiker hat, möge die Nachwelt entscheiden.
Ist im Grunde gar nicht mein Stil, so zu schreiben, hab derlei ja nie erlebt. Ich beschreibe also ein Idealbild, wie man es aus Romanen kennt.


LG, eKy
__________________
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 28.11.2012, 15:07   #8
Antigone
Gesperrt
 
Registriert seit: 15.09.2012
Beiträge: 223
Standard Du bist bei mir

Lieber Erich,

das ist es: Wie man es aus (mittelmäßigen) Romanen kennt. Dieser Gedanke ging mir beim Lesen durch den Kopf. Ich halte dieses Gedicht, pardon, für kein besonderes starkes Gedicht, einfach, weil die Authentizität fehlt, die Berührung des anderen. Was da zwischen zwei Menschen passiert, ist viel differenzierter, ist Geben und Nehmen, ohne die Gewissheit, etwas zurückzuerhalten, vor allem herrscht nicht jeden Tag Sonnenschein, wenn da zwei Charaktere aufeinanderprallen. Es ist einfach kein Liebesgedicht eines erwachsenen Mannes, das ist meine Kritik. Wobei mir die Räuberleiter auch gut gefällt, denn sofort entsteht bei mir das Bild des Baumhauses, was ein Ausbrechen aus dem gutbürgerlich Gewohnten impliziert. Aber inzwischen ist auch das Baumhaus zumindest in ländlichen Gegenden nicht mehr allzu ungewöhnlich, kann also nicht wirklich mehr für ein Ausbrechen stehen, höchstens für wohlbestallte Gediegenheit bürgerlichen Lebens. Aber das ist ein Bilderbuch-Bild.

Lieben Gruß
Antigone
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Alt 28.11.2012, 20:12   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

eine wunderschöne Liebeserklärung ist das.
Was kann man einer Frau Schöneres sagen?

"Du bist bei mir und das ist alles, was ich brauche."

Die Räuberleiter ist mir auch sehr positiv aufgefallen, denn was kann man sich mehr wünschen, als eine(n) Partner(in), mit der(m) man Pferde stehlen kann.
Das ist aber nur eine Deutung. Dazu unten gleich mehr.

Du bist bei mir, was brauch ich mehr
als deine Nähe um mich her,
der Augen Wärme, ihr Betasten
der Bürden, welche auf mir lasten,
der Finger zärtliches Verlangen
nach meinen, die sich darin fangen.


Das ist eine sehr sanfte Strophe, die mehr als nur die reine Zärtlichkeit des Händchenhaltens ausdrückt, denn ich finde hier den alten Spruch "geteiltes Leid ist halbes Leid" wieder.
Wenn jemand an den Bürden (Leiden, Lasten, Pflichten) des anderen teilnimmt, ihm Trost und Wärme spendet, ihm zuspricht, dann lässt sich fürwahr manches leichter ertragen.
Es gibt Sicherheit.
Was braucht man mehr?

Du bist bei mir, was brauch ich weiter
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die weder Fordern kennt noch Neid.


Das steckt eine feine und wunderbare Erotik drin.
Jawoll, lass uns über unsere kleine Räuberleiter, die ja nur wir beide alleine kennen, in unser kleines Liebesnest flüchten, abseits all der Bürden aus der ersten Strophe und dort das tun, was zwei vertraut Liebende auch miteinander tun sollten und zwar frei von allen Bedingungen.
Ein bedingungsloses Spiel zweier Individuen, bei dem es am Ende immer zwei Gewinner gibt.
Für den, der es mag ist das ein wunderschönes Bild.
Ich mag es, sehr sogar und ich weiß.

Du bist bei mir, was brauch ich wohl
noch sonst an diesem Ruhepol,
den mir dein Mienenspiel verheißt,
wenn du auch mir dich nahe weißt.
Des Tages Mühlen halten still,
wo alles ist, wie man es will.


Ein Mensch, der einem freundlich gesonnen ist und selbst in eigenen Leidenszeiten in seinen Zügen ein liebendes Wesen zeigt, kann dies nur, wenn es sich genau so gut aufgehoben fühlt.
Es ist dann für beide, als ob man in einen Spiegel schaue.
So kann man das Leben und die ganze Mistwelt ertragen.

Ein wunderschönes Bild nur?
Eine Utopie?
Für die meisten vielleicht, aber dennoch möglich, wenn man nur bereit ist, des Anderen Wesen zu akzeptieren.
Und wenn die inneren Werte stimmen, spielen auch die äußerlichen Attribute nur noch eine untergeordnete Rolle.
Das darf man sich wünschen und wenn es sich irgendwie ergibt, dann sollte man die Gelegenheit beim Schopfe packen und es verwirklichen.


Und wenn jetzt irgendeiner ankommt und meint, ich würde dem Kykal nur Honig ums Maul schmieren, dann darfst du, lieber Erich, demjenigen von mir das Zitat des Götz von Berlichingen überbringen.
Und damit das nicht nur die gehobene Klasse versteht, sag ihm, er könne am Arsche mich lecken.

Denn dieses Gedicht würde ich so, wie es ist, meiner Liebsten vorlegen und ihr sagen, schau mal, der Kykal kennt das auch und sie würde mir antworten, ich kenne sie ja, daß sie schon immer gesagt hätte, der Erich sei ein guter Dichter. Und dabei guckt sie mich frech an und grinst.
Und ich weiß...

Aber das nehme ich gerne in Kauf, denn dieses Gedicht ist eine wunderschöne Liebeserklärung an eine erwachsene, selbstbewusste und erfahrene Frau.


Wirklich sehr gerne gelesen, nachempfunden und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2012, 09:31   #10
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
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Wie immer bei Erich, meisterlich und nachwirkend. LG Ingo
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
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