15.09.2013, 12:02 | #1 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Gnädige Augenblicke
So seltsam wird mir ab und an zumute
an stillen Tagen ohne Halt und Wissen, das mich erinnern machte und zerrissen - dann ist mir nicht bewusst, dass ich verblute. In solch entfernten Stunden holt die Rute entblößter Reue aus, und das Gewissen fühlt keine Schuldigkeit, kein Büßenmüssen - und für Momente bin auch ich der Gute. In keiner Wahrheit liegt das Absolute. Ich finde mich in meine Qual verbissen, in Einsamkeit von tausend Finsternissen im Herzschlag jeder einzelnen Minute. Ich weiß es wirklich nicht, doch ich vermute, ein Schuldiger muss seinen Schmerz vermissen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (17.09.2013 um 12:27 Uhr) |
16.09.2013, 19:58 | #2 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
das sind wirklich gnädige Momente - und hier mit einer tiefen Conclusion. Ich glaube, man muss den Schmerz erst akzeptieren und zulassen. Erst dann wird einem sein Wert auch bewusst. Doch ist es nicht einzig das. Noch mehr imponiert mir die Wort- und Verswahl. Beide fließen zusammenhängend, aussagend und unendlich lyrisch elegant. So beschaut und verdichtet - gehören sie fast nicht mehr in diese Rubrik. Wirklich durchschaut, machten sie sich ebenso in Hoffnung und Fröhliches gut. (Das ist keine Kritig - es soll das Lob hervorheben.) Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
17.09.2013, 12:29 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Vielen Dank! Dies hier ist eigentlich ein Teamwork mit einem sehr begabten Dichter namens Terrapin aus einem anderen Forum, von ihm sind die wesentlichen Teile der 3. Strophe. LG ,eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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