24.03.2012, 18:18 | #1 |
nach vorn sehen und nicht
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Beiträge: 265
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Versprechen
Bildhaft dein Versprechen
mich zu begleiten, doch dann kreuzten sich unsere Wege sprachlos schaute ich dir hinterher. @ Brian - Timo
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Nach vorn sehen und nicht zurück! |
25.04.2012, 21:12 | #2 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Hallo Timo,
ich musste jetzt erst mal nachdenken, um zu einem Schluss zu kommen. Wir haben zwei Protagonisten: Ein LI und ein LD. Beide sind auf einem Weg. Legen wir es so fest: LI geht auf der Senkrechten von unten nach oben und LD kommt auf der Waagerechten von links nach rechts schreitend. Beide treffen sich auf der Kreuzung und LI erhält LD's allegorisches Versprechen es zu begleiten. Doch stattdessen gingen sie den zukünftigen Weg nicht zusammen, sondern die Wege kreuzten sich. Entweder ist LI rechts abgebogen, um LD zu begleiten und gleichzeitig ist LD links abgebogen, um LI zu begleiten, oder jeder ist seinen ursprünglichen Weg weiter gegangen, in der Hoffnung, der andere würde zwecks Begleitung abbiegen. Und nun schaut LI dem LD ziemlich verdutzt nach. Frage: Warum ein bildhaftes, also allegorisches Versprechen? Dieses Bildhafte ist ja eigentlich nichts Konkretes oder Fassbares, es bleibt mehr der Eindruck eines Wunsches zurück, statt eines gebrochenen Versprechens. Und eine Kritik habe ich auch noch: Wenn sich die Wege kreuzten, dann bewegen sich die Protagonisten wieder auseinander. Deshalb ist es kaum eingängig, wenn das LD hier mit du angesprochen wird. Da klingt auch dann ein leiser Vorwurf mit durch. Um diesen Text etwas allgemeiner zu halten, würde es sich besser machen, wenn LI hier den Erzähler abgibt und von "ihr" spricht: Bildhaft ihr Versprechen mich zu begleiten, doch dann kreuzten sich unsere Wege, (Komma) sprachlos schaute ich ihr hinterher. Das klingt m. E. glaubwürdiger, denn es ist ja ein abgeschlossener Vorgang. Allerdings finde ich den Text nicht besonders lyrisch. Eine solche Szene ereignet sich wohl täglich und ist eigentlich nichts Außergewöhnliches. Zwei Menschen lernen sich zu irgendeinem Anlass kennen, verbringen eine Liebesnacht miteinander und versprechen sich (gegenseitig) den zukünftigen Himmel auf Erden. Die Nacht ist um und jeder geht seiner eigenen Wege, aus welchen Gründen auch immer. Das Ganze kann man natürlich in ein lyrisches Gewand kleiden, aber dafür klingen deine Zeilen ein wenig zu nüchtern. Ich will das jetzt nicht schlecht reden, aber ich will dich auch nicht belügen, was meine Eindrücke anbelangt, das würde dir nämlich gar nichts nützen. Es ist ein Potenzial vorhanden, eine Idee als Grundlage, aber an der lyrischen Umsetzung derselben kommen mir persönlich Zweifel. Aber das ist meine subjektive Sicht auf die Dinge. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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