06.09.2010, 23:59 | #1 |
der mit dem Reim tanzt
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
|
Aussicht
Schäfchenwolken haufenweise
ziehen hin am Firmament, machen sich auf weite Reise, deren Ziel man nur nicht kennt. Sandgehäufte Ufer säumen ihren mattgespiegelt Zug, laden ein, sich fortzuträumen im gefühlten Höhenflug. Sonne strahlt als Wegbegleiter über grünen Auenwald, innen wird man so befreiter, wenn’s auch außen ist schon kalt. Schwing empor, zieh oben weiter, übe es im Vogelflug, so wird dir das Leben heiter, hast du sonst davon genug.
__________________
gestörte Kreise |
02.11.2010, 21:53 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
Lieber Archi,
diese Aussichten will ich mit einem frohen Kommentar bedenken. Und zwar um der Lebensheiterkeit wegen. In diesem Gedicht kann ich etwas von mir wiederfinden. Man mag noch so viel über die "Ausbeutung" und "Hinrichtung" der Welt sehen und reden (ganz bestimmt zu recht) - und doch ist sie schön. (Ich setze nicht einmal ein "noch" dahinter.) Dein Gedicht vermittelt über schönste Bilder jene Freuden, die einem beim Sehen, Träumen und Fühlen immer bleiben. Heiterkeiten, die man sich gönnen und nehmen kann - dafür ist die Welt immer schön genug. Man kann es sehen in jedem Frühling, jedem Sommer, Herbst und Winter. Es bedarf nur der Fähigkeit dafür, die Schönheiten wie sie sind, nicht als schlicht vorhanden zu betrachten, sondern darin das Geschenk zu entdecken. Ein schönes Naturgedicht, das ebenso das Leben schöner macht. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
03.11.2010, 23:07 | #3 |
der mit dem Reim tanzt
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
|
Liebe Dana, wenn man gräbt, kann man manchmal etwas wertvolles finden. Anscheinend ist es dir so ergangen, so wie du das Gedicht beschrieben hast. Denn es ist schon zwei Monate her seit ich es eingestellt habe. Das war spontan: Wolken über dem See gesehen, vom Fahrrad gestiegen und erste Zeilen ins Notizbuch geschrieben. Die Lebensheiterkeit war echt empfunden.
Wenn man sich im eigenen Lebensherbst befindet und deshalb den eigenen Weg und den Sinn darin beleuchtet, kann man empfinden, dass all die Pläne, Ziele, ob erreicht oder nicht, sich im Nachhinein als relativ bedeutungslos herausstellen angesichts der großartigen Realität der Natur, vorausgesetzt man kann sich selbst und die Menschen allgemein aus dem Mittelpunkt nehmen. Mir scheint, dass das das Geheimnis für Glück und Zufriedenheit ist. Wie immer hast du dich wunderbar in meine Zeilen eingefühlt. Dafür danke ich dir lieben Gruß Archimedes ...der mit den heiteren Lebenskreisen
__________________
gestörte Kreise |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|