07.07.2013, 12:20 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ballade von der Zikade
Am Berg dort droben haust ein Mann,
der Menschen gar nicht leiden kann. Sein Haus aus Fels thront unterm Turm, er trotzt mit Weib dort Wind und Sturm! Im Baum vorm Haus zur Mittagszeit macht sich Zikadenzirpen breit. "Geh, Weib, hinaus, verschaff mir Ruh, vertreib das Vieh, du dumme Kuh!" Die Frau zum Wassereimer eilt, das Tier jedoch hat's schnell gepeilt, verstummt für kurze Weile nun und überlegt, was jetzt zu tun??? Kaum geht die Frau ins Haus zurück, erst leis, dann laut, macht's: Zick-Zick-Zick! Der Mann im Haus zickt auch herum, die Frau, die handelt, doch zu dumm, sie stürmt hinaus im Unterrock, mit Schlappen, fällt - und jetzt der Schock- schlägt mit dem Kopf am Felsen an, und Witwer ist ihr Mann fortan. Ein Jahr nur ging danach ins Land, dass man des Alten Leiche fand: Beim Klettern brach er sich's Genick doch weiter tönt es: Zick-Zick-Zick! Denn nach dem Tod, man hör und staune, ward er bestraft für seine Laune: Er muss nun zirpen als Zikade, jedoch nur mittags.- Beinah schade! Geändert von Carlino (19.07.2013 um 22:24 Uhr) |
08.07.2013, 17:04 | #2 | |
TENEBRAE
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Hi, Carlino!
Die Idee ist witzig, indes, ein paar Unwuchtigkeiten muss ich doch monieren: Zitat:
Gern gelesen, ganz ohne "Zick"en! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (08.07.2013 um 23:37 Uhr) |
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08.07.2013, 17:49 | #3 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Hallo Carlino,
ich habe mir vorgenommen, nur noch ehrliche Kritiken zu schreiben. Die Idee, die diesem Text zugrunde liegt, ist ganz witzig und ich musste schmunzeln ob der Umstände, die diesem seltsamen Pärchen zum Schicksal geworden sind. Allerdings lässt die Ausführung des Gedichtes, ehrlich gesagt, die nötige Sorgfalt vermissen. Im Text offenbaren sich Interpunktionsfehler, grammatische Schwächen, Inversionen, unschöne Abkürzungen, zurechtgebogene und zum Teil unvollständige Sätze, reimgeschuldete Ausdrücke, sowie metrische Unregelmäßigkeiten. Wäre es nicht angebracht, dass man, bevor man einen solchen Text veröffentlicht und zur Diskussion stellt, diesen noch einmal einer Qualitätsprüfung und Überarbeitung unterzieht, um eben solche Kritiken zu vermeiden? Dein Text: Am Berg dort droben haust ein Mann, ("droben" heißt schon dort oben, doppelt gemoppelt) Der Nachbarn gar nicht leiden kann. Sein Haus aus Fels(,) thront unterm Turm, (was soll hier ein Komma? Und wo kommt der Turm plötzlich her?) Er trotzt mit Frau dort Wind und Sturm! (trotzt Wind und Sturm? Wenn er dem Sturm trotzen kann, dann auch dem Wind) Im Baum vorm Haus, 's ist Mittagszeit, (sehr unschöne Abkürzung) Macht sich Zikadenzirpen breit. "Geh, Weib, hinaus, verschaff mir Ruh, vertreib das Vieh, du Kuh, mach zu!" (sehr abwertend) Die Frau zum Wassereimer eilt, (unnötige Inversion) Das Tier jedoch hat's schnell gepeilt, Verstummt für kurze Weile nun Und überlegt, was jetzt zu tun??? (unvollständiger Satzteil) Geht dann die Frau ins Haus zurück, Erst leis, dann laut, macht's: zick, zick, zick! (unschöne Inversion) Der Mann im Haus zickt auch herum, Die Frau, die handelt, doch zu dumm, (die Frau, die handelt,... schlechtes Deutsch, die Frau handelt...) Sie stürmt hinaus im Unterrock(,) (was soll das Komma hier?) Mit Schlappen, fällt und jetzt der Schock, (ungeschickte Formulierung) Schlägt mit dem Kopf am Felsen an, Ihr Mann ist Witwer nun fortan. Doch nur ein Jahr verging ins Land, ("verging" ins Land? Der Täter verging sich an einem Menschen. Ein Jahr aber ging ins Land) Dass man den Alten tot auffand: ("auffand" ist metrisch falsch an dieser Stelle: Xx) Beim Klettern brach er sich das Genick (Metrik: eine Silbe zuviel) Und weiter tönt es: zick, zick, zick! Denn nach dem Tod, man hör und staune, Ward er bestraft für schlechte Laune: (was ist das denn für ein Wort? "ward" gibt es nicht) Er muss nun zirpen als Zikade, Jedoch nur mittags, oh wie schade! (nur "o". Mit "h" nur als Ausruf der Überraschung, der Verwunderung oder der Ablehnung und Zurückweisung) Ich habe mir mal die Mühe einer vollständigen Überarbeitung dieses Textes gemacht. So könnte das aussehen: Hoch oben haust am Berg ein Mann, der Nachbarn gar nicht leiden kann. Sein Felsenhaus steht wie ein Turm, er trotzt mit Frau dort jedem Sturm! Vorm Haus macht sich zur Mittagszeit im Baum (Strauch) Zikadenzirpen breit. Er ruft: "Geh, Weib, verschaff mir Ruh, verscheuche dieses Vieh, mach zu! Als sie zum Wassereimer eilt, hat es das Tier recht schnell gepeilt, verstummt für kurze Weile nun und überlegt: "Was soll ich tun???" Kaum ist die Frau im Haus zurück, macht es erst leis, dann laut: zick zick! Der Mann im Haus zickt auch herum, die Frau verhält sich doch zu dumm. Mit Schlappen und im Unterrock stürmt sie hinaus und stürzt, ein Schock! Ihr Kopf schlägt hart am Felsen an, ihr Mann ist Witwer nun fortan. Doch eben ging das Jahr ins Land, als man des Alten Leiche fand. Am Berg brach er sich sein Genick und wieder tönt es nun: zick, zick! Nach seinem Tod, man hör und staune, muss er für seine schlechte Laune zur Strafe zirpen als Zikade, doch nur am Mittag, o wie schade! Wie man sieht, kann mit ein wenig Aufwand und Sorgfalt aus einem solchen Text doch noch ein kleines Schmuckstück entstehen. Man muss sich nur die entsprechende Mühe geben... Und nichts zu danken für die Überarbeitung, ich stelle dir mein Honorar bei Gelegenheit in Rechnung. Zick, zick... Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
__________________
Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
19.07.2013, 23:39 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 04.03.2009
Beiträge: 357
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Lieber eKy,
Vielen herzlichen Dank für die wertvollen Hinweise und Anregungen, die ich fast alle übernommen habe. Ich glaube, das Gedicht ist nun um einiges besser als zuvor! Lieber Faderwald, auch Dir danke ich für Deine Meinung und Kritik! Das Gedicht, das sicher nicht ganz ausgereift war, hat einen realen Hintergrund. Den Mann, der unter einem Turm in einem aus Felsen gefügten Haus zusammen mit seiner Frau wohnte, hat es wirklich gegeben, ebenso die Szene mit seiner Frau und der Zikade. Er ist kürzlich gestorben und seitdem hat sich tatsächlich eine Zikade im Baum eingenistet, die nun täglich ungestört zirpt. Ich hoffe, auch Dir gefällt das überarbeitete Gedicht nun besser! Liebe Grüße Euch beiden von Carlino aus Samothraki |
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