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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 08.10.2016, 18:32   #1
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
Standard Am Gipfelkreuz

Fehlst du auch an meiner Seite,
fühle ich bei jedem Blick
über diese Felsenweite
doch von dir ein kleines Stück.

“Leiser kann die Welt nicht werden“,
flüsterst du mir sacht ins Ohr,
“als hier oben in den Bergen.“
Und es kommt mir auch so vor.
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Alt 09.10.2016, 09:09   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Laie!

Ein gelungenes Stück Lyrik, dessen Tiefe sich erst auf den zweiten Blick erschließt! Ganz und gar nicht "laienhaft"!

Der erste Blick: Ein harmlos dahinplätscherndes Gedichtchen über die Stille und Schönheit der Natur in den Bergen.

Der zweite Blick: Erst jetzt fällt die Diskrepanz auf, dass die Partnerin, die "an seiner Seite fehlt", offenbar mit dem LyrIch spricht!

So wird aus einem leisen Naturgedicht ein Schrei der Sehnsucht und Erinnerung, der von Leid und Verlust erzählt - aber unaufdringlich, unspektakulär, indirekt, so als wäre der Schmerz schon lange bewältigt oder sublimiert, und die Zwiesprache mit dem geliebten aber vergangenen Wesen schon zu liebgewonnener Gewohnheit geworden.

Ein Stück, das mit nur zwei kurzen Sätzen (die jeweils ersten Zeilen der Strophen) und der daraus resultierenden Überlegung anrührt und viel Ungesagtes zum Ausdruck bringt, das im Leser nachwirkt. Chapeau!
(Das erinnert mich an einen unpassenden Vergleich, den ich mal prägte: Mit der Lyrik ist es wie mit den Fürzen - die heimlichen sind viel intensiver! )

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 10.10.2016, 10:00   #3
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Laie

Wieder zwei Strophen mit denen du gekonnt Trauer und gleichzeitig die Naturschönheit transportierst.

Die Sehnsucht nach dem verlorenen Partner wird sehr deutlich. MIr gefällt auch der Ort, das Gipfelkreuz als Ausblick. Es läßt mich als Leser in die Ferne schweifen....

Sehr gerne wiederholt gelesen.

Liebe Grüße sy

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Alt 11.10.2016, 10:46   #4
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Laie
 
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
Standard

Hallo eKy,

hab vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir mein Gedicht gefällt. Mehr kann man sich als Dichter nicht wünschen, als durch Geschriebenes etwas im Leser zu hinterlassen.


Hallo syranie,

zwei Strophen ist, was ich am häufigsten hervorbringe. Manchmal - im kreativen Überschwang - gelingen mir sogar drei. Das gute daran ist einzig, dass mir die Kürze mehr oder weniger zu liegen scheint. Es freut mich sehr, dass dich das Gedicht zum mehrfachen Lesen eingeladen hat.



Grüße,
Laie
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