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23.08.2018, 10:24 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hi EV,
sehr, sehr schön. Im Garten I und III spielen sich beide zu späteren Stunden ab. Hier ist es ruhig und die Dinge ruhen in sich selbst und wirken im lyrischen Wir, als dem LI und dem Garten, wie ich vermute. Der Protagonist und der Garten sind beinahe eins im Betrachten der Dinge und im Fühlen der Natur. Im Garten II fällt hier etwas heraus. Es scheint, als hätten sich die beiden verloren. Sie sind sich zwar nah (fast berührt), aber dennoch nur verschlossen und einsam nebeneinander. Die erste Strophe zeigt das LI zudem im Zweifel seinen Gefühlen zu dem Garten gegenüber. Auch weil er ein Gewicht auszuüben scheint (dieses verliert er bzw die Dinge in ihm im dritten Gedicht wieder). Und sowohl für den Garten als auch dem LI geht die Entzweiung so weit, dass sie sich nach Sicherheit, nach einem Zuhause, eben nach der Mutter sehnen. Ich muss zugeben, dass "Im Garten II" für mich etwas unerschlossen bleibt. Mir ist nicht klar, auf was das Bild hinauswill. Vielleicht erträgt das LI die Schönheit nicht, die doch allzu gekünstelt wirkt in einem aufpolierten Garten und die im krassen Kontrast zu der Einöde steht, die das LI in diesem Moment in sich trägt. Was für mich nicht ganz stimmig ist, ist die Formulierung in "Im Garten II" S2V3/4: "... ein Kind, das sich mit schwacher Hand zu Mutter führt." Das Kind müsste sich selbst mit seiner schwachen Hand an der anderen Hand nehmen und sich zu Mutter bringen. Einen Vorschlag habe ich leider spontan nicht parat. Insgesamt finde ich deinen Garten-Dreiklang sehr gelungen und sprachlich wunderbar. Ich habe ihn mit Genuss gelesen und mich mal an einem ausführlicherem Kommentar versucht Beste Grüße, Laie
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Schreiben, wie Monet malte. |
23.08.2018, 12:42 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Laie,
vielen Dank für das Lob und es freut mich, dass es Dich etwas bewegen kann. Im Moment muss ich den Garten einer Villa fotografieren - der Kunde braucht Bilder und will ein Buch von seinem Haus machen, weil dieses Jahr der zwanzigste Jahrestag ist. (Besitzt halt das Haus seit 20 Jahren) Nun war ich gestern das erste mal vor Ort zur Sichtung und... Ich habe noch nie einen schöneren Garten gesehen. Dort wachsen große saftige Tomaten, Wein wächst wie perlendes Gold, dahinter fein gepflegte Chili und zwischen allen Ästen drang ganz dezent die Note von Vanilletabak und Thymian... Ich weiß nicht wie ich den Garten beschreiben soll, aber er atmet leben und der Garten ist eben nicht mein eigener Ich hab abekotzt. Strophe zwei kotzt ab. Das mündet etwas in Trotz, weil ich genau wusste, dass ich wieder gehen muss. Am Ende verweilt nur der tiefe Wunsch... zu bleiben, den Garten zu besitzen. Ich kann mich nicht fallen lassen, mich nicht wohl fühlen... pp. Ich darf den Garten nicht lieben und nicht länger in ihm verweilen - die Stille und die tiefe Ordnung der Dinge in dem Kleinod sind nur ein Geschenk von kurzer Dauer. Und keiner führt mich aus dem Garten. Nur ich kann das machen und das fiel mir schwer. Fühlte mich wie ein kraftloses Kind, das selbst die Kräfte zum Gehen aufbringen muss. Vielleicht erklärt das die zweite Strophe etwas besser! Danke für deinen Kommentar Laie! (Danke fürs Zeit nehmen) vlg EV |
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