04.11.2012, 22:57 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Goethes Neffe
Goethes Neffe
Wolfgangs Neffe Gunther Goethe starrte in die Morgenröte, so, wie er dies häufig machte, wenn er tief und innig dachte. Gunther war ein großer Seher, abgrundtiefer Weltversteher, Denker ohne Fehl und Tadel, Philosoph von höchstem Adel! Gunther stieß an Horizonte, die nur er erblicken konnte. Doch - Prophet im eignen Lande - ihm blieb nur der Spott, oh Schande! "Denkt wohl, weil er Goethe heißet, dass er goldne Eier scheißet!" Die genetische Verastung war für Gunther nur Belastung! Denn er war zu spät geboren - hoffnungslos verkannt, verloren. Als er nicht mehr weiter wusste, kam es, wie es kommen musste: Gunther G. begann zu pöbeln, warf mit Eiern, Brot und Möbeln, dass man ihn, der Ärger machte, prompt ins Irrenhaus verbrachte. In des Hauses dunklen Kammern half kein Flehen und kein Jammern. "Größenwahn gleicht einer Droge," sprach der Anstaltspsychologe, "dieser Wahn lässt sich kaum dämpfen, keinesfalls final bekämpfen! Sperrt ihn allzeit hinter Mauern, dort mag er getrost versauern!" (Jener Arzt war - welch ein Hohn - Friedrich Schillers Friedelsohn...) Geändert von norbert (04.11.2012 um 23:11 Uhr) |
05.11.2012, 00:21 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Norbi et orbi!
Ein köstliches "Pamphlet"! Bloß, was ein Friedelsohn ist, musst du mir erklären, das scheint ein lokal gebräuchlicher Ausdruck zu sein. Tja, dem geht's wie uns Dichtern: Wenn keiner meine Gedichte liest, werf ich auch mit Möbeln! Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
06.11.2012, 18:19 | #3 |
Von Raben umkreist
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Genial und perfekt gedichtet, von der guten Idee mit Pointe ganz zu schweigen.
Gefällt mir wirklich gut. LG ... Sidgrani
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»Erich Kästner« |
06.11.2012, 18:22 | #4 |
ADäquat
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Hi Norbert,
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10.11.2012, 23:19 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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merci, ihr drei,
erich, einn friedelsohn ist ein uneheliches kind... das gedicht hat für mich einen sehr ernsten hintergrund: es mag selten sein wie sechs richtige im lotto, aber ICH bin selber der neffe eines dichters, der es immerhin zum nobelpreis in literatur gebracht hat. das mag schmeichelhaft sein, aber es wird meistens zur katastrophe, wenn neffe oder nichten versuchen, eigenständig künstlerisch tätig zu sein - man wird tendenziell eher ausgelacht bzw. überkritisch betrachtet. lirber gruß norbert |
11.11.2012, 01:19 | #6 |
TENEBRAE
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Hi, auch "lirben" Gruß, Denker ohne Fehl und Tadel!
Danke für die Info. Der allgemein bekannte Terminus dafür ist wohl "Bastard", bei und nennt man sie liebevoll "Bankert". Dagegen wirkt "Friedelsohn" ja geradezu heimelig! Dass du der Nachkomme eines großen Namens bist, ficht mich nicht an. Aber natürlich ist mir klar, wie oberflächlich vergleichend Menschen zuweilen urteilen und werten, und welche Last dies für den Betreffenden werden kann. Wie soll man wachsen im Schatten von Riesen? (Allerdings, wenn ich mir ansehe, wofür mancher den Literaturnobelpreis erhält, dann relativiert das den Wert dieser Auszeichnung in meinen Augen ohnehin nachhaltig....ohne deinem Onkel damit zu nahe treten zu wollen...) LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
17.11.2012, 20:27 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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danke, erich,
ich werde dich in meiner nobelpreisrede namentlich erwähnen! lieber gruß norbert |
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