16.10.2009, 23:05 | #1 |
Lyrische Emotion
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Die alte Jungfer
Die alte Jungfer
Die Nachbarin von nebenan lässt keinen Kerl an sich heran, sie habe damit nichts im Sinn und komme ganz gut ohne hin. Gefragt nach ihren Mannlosgründen, sagt sie, das seien doch nur Sünden, Geschlechtsverkehr sei nur erlaubt zur Kinderzeugung, was sie glaubt. Sie könne alle nur verachten, die nach Geschlechtertrieben trachten, das wäre scheußlich, unnormal, verstoße gegen die Moral. Doch neulich, ich konnt nichts dafür, stand ich vor ihrer Eingangstür, und hörte so ein leises Summen, das klang wie ein Vibratorbrummen. Es seufzte dann in leisen Tönen ein zart gehauchtes Endlosstöhnen, gefolgt von einem spitzen Schrei, für den Moment war sie wohl frei. Am nächsten Morgen im Kostüm, bebrillt, mit einem Schwall Parfüm und streng gekämmt, sah ich sie wieder, verklemmt, doch fromm und äußerst bieder. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
17.10.2009, 13:55 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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...nun haben ja ältere damen öfter einen ansatz von damenbart- vermutlich hat sie sich elektrorasiert und - "spitzer schrei" - dabei etwas verletzt.
tztz, faldi, das zu einem humorigen gedicht verarbeit zu haben, scheint mir ja doch etwas indiskret!! liebe grüße dezentbert |
17.10.2009, 14:29 | #3 |
Lyrische Emotion
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Lieber Dezentbert,
nein, nein, ich schwöre dir, das für einen Elektrorasierer typische Knistern, also wenn die Bartstoppeln abgehexelt werden, war beim besten Willen nicht zu vernehmen. Ich hab mir echt Gedanken gemacht und konnte nur zu diesem einen Schluss kommen. Außerdem war am nächsten Tag wirklich keine sichtbare Verletzung zu sehen. Zumindest dort, wo man hinschauen konnte... Ich mein ja nur... Vielen Dank für deinen Kommi... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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17.10.2009, 15:24 | #4 | |
ADäquat
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Lieber Faldi,
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17.10.2009, 15:30 | #5 |
gesperrte Senorissima
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Lieber Falderwald,
ich interpretiere die "alte Jungfer" (übrigens auf wohlbekannt gekonnte Manier dargebracht!) anders: Sie, die alte Jungfer, wurde in ihrer Jugend vom Anblick eines nackten Mannes (und was damit zusammenhängt) dermaßen geschockt, daß sie leichten Herzens auf diese Art der Triebbefriedigung verzichtete. Was sie jetzt evtl. praktiziert, unterliegt sowohl ihrer zeitlichen als auch bedürfnisgerechten Steuerung. Liegt das nicht auf der Hand? I c h bin überzeugt davon. Lieben Gruß von cyparis |
17.10.2009, 16:31 | #6 |
ComMODa
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Lieber Falder,
Ich bin sicher, du hast dich da verhört. Vor lauter Geigenmusik leidest du unter Einbildungen. Spass beiseite: Hat mir gefallen. Rhythmisch wie reimtechnisch auf gewohnt hohem Niveau - alles passt wunderbar ineinander. Die Pointe, die sich dem Leser ungewohnterweise in der zweitletzten Strophe erschliesst, ist gelungen und mit der letzten Strophe bringts du das Werk zu einem passenden Abschluss, bei dem man nach dem Lacher vorhin noch einmal ein bisschen lächeln muss. Liebe Grüsse, Louis Lazar |
17.10.2009, 16:39 | #7 |
Mal lachend - mal traurig
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Hallo Faldi,
da frag ich mich, für was konntest du nix. Das du vor der Eingangstür gestanden bist, oder für das hören des Summens? Falls du für zweiteres nix kannst, frag ich mich, was wolltest du bei der? Ausserdem ganz neu im Viertel und schon kennst du alle alten Weiber, potzblitz. Der Knacki schickt fragende Grüße
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Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Also bin ich perfekt. |
17.10.2009, 17:03 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Falderwald,
Du lauschtest an der Eingangstür? Doch sag, was war der Grund dafür? Es lag an deiner Phantasie, in der du schwelgtest, aber wie! Denn glaube mir, auch andren Dingen lässt sich ein Brumm-Gesumm entringen! Ganz sicher hat die alte Dame so ein Gerät (wie war der Name?) mit dem man nach dem Essen frisch den Sessel absaugt und den Tisch! Klein, handlich, batteriebetrieben, sorgt es für Ordnung, die wir lieben! Wie Männer dann in ihren Köpfen aus cruden Bildern Meinung schöpfen, das sei vorerst dahingestellt. Doch oft ist es der Lauf der Welt, dass wir erst Eignes projizieren, ums dann am andren zu monieren... (sollte es in strophe 1 nicht heißen: "sie komme ganz gut ohne ihn.....?) hat mich sehr gefreud, meint larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (17.10.2009 um 17:08 Uhr) |
17.10.2009, 20:46 | #9 |
Slawische Seele
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Ich, als Geräuschimitatorin,
spezialisiert auf Vibratori(e)n, hätte ich dort mit dir gelauscht, du wärst geblieben. Und berauscht von jenem Vispern, das ein Knistern in alle Glieder dir versetzt, dich deines Lauschens gar entsetzt. Jeder Moral, mit Pfiff vergellt, würdest du stehen wie geprellt. Es wäre scheußlich unnormal, kämst du mir dann mir der Moral. Lieber Faldi, trotz Humor und Ironie - es gibt sie, die "Außenmenschen". Pschologisch erklärt, heißt es oft, dass die Moralapostel(innen) nur ihre dunkle Seite verbergen wollen, auch wenn es gar nicht nötig ist. Dein Gedicht greift sie ja auch nicht an - es führt sie nur ein wenig vor, stimmt's? Gut gemacht. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
17.10.2009, 21:04 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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*lach* na da haste dann aber bestimmt net richtig hingeguckt,, haste ja auch nicht,, konntest ja nur hören, dass da was geschnurrt hat bist du dir sicher das düs nen vibrator war,, vllt war es auch so ein Lockenwickler stab, fällt halt nicht ganz so auf und schnurrt auch, glaube ich zumindest oder sie hat sich den vibro per versteckelpost zuschicken lassen..na ja egal fest steht sie hat irgendein so nen dingens und hat damit richtig ihre Freude..daher der Spruch "stille mäusken habens in sich" ...egal weiß gar net ob die stille ist, passt aber so schön..
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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