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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 17.10.2009, 01:20   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Bellevue

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Die neuen Wände sind schon hundert Jahre alt.
Noch immer hält der Taumel an, seit wir die Räume
zuerst beschaut und dann, den Schlüssel in der Hand,
bezogen haben, um darin entstandne Träume
mit Tisch und Bett und tausend Büchern auszuschmücken.
Noch immer hält der Taumel an und ein Entzücken,
im Dielenknarren jene Zeiten einzufangen.
Wer lebte hier und wie? Wer öffnete die Tür
und ist gegangen? In Fenster schauen Wald und See
mit täglich neuen Bildern, Stimmungen und Farben.

Des Hauses Name war Bellevue – ein Haus für Gäste.
Erbaut um neunzehnhundertneun, so steht's geschrieben.
Wer machte Urlaub hier, wer tanzte froh zum Feste?
Was ist mit jenen, die der Krieg hierher vertrieben,
die hier Behausung fanden für den Übergang?
Ich kann es fühlen, wenn ich in die Stille höre ...
Von allen und von allem blieb ein Hauch erhalten.
Und manchmal, wenn ich will, dann treten sie als Chöre
in unsrer Diele auf, die Jungen und die Alten:
Es möge euch gelingen, klingt es aus den Wänden.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 17.10.2009, 18:31   #2
Chavali
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Liebe Dana,

wenn man sich in alten Bauten, Häusern, Kirchen o.ä. befindet, fragt man sich, was dort alles schon geschehen sein mag.
Bellevue - schöne Aussicht. Hundertjährig in diesem Fall. Was für eine Geschichte.
Ich meine, du hast die Gedanken um dieses alte Gebäude intensiv rübergebracht.
Das Reimmuster ist interessant - obwohl gereimt, folgt es keinem strengen Muster, oder doch?

Aber sag, muss es nicht in dieser Zeile
Zitat:
so stets geschrieben.
nicht heißen: steht's geschrieben - von stehen kommend (also es steht geschrieben) ?

Mir hat die Betrachtung des alten neuen Hauses und seiner Bewohner gut gefallen.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 17.10.2009, 20:54   #3
ginTon
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Liebe dana,,

dieses Werk ist mir gestern schon aufgefallen und gefällt mir sehr,, als ich den Namen las dachte ich zunächst ans Schloß Bellevue..aber wie mir die erste Zeile der zweiten Strophe verriet, ist damit ein Haus gemeint..natürlich verwunderte mich dann dieses "war", also der Name war und ich wunderte mich, wurde es um benannt oder ähnlich...nun gut die Zeilen gefallen mir...

formal fielen mir vor allem eine hohe Dichte an Assonanzen, und unreinen Reimen auf,, ein Muster ist dort auf dem ersten Blick nicht zu sehen, dies macht meiner Meinung klanglich auch nixx..

eines, müsste es in der vorletzten Zeile der ersten Strophe nicht "Im Fenster" oder "Am Fenster" oder "Ins Fenster" heißen..wenn man Wald und so personiefizierter lesen will...

sehr schönes Werk hat mir gefallen LG basse
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 17.10.2009, 21:46   #4
Leier
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Liebe Dana,


ist das Haus (was das Baujahr vermuten läßt) im Jugendstil erbaut?
Dann, kurz und bündig, geht es eine vollkommene Harmonie mit Deinem Gedicht ein.
Falls nein, ist zumindest Dein Gedicht für mich versgewordene Harmonie.
Beinahe hätte ich geschrieben:
Zum Hinknieen!

Lieben, etwas neidischen Gruß
von
cyparis

und gleichzeitig Glückwunsch Euch beiden!
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Alt 20.10.2009, 22:23   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Chavali,
du bist klasse. Gereimt, aber keinem strengen Muster folgend. So gewollt und ausschließlich auf den Lesefluß ausgerichtet.
Die Bewohner, ob vor 99 Jahren oder jetzt - hoch interessant. Ich hoffe, ich kann uns bald mit einschließen.
Bellevue - einen passenderen Namen hätten sie damals nicht geben können.

(Wo stand ich denn mit meinem "stet's" - vielleicht haben die Wände gerade gesungen.)

Ich freue mich über deinen Kommi. Sag, kennst du das auch: Ein Haus sehen und lieben?

Lieber Basti,
wir haben uns über Beelevue schon unterhalten. Es ist ein einstiges Hotel und damals trug es diesen Namen.
Die Reime, die reinen und unreinen sind aus Begeisterung eingeflossen, ohne einem Muster zu folgen.
Und!! Von wegen "ins Fenster" In alle Fenster schauen Wald, See, Sonnenaufgänge und unzählige Boote - darum "die Fenster".
Weil es dir gefallen hat - bist du eingeladen. Wir zeigen es dir einmal von innen.

Liebe Cypi,
jaaaaaaaaaaah, Jugendstil. Du öffnest eine schwere Eingangstür, gehst fünf
Stufen 'rauf und wirst darin mit darin eingelassenem "Salve" begrüßt.
Die Fenster sind so hoch, dass man sie nie putzen muss.
Ich werde es nie so schön verdichten, wie es wirklich ist.
Beneide mich - ich tue es auch.

Euch allen herzliche Grüße und ganz lieben Dank für das positive Echo.
Das Haus steht vor allem vor. Ich hoffe, ich konnte es mit einem Gedichtlein vorstellen,
Dana
__________________
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ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 20.10.2009, 22:37   #6
Leier
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Liebe Dana,

"Gedichtlein" ist die Untertreibung par excellence!!!

Hast Du eine Kerze: Stelle sie nicht unter Deinen Steffel!

Lieben Gruß
vpn
cyparis
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Alt 21.10.2009, 13:52   #7
ruhelos
Flaschenpost
 
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hallo dana,

welch eine nette Hausbeschreibung. Du preist dieses alte Haus mit seinem Charme an wie eine dichtende Maklerin. Ich selbst habe mich schon des öfteren im Hotel dabei ertappt, darüber nachzudenken, wer hier schon alles gewohnt hat und welche Geschichten die Wände der einzelnen Zimmer erzählen könnten. Um so mehr las ich dein Gedicht mit Freuden.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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Alt 27.10.2009, 21:15   #8
Dana
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Liebe Cypi,
gleich zweimal kamst du freundlich ins Bellevue - danke.

Liebe ruhelos,
dein Kommentar ist zauberhaft. Einmal, weil du von gleichen Gedanken sprichst und dein Gefallen ausdrückst - aber die "dichtende Maklerin" ist einfach umwerfend.
Vielleicht keine schlechte Idee für ein neues Marketing.

Euch beiden herzlichen Dank und
liebe Grüße
Dana
__________________
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(Frederike Frei)
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Alt 27.10.2009, 23:43   #9
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
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Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Liebe Dana, durch Zufall bin ich hier auf dein Gedicht über euer neues Heim gestoßen, und da ich es schon kenne, muss ich sagen: exellent beschrieben! Für die anderen Leser möchte ich ergänzen:
Es ist ein blau-weiß gestrichenes Holzhaus in der um die Jahrhundertwende typischen Bäderarchitektur, mit jetzt verglaster Veranda vor jedem Zimmer und einem sagenhaften Blick auf den Küchensee. Also so eine richtige Bleibe, um die Seele baumeln zu lassen. Ich kann nur vorschlagen: stellt doch mal ein Foto ein.

Lieben Gruß Archimedes
__________________
gestörte Kreise
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Alt 28.10.2009, 12:08   #10
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Guten Morgen Dana,

beim ersten Lesen Deiner Gedichte habe ich stets das Gefühl, sie reimten sich. Beim zweiten Mal dann fällt mir auf, dass dies gar nicht stimmt - Du flunkerst durch Deine sanfte Sprache und den schönen Klang Selbiges nur vor .

Hier ist es etwas anders, denn einige Verse reimen sich, viele andere nicht. Das stört aber überhaupt nicht, weil der Inhalt sooo schön ist, dass die Technik völlig außer Acht gelassen werden kann.

Das Hohelied auf die neuen "Zimmer mit Aussicht" kommt liebevoll und charmant herüber, so dass die Leserin eingefangen wird in die zauberhafte Stimmung und die Geschichte des alten Gemäuers. Wunderhübsch hast Du das Knarzen und Knistern, den "Odem" vergangener Zeiten beschrieben und es fällt nicht schwer, sich das neue Refugium vorzustellen.

Weiter oben gibt es eine winzige Kritik, der ich mich anschließe:
und ist gegangen? In Fenster schauen Wald und See
Hier würde mir in der Tat "ins" Fenster besser gefallen.

Mögen Deine positiven Eindrücke und Gefühle laaaaange anhalten!
Sehr, sehr gerne gelesen und Dich neugierig auf Deinem Rundgang begleitet.

Herzliche Grüße,
Medusa.
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