16.01.2017, 14:49 | #1 |
TENEBRAE
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Ein Augenblick der Schönheit
Ein glitzerndes Wispern, in tanzenden Flocken geboren,
eh wolkenverhüllte Gedanken das Bild überschweigen. Ein blinkendes Kichern, im Frierenden leichthin beschworen, das Reich offenbarend, wo funkelnde Wunder sich zeigen. Dem lauschenden Geiste, der fühlend sein Schauen verzweigte im taumelnden Himmel, den kurz nur die Sonne berührte, im Lächeln vertrauter dem Sterblichen, das sich ihm zeigte, wird leichter die Last, der kristallener Tanz ihn entführte.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (23.08.2017 um 12:18 Uhr) |
16.01.2017, 18:01 | #2 |
ADäquat
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Hui, lieber Erich,
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16.01.2017, 19:10 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Chavi!
Das ist eins von diesen ganz nach Sprachmelodie getakteten Gedichten, wie ich sie vor 10 Jahren noch öfter schrieb, wo der Fluss der Sprache im Vordergrund steht. Vielen Dank für das tapfere Versuchen - ich weiß, komplexe Satzführung ist nicht jedermanns Steckenpferd, wiewohl ich persönlich mir im Rahmen der Lyrik nichts Schöneres und Aufregenderes, nichts lieber Genossenes, so es wirkmächtig vollbracht wurde, vorzustellen vermag. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
16.01.2017, 19:43 | #4 | |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
ja, das ist so eins. Man kann nicht ruhig durchlesen und schön rufen. Es erfordert höchste Konzentration. Dann aber, wenn Bilder auftauchen, läuft ein Film der "unwirklichen Momente" ab. Wenn ich im Sommer durch den Wald gehe, erscheinen mir Bäume, Blätter, Gräser plötzlich wie nicht von dieser Welt. Ich kann es nicht passender ausdrücken. Es sind Momente, die von selbst kommen und gehen, man kann sie nicht anfordern. Je länger ich über diese Momente nachdenke, desto treffender erscheint mir Dein Gedicht. Du hast es eingefangen, besonders hier: Zitat:
Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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16.01.2017, 21:46 | #5 |
TENEBRAE
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Hi Dana!
Auch ich erlebe solche magischen Momente, besonders in schöner Natur, wenn alle Sinne maximal erleben und aufsaugen wollen, was sich da präsentiert. Die Welt verändert sich ja nicht, wird nicht wirklich "magisch" oder so - es ist unser Erleben, unser Wahrnehmungsfilter, der sich verschiebt. Vielleicht löst die Schönehit und Erhabenheit eines Ablicks auch eine Art Adrenalinschub aus, der die Sinne schärft und vertieft, sodass Farben und Gerüche intensiver wirken. Wie auch immer, wir dürfen dankbar sein, dass es das gibt - es bleibt ein erhebendes Erlebnis mit positiven Eindrücken, die uns über dunklere Zeiten tragen! Vielen Dank für deine ebefalls positiven Gedanken! LG, eKy
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21.01.2017, 19:39 | #6 |
Gast
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Ich mag das Gedicht sehr, Erich. Es ist positiv und ruft dazu auf, den Augenblick als solches zu genießen. Schöne Bilder und schöne Satzkonstruktionen entführen in eine poetische Welt, der ich gerne gefolgt bin.
Interessant finde ich die Aussage, dass es schon älter ist und in der Zeit geschrieben wurde, als du rein nach Sprachmelodie schreiben wolltest. In Vers 2 jedoch deutet sich dein späterer Stil schon an. Er ist perfekt regelmässig, elegienhaft. Mit einem jambischen Ziwschentakt. Mag ich sehr. Dir, lauschender Geist, der höher sein Schauen verzweigte im taumelnden Himmel, den kurz nur die Sonne berührte, im Lächeln vertrauter dem Sterblichen, das sich dir zeigte, sei leichter die Last, der kristallener Tanz dich entführte. Deswegen und nur deswegen stört mich Vers eins ein wenig. Weil es wirklich dort unregelmässig ist. Es ist dir ein Versuch gewesen, aber viel schöner fände ich, wenn du Vers 1 dem zweiten anpassen würdest. Wie soll ich es sagen... Kopf kratz. Es ist nicht sooo unregelmässig im Ganzen, als das es passen würde. Hört sich irgendie blöd an, aber vielleicht verstehst du , was ich meine. ´Sehr gerne gelesen mit lG von Koko |
21.01.2017, 20:28 | #7 |
TENEBRAE
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Hi Koko!
Das hast du missverstanden - das Gedicht entstand zum oben angegebenen Datum, ich erwähnte nur, dass es WIE die Gedichte ist, die in meiner Frühzeit entstanden. Du hast recht, Z1 passt nicht - ich werde das korrigieren. Vielen Dank für den Hinweis. LG, eKy
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28.01.2017, 22:04 | #8 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
ich finde diese Zeilen auch ganz zauberhaft und sie besitzen eine sehnsuchtsvolle Ausstrahlung, die einen Moment der inneren Zufriedenheit beschreibt. Auch die Sprachführung klingt gehoben lyrisch. Allerdings komme ich bei zwei Zeilen ins Straucheln, weil dort das durchgängige Metrum der anderen zeilen durchbrochen wird. Man kann dies als Stilmittel ansehen und bestimmte sinnvolle Zäsuren setzen, doch deine Texte fließen sonst immer flott durch und hier sind doch zwei Klippen in den Stromschnellen zu umschiffen. Es ist nicht einmal, dass drei Zeilen betont beginnen, während alle anderen Anfänge unbetont sind, sondern mehr diese Zäsuren, die meinen Lesefluss etwas behindern. XxxXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxXxxXx XxxXxxXxxXxxX xXxxXxXxxXxXx xXxxXxXxxXxxXx xXxxXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxXxxXx Glitzerndes Wispern, das tanzenden Flocken entspringt, eh wolkenverhüllte Gedanken das Bild überschweigen. Blinkendes Kichern, im Frierenden leicht und beschwingt sich dort offenbarend, wo sich noch Wunder zeigen. Dir, lauschender Geist, der höher sein Schauen verzweigte im taumelnden Himmel, den kurz nur die Sonne berührte, im Lächeln vertrauter dem Sterblichen, das sich dir zeigte, sei leichter die Last, der kristallener Tanz dich entführte. Will sagen: Alle Verse sind metrisch im Daktylus oder im Amphibrachys, doch an den gekennzeichneten Stellen weisen sie Zäsuren auf. Manch einem mag das gefallen, ein anderer stolpert drüber. Aber die Zeilen an sich gefallen mir ausgesprochen gut... Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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28.01.2017, 23:40 | #9 |
TENEBRAE
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Hi Faldi!
Du hast recht, dies hier schrieb ich ganz nach Sprachmelodie, ohne auf exakte Einhaltung des Versmaßes zu achten. Wenn ich so schreibe, achte ich auf eine Art "groben" Takt, dem sich die Zeilen fügen sollen - auf metrische Feinheiten achte ich da nicht. Ich habe schon lang nicht mehr so geschrieben, früher waren die Ergebnisse mal besser, mal schlechter, und da ich keine Ahnung von der lyrischen Materie hatte (soll heißen, NOCH weniger als heute ...), spürte ich zwar die Unwucht, konnte aber selten korrigieren, da ich kaum wusste, wo genau anzusetzen. Zudem verwüstet man durch solche Eingriffe die ursprünglich verfolgte Sprachmelodie des Textes, durch Tausch von Worten und Reimen passt zuletzt vielleicht die Metrik exakt, aber die Klangqualität und meist auch der Inhalt, die ursprüngliche Dynamik haben dann doch sehr gelitten! Ich habe die Mängel nunmehr entfernt, weiß aber nicht zu sagen, ob das Ergebnis noch der ursprünglichen lyrischen Leistung entsprechen kann. Vielen Dank für die Hinweise! LG, eKy
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29.01.2017, 21:21 | #10 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
die erste Zeile der zweiten Strophe finde ich gelungen, daran gibt es nichts auszusetzen. Bei der vierten Zeile der ersten Strophe gefällt mir persönlich der Begriff "allwo" nicht so besonders. Es gibt ihn, aber er ist kaum gebräuchlich, so dass man ihm seine Funktion als "Notlösung" meines Erachtens anmerkt. Vielleicht wäre es besser, das erste "dort" in der Zeile zu ersetzen und anstatt "allwo" dann "dort wo" einsetzt. Aber das sind ja nur Peanuts. Außerdem kenn ich das. Eines meiner ersten Gedichte ist wirklich witzig und humorvoll, doch du würdest mir meine Metrik und manche Satzstellung um die Ohren hauen. Bis heute versuche ich vergeblich, das in eine akzeptable Form zu bringen. Nicht dass mir das metrisch nicht gelungen wäre, jedoch der alte Charme hat darunter gelitten. Deswegen kann ich nachvollziehen, was du meinst. Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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