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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 08.06.2019, 03:30   #1
Lightning
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Standard Dunkle Zeiten

Die dunklen Zeiten
sind niemals heiter,
oft sitze ich hier
und weiss nicht weiter,
verdamme die Zeit,
die mir noch verbleibt,
in der gefühlten
Unendlichkeit.

Die Schmerzen verbrennen
die Seele, den Körper,
ich will sie verdrängen,
doch werden sie stärker,
wie gern würd ich schlafen
in ewiger Ruh.

Schlafe mein Kind,
mach die Augen ruhig zu.

Geändert von Lightning (12.06.2019 um 20:25 Uhr)
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Alt 12.06.2019, 11:54   #2
Chavali
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Zitat:
Die dunklen Zeiten
sind niemals heiter,
oft sitze ich hier
und weiss nicht weiter,
verdamme die Zeit,
die mir noch verbleibt,
in der gefühlten
Unendlichkeit.

Die Schmerzen verbrennen
die Seele, den Körper,
ich will sie verdrängen,
doch sie werden stärker,
wie gern würd ich schlafen
in ewiger Ruh,

schlafe mein Kind,
mach die Augen ruhig zu.
Hallo Licht...

ein trauriger Text, der mich aber reizt, ihn ein wenig (nach meinem Verständnis) zu verändern.

Die dunklen Zeiten
sind niemals heiter,
oft sitze ich hier
und weiss nicht mehr weiter,
verdamme die Zeit,
die mir noch verbleibt,
in der gefühlten
Unendlichkeit.


Die Schmerzen verbrennen
die Seele, den Körper,
ich will sie verdrängen,
doch werden sie stärker,
wie gern würd ich schlafen
in ewiger Ruh,

und mache ganz langsam
die Augen zu.

(fett = meine Veränderungen)

So erscheint mir der Text irgendwie stimmiger, auch durch die Silbenangleichung in S1.

Sehr gern gelesen!
LG Chavali

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Alt 12.06.2019, 19:59   #3
Lightning
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Hallo ihr zwei!

Freut mich, dass doch noch Kommentare zu diesen Zeilen kommen.

@Alex.. Hmm.. was ein Gedichtband betrifft, hast du sicher Recht.
Für ein Gedichtband bin ich mir aber auch (noch) nicht sicher genug

Im Moment bin ich eher am "Herumtesten", was Metrik betrifft, daher ist alles etwas anders. Auch hier sind die Strophen in unterschiedlicher Taktung geschrieben, weil mir das Ganze sonst etwas monoton erschien. In jetziger Form empfinde ich S2 als leichte Steigerung zu S1.. mit "ruhigem Abgang" am Ende. Um eine bestimmte Form zu perfektionieren, müsste ich erst herausfinden, welche mir am besten gefällt.

@Chavali.. witzig.. S1V4 hatte ich immer wieder verändert.. von "und weiss nicht weiter" zu "weiss nicht mehr weiter". Wäre mit "Und weiss nicht mehr weiter" nicht eine Silbe zu viel vorhanden? Manchmal bin ich mir auch nicht sicher.. ob man vielleicht besser die Metrik hier und da "zerstören" sollte, damit die Zeilen einen besseren Lesefluß - oder ein stimmigeres "Gefühl" erhalten.

Auch S2V4 hatte ich immer wieder verändert.. von "doch sie werden stärker" zu "doch werden sie stärker". Letzendlich dachte ich.. es ist einfach Geschmackssache, was man hier stehen lässt. Ich werde die Zeile mal ändern. "Will ich sie verdrängen, so werden sie stärker" war auch eine Variante. Wie gesagt.. "witzig", dass du genau die Stellen ansprichst, und genau die Varianten vorschlägst, die ich bereits "getestet" hatte

Das "Ende" kann man natürlich auf viele verschiedene Arten zum Ausdruck bringen. Mir persönlich gefiel zum Zeitpunkt des Schreibens das von mir gewählte Ende sehr gut, daher lasse ich es vorerst so stehen. Dass mit dem "Kind" in den Zeilen so mancher ein Problem haben könnte.. dachte ich mir bereits. Aber sind wir nicht alle "Kinder"? Zudem fühlte ich mich beim Schreiben klein und wehrlos.. und suchte vielleicht nach einer schützenden "Umarmung".. daher lag es nahe.

Wenn ich mir die X-en von Alex ansehe.. habe ich wohl wieder Fehler beim x-en gemacht.
Bei mir würde das so aussehen:

Die dunklen Zeiten xXxXx - Jambus (5 Silben/katalektisch)
sind niemals heiter, xXxXx
oft sitze ich hier, xXxXx
und weiss nicht weiter xXxXx
verdamme die Zeit, xXxXx
die mir noch verbleibt, xXxXx
in der gefühlten xXxXx
Unendlichkeit. xXxX <- oder geht hier auch XxXx? Hatte das im Lesefluß wohl trochäisch betrachtet..

Somit habe ich wohl in S1 ein paar Zeilen "falsch" betont. Für sich allein stehend würde ich sie betrachten wie du @Alex.
In Zusammenhang mit den anderen Zeilen.. habe ich V3 und V5 wohl jambisch betrachtet.

Die Schmerzen verbrennen xXxxXx
die Seele, den Körper xXxxXx
ich will sie verdrängen, xXxxXx
doch werden sie stärker, xXxxXx
wie gern würd ich schlafen xXxxXx
in ewiger Ruh. xXxxX

schlafe mein Kind, XxxX
mach die Augen ruhig zu. XxXxXx <- hier habe ich meinen Fehler im "ru(-)hig" gerade selbst erkannt. Daher.. XxXxxXx
Hier dachte ich.. den "gefühlten" Trochäus vom Ende der ersten Strophe zu wiederholen.
Doppelfehler.. daher vielen Dank für deine X-en @Alex!

Wie man die Form von S2 beschreibt.. ist mir auch nicht ganz klar.
Gibt es einen Ausdruck für "XxxX"?

Falls nicht.. würde ich S2 wohl als katalektischen Daktylus mit Auftakt bezeichnen.
Oder doch als Amphibrachys, wenn auch ohne Bezug zur damaligen Zeit?
Hab gelesen, der wäre wohl "ausgestorben".. zumindest im Deutschen.

LG, Lightning

Geändert von Lightning (12.06.2019 um 20:33 Uhr)
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Alt 12.06.2019, 21:23   #4
Chavali
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Hi Lightning,

ich nehme mal meine Zeilen zum Verixen:

Die dunklen Zeiten
sind niemals heiter,
oft sitze ich hier
und weiss nicht mehr weiter,
verdamme die Zeit,
die mir noch verbleibt,
in der gefühlten
Unendlichkeit.


xXxXx
xXxXx
xXxxX
xXxxXx
xXxxX
XxxXx
xXxX

( hier kannst du auch mehr streichen in zeile 4, dann ist es doch noch gleichmäßiger)

Die Schmerzen verbrennen
die Seele, den Körper,
ich will sie verdrängen,
doch werden sie stärker,
wie gern würd ich schlafen
in ewiger Ruh,

und mache ganz langsam
die Augen zu.

xXxxXx
xXxxXx
xXxxXx
xXxxXx
xXxxXx
xXxxX
xXxxXx
xXxX

So ist das zu betonen.

Meiner Ansicht nach muss nicht alles aalglatt sein, da ein Text sonst leicht ins Leiern gerät.

Das bloß mal noch kurz dazu.
LG Chavali
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Alt 13.06.2019, 01:35   #5
Lightning
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Huhu Chavali!

Hmm.. haben wir jetzt teilweise gleich 3 Varianten von X-en?
Wie soll ich da denn sicherer werden *g*

Was das "Leiern" betrifft, stimme ich auf jeden Fall zu.
Natürlich gibt es auch "Experten" wie Alex, Erich und dich..
bei denen auch aalglatte Metrik selten monoton klingt.

Liebe Grüße,
Lightning

Geändert von Lightning (13.06.2019 um 01:47 Uhr)
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