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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 11.09.2009, 11:54   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard Die Schuld des Mönchs



Barocke Klänge hallen dumpf
aus dem alten Kirchenschiff.
Nebenan aus schwarzem Sumpf
ragt ein düstres Schattenriff.

Der Mönch rafft seine Kutte fest,
atmet heftig aus und ein,
wischt den Schweiß ab und er lässt
grob fallen einen Pflasterstein.

Gurgelnd schließt das sumpfig Loch
und der Mond schaut starr herab.
Sterne klagen an, jedoch
fällt ihr Licht direkt aufs Grab.

Gedankenlos stürzt er zum Dom.
Die Orgel spielt ihr letztes Lied,
als er mit blutverschmierter Hand
vor dem Altare niederkniet.

"O Gott, vergib mir diesen Mord!
Ich bin ein Sünder vor dem Herrn,
wag mich nie mehr zu diesem Ort,
will mich in meine Klause sperrn."

Ein Rauschen tönt an seinem Ohr:
der Schwarze Engel wars, so schön,
der ihn ergriff wie nie zuvor.
Der Mönch, er wurd nie mehr gesehn.



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Geändert von Chavali (24.09.2009 um 13:34 Uhr)
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Alt 22.09.2009, 22:11   #2
ginTon
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Ort: Mainz
Beiträge: 12.571
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Standard

Liebe Chavi,

mich wundert, dass du noch gar keinen Kommentar erhalten hast, dabei ist es ein sehr schönes Stück, welches mich ein wenig an Umberto Ecos Werk Im Namen der Rose erinnert. es ist sehr düster geschrieben und man könnte meinen bei dieser Stimmung welches der Klang hervorruft direkt den gefallenen Mönch zu sehen, der seine Tat bewusst beichtet, doch an sich keine Buße tut, da er nachher dennoch vom dunklen Engel mitgenommen wird..an sich ein sehr schöner Inhalt, wobei sich an sich ja nur die Tat und das direkt danach wiederspiegelt, das warum usw bleibt außen vor..

rein formal sind mir nur zwei Kleinigkeiten aufgefallen..unzwar die Zeile 3 der ersten Strophe, wäre es nicht besser "aus einem schwarzen Sumpf" zu schreiben? und mitunter "sumpfig Loch" sagt mir net so Recht zu..ansonsten habe ich das Werk gerne gelesen..

sei lieb gegrüßt basse
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Alt 23.09.2009, 20:22   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Lieber basti,
Zitat:
mich wundert, dass du noch gar keinen Kommentar erhalten hast,
dabei ist es ein sehr schönes Stück, welches mich ein wenig an Umberto Ecos Werk Im Namen der Rose erinnert.
ja darüber wundere ich mich auch ein wenig
Deine Interpretation ist natürlich so, wie ich den Text auch gemeint habe.
Was deine beiden Bemerkungen betrifft, so finde ich, Zeile 3 von 1 kann so bleiben.
Das sumpfig Loch gefällt mir auch nicht, aber mir fiel nix besseres ein.
Ich hoffte, von euch einen Tipp zu bekommen

Hab Dank!
Liebe glockenläutende Grüße,
Chavi

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Alt 23.09.2009, 21:11   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe Chavali,


beinahe traue ich mich nicht an einen Kommentar.
Ich mußte (verzeih!) laut lachen.
Ich las einst eine Ballade vom Börries, die wohl auch ernst gemeint war, aber unfreiwillig komisch "rüberkam".
Ich hab sie im Zug gelesen und mußte so laut lachen, daß ich argwöhnisch beäugt wurde.

Aber jetzt ganz ernst:
Die Folgerichtigkeit fehlt.
Der "Mord" wird schon nicht erklärt.
Wie es hier steht, ward der Schwarze Engel nie mehr gesehn.

Nicht grollen!

Liebe Grüße
von
cyparis
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Alt 23.09.2009, 23:27   #5
Chavali
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Liebe cypi,

wer könnte dir grollen
Zitat:
Der "Mord" wird schon nicht erklärt.
Das muss auch nicht. Es ist, wie es ist.
Zitat:
Wie es hier steht, ward der Schwarze Engel nie mehr gesehn.
Diese Kritik nehme ich an, mir ist das gar nicht aufgefallen, weil ich ja wusste, was ich sagen wollte.
Ich denke schon, dass mir da noch eine andere Wendung einfällt - aber erst nach meinem Urlaub, denke ich
Danke fürs genaue Hinsehen und liebe Grüße,
Chavali


EDIT:

Habe die letzten zwei Zeilen geändert, damit die Logik der Geschichte gewährleistet ist


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Geändert von Chavali (24.09.2009 um 13:35 Uhr)
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