20.08.2017, 23:10 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Kriegerdenkmal
Gut hundert Jahre ist es her
das diese Menschen fielen, akribisch aufgeführt die Namen und ganz mit Stolz, das Regiment in dem sie dienten. Der Stein, die Bank und friedlich Wald umsäumt die Stätte des Gedenkens, die Schneise dort, sie weist den Weg zur Kirche stets, und ihren damals voll besetzten Bänken. Doch die Ruhe und der laue Wind sind trügerisch, der Alptraum … >zerfetzte Körper vor Verdun, menschliches Fragment, gefroren in russischen Sümpfen, blinde Krüppel auf dem Marsch gebrochener Verlierer, und immer wieder das Trommeln der Tötungsmaschine< … ist noch heute gegenwärtig. Das „Mahnmal“ blendet aus, zieht glatt und dient als Alibi, wirklich Frieden in der Welt gibt´s wahrscheinlich nie. |
21.08.2017, 18:05 | #2 |
ADäquat
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Lieber mall,
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21.08.2017, 21:53 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Chavali,
danke Dir für Deinen Kommentar, ja an die Sinnlosgkeit des Krieges kann man in der heutigen Zeit nicht genug erinnern. Da hat sich aber möglicherweise auch ein kleine Missverständnis eingeschlichen, ich hatte Verdun nur als Beispiel rangezogen, selbst dort, war ich noch nicht. Das Kriegerdenkmal welches beim Gedicht Pate gestanden hat, steht am Rande eines kleinen Dorfes im Walde. Eigentlich ganz idyllisch, eben zu idyllisch um es in unserer heutigen Zeit so als gegeben hinzunehmen. Aber bitte nicht falsch verstehen, die armen Menschen die ihr Leben lassen mussten sollen nicht "doppelt leiden", Ihrer soll gedacht werden. Nur das falsche Pathos, die Verklärung einer schlimmen Zeit, welches solche Denkmale ausstrahlen bzw. verkörpern, das wollte ich hinterfragen. Ja, das mit der Interpunktion und der Orthographie immer wieder eine Schwäche von mir, da nehme ich mir zu wenig Zeit für, leider. Nochmals Danke fürs reinschauen und Beste Grüße mall |
21.08.2017, 23:37 | #4 |
Gast
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ich weiß, was du meinst, lieber Mall. Schon als Kind stand ich vor dem Kriegerdenkmal in unsrer kleinen Stadt und als ich fragte, wofür die Namen in Goldlettern stehen, sagte man mir, für die gefallenen Soldaten. Ich konnte damit wenig anfangen, aber es machte mir ein schauriges Gefühl, dass so viele Menschen für etwas gestorben waren.
Ich würd es nicht Verklärung nennen, dass sie immer in schöner Umgebung stehen, Bäume, Blumen, Frieden. Vielleicht ist es das schlechte Gewissen, so viele junge Männer in den sinnlosen Tod gejagt zu haben, vielleicht ein Ort, wo sich die Hinterbliebenen aussöhnen sollen. Ich weiß es nicht. Aber ich finde den Namen schon falsch: Kriegerdenkmal. Krieger sind Helden. Das waren keine Helden, sondern arme Schweine, die in den Schützengräben verheizt wurden. So wie alle Soldaten es sind. Es sollte besser Kriegsmahnmal heißen. Ein Gedicht, das zum Nachdenken anregt und das mir wieder den Schauer über den Rücken jagt, den ich als Kind schon empfand. Für mich ist und bleibt also die oberste Aufgabe der Politik einer Demokratie für Frieden zu sorgen. LG von Koko |
22.08.2017, 23:07 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Koko,
danke Dir fürs einfühlen, ganz viel von dem wollte ich rüber bringen. Wo ich nicht ganz mit Dir mitgehe, ist die Sache mit dem Kriegerdenkmal versus Kriegsmahnmal. Ich stimme Dir vollkomen zu, es wurden arme Hunde verheizt, diese wurden aber von einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht zu Helden stilisiert um von deren eigentlichen Interessen und niedrigen Beweg- gründen abzulenken und um den Rest des Volkes gefügig zu machen. Diese Kriegerdenkmale waren meist protzig-stolz geformt und sollten die Grauen des Krieges eher ausblenden. Es gibt auch gute und eindrückliche Mahnmale wie die von Barlach und auch anderen Künstlern. Die waren aber zu iherer Zeit meist auch nicht gern gesehen. Ich denke das ist ein weites Feld, ich wollte es ja auch nur anreißen und ein wenig aufmerksam machen. Liebe Koko, ganz lieben Dank Deine anregende Diskussion und beste Grüße mall |
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