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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 02.11.2019, 20:52   #1
Hans Beislschmidt
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Standard Invasive Tierarten

Der Ochsenfrosch quakt stets Freitag in der Nacht
mit Wollhandkrabben in Kolonnen.
Was der Waschbär Marderhund sich ausgedacht,
hat Marmorkrebs schon längst ersonnen.

Systeme werden mehr und mehr erkalten,
verschlupft in tausend Löcherzügen.
Ein schlauer Bisam ist nicht auszuschalten,
wenn graue Hörnchen uns betrügen.
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Alt 03.11.2019, 12:42   #2
Erich Kykal
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Zitat:
Zitat von Hans Beislschmidt Beitrag anzeigen
Der Ochsenfrosch quakt stets Freitag in der Nacht
mit Wollhandkrabben in Kolonnen.
Was der Waschbär Marderhund sich ausgedacht,
hat Marmorkrebs schon längst ersonnen.

Systeme werden mehr und mehr erkalten,
verschlupft in tausend Löcherzügen.
Ein schlauer Bisam ist nicht auszuschalten,
wenn graue Hörnchen uns betrügen.

xXxXxXXxXxX oder xXxXXxXxXxX

Egal, wie man Z1 liest, es gibt einen Hebungsprall - entweder "-frosch quakt" oder "stets Frei-".

xXxXxXxXx
XxXxXxXxXxX

Z3 beginnt betont. Und fehlt da nicht was zwischen Waschbär und Marderhund? Oder sind die beiden neuerdings EINE Tierart? Allerdings wäre die Zeile mit jedem weiteren Wort metrisch zu lang. Nur ein Komma zu setzen, wäre wohl die günstigte Möglichkeit. Aber wegen dem falschen Auftakt muss die Zeile ohnehin umgeschrieben werden ...

xXxXxXxXx


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S2 ist metrisch korrekt gestaltet. Inhaltlich allerdings werde ich aus dem ganzen Ding nicht schlau. Soll das ein Gleichnis auf die politische oder gesellschaftliche derzeitige Lage sein? (Der Terminus "Systeme" veranlasst mich zu dieser Überlegung)
Wenn ja, solltest du dich auf ein oder zwei Tierarten beschränken, deren "fabelhafte" Charakterzüge allgemein bekannt sind. Oder welche menschliche Eigenschaften soll ich Ochsenfröschen, Wollhandkrabben oder Marmorkrebsen wohl andichten? Was macht Waschbären, Marderhunde, Bisamratten oder das Hörnchen fabelwürdig?
Das bleibt zu vage, zu vieldeutig - da tummeln sich einfach zu viele Viecher, deren einzige Gemeinsamkeit ist, dass der Mensch dafür sorgte, dass sie sich über ihr natürliches Habitat ausbreiten konnten, weil er zu dumm war, die möglichen Folgen abzuschätzen. (Da hast du aber viele Tierarten unerwähnt gelassen, die da mit rein müssten!)


LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (03.11.2019 um 12:49 Uhr)
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Alt 03.11.2019, 19:34   #3
Hans Beislschmidt
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Hey Erich,
ja, du bist ein sehr emphatischer Wortkünstler und du scheinst mich gut zu kennen und vermagst einen Bogen zu schlagen in die Zeit und ihre Befindlichkeiten. Es fällt mir in letzter Zeit immer mehr auf, wie sich die Geschicke von Mensch und Tier doch ähneln.
Wieder ist es dir gelungen, zwischen Dichtung und Wahrheit gut zu unterscheiden.

Es gibt laut EU 66 invasive Tierarten und alle könnte ich sie in dem Werk nicht unterbringen aber dennoch ein paar mit Attributen bestücken, die auch nicht unbedingt zielführend sind, also eher ungeordnet gereimt wurden.
Der pöhse Hebungsprall scheint mir treu zu bleiben aber anders konnte ich nicht ausdrücken, dass der blöde Frosch nur am Freitag quakt. Danke für deinen Kommentar und für aufmerksames Lesen.
Gruß vom Hans



Ein Auszug aus dem Deutschen Naturschutzbund hat mich zum Nachdenken veranlasst und einen Denkanstoß geliefert.

Zitat:
Eine "gebietsfremde Art" wurde aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet heraus in ein anderes, fremdes Gebiet oder Land gebracht, schafft es dort zu überleben und sich anschließend fortzupflanzen.

"Invasiv" wird diese Art, wenn sie sich ausbreitet und dadurch die biologische Vielfalt, andere Tier- und Pflanzenarten und damit auch die heimischen Ökosysteme gefährdet.
Damit es nicht zu wirtschaftlichen Schäden kommt und um einen Verlust der Vielfalt der Tiere und Pflanzen zu verhindern, braucht es aus Sicht der EU-Kommission eine strikte Regulierung auf EU-Ebene für vorbeugende Maßnahmen und einen Umgang mit diesen*Arten. 2015 ist die Verordnung des Europäischen Parlaments über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Kraft getreten.*

Wichtiger Teil der Verordnung ist die Unionsliste. Sie gilt seit dem 3. August 2016 und startete mit 37 gelisteten Tier- und Pflanzenarten, die als invasiv eingestuft wurden.* Mittlerweile sind es 66. Jedes Jahr kommen weitere Arten hinzu. Zuletzt wurde die Liste im Juli 2019 erweitert, sie führt jetzt insgesamt*30 Tierarten.

Die 66 gelisteten Arten dürfen nicht absichtlich in die EU eingebracht, gehalten, gezüchtet oder befördert werden. Allerdings gibt es hierbei Ausnahmen wie eine Genehmigung durch einen Mitgliedsstaat oder die Zulassung durch die EU-Kommission sowie Übergangsfristen für kommerzielle Bestände und nichtgewerbliche Besitzer.
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