"Unsere Probleme"

[Smophady]

Hilfe! eine Biene hat mich gestochen,
oh Gott - mein Fingernagel ist abgebrochen,
meine Beine sind doch viel zu fett
und warum findet mich Hans nicht nett?

Ich habe ja sooo große Ohren
und mit dem Gips kann ich nicht in der Nase bohren,
die Sommersprossen sind einfach grässlich,
meine Hakennase ist furchtbar hässlich,
außerdem bin ich viel zu klein,
kann meine Oberweite nicht größer sein?

Doch die wahren Probleme sind:
KRIEG - UNTERDRÜCKUNG - HUNGERSNOT - ARMUT

[Falderwald]

Liebe Smophady,

manchmal hat man einfach Probleme, die man selbst für die größten Probleme auf der Welt hält.
Wenn man dann jedoch vergleicht, welches Elend andere Menschen zu erdulden haben, dann schrumpfen die eigenen Probleme dagegen zu Lappalien.
Prinzipiell geht es uns hier immer noch gut.
Woran liegt es also, daß immer mehr Menschen unzufrieden sind?
Sei es mit ihren körperlichen Merkmalen, so wie du sie beschreibst, oder aber auch mit ihren wirtschaftlichen Verhältnissen.
Ich denke, daß ist aber ein Spiegel unserer heutigen, schnell lebigen Zeit.
In dieser Ära der elektronischen Medien bekommen wir täglich neue Ideale präsentiert.
Du musst dies und jenes haben und so oder so aussehen, sonst bist du nicht in.
Das die wenigsten Menschen diesen Idealen entsprechen (können) wird dabei außer Acht gelassen.
Oder vielleicht auch nicht?
Ist es nicht vielleicht ganz bewusst so gesteuert, weil es einfach nur noch um Umsatz und Geldmacherei geht?
Sie wollen alle an deine Kohle, egal wie. Dafür reden sie dir sogar Minderwertigkeitskomplexe ein.
Und damit lässt dich immer gut Money machen. Ist das vielleicht sogar der wahre Grund, warum es anderen Menschen auf dieser Welt gar nicht so gut geht?
Weil sich hier einige wenige immer mehr bereichern?

Die Aussage in deinem Gedicht ist unmissverständlich.
Die Probleme, die wir hier haben, sind eigentlich nichts, im Gegensatz zu all dem Hunger, Durst, Missbrauch und Krieg, was zum täglichen Geschäft auf unserem Erdball geworden ist.

Auf jeden Fall ist es wert, einmal darüber nachzudenken und sich selbst vielleicht nicht ganz so wichtig zu nehmen.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

[Smophady]

Es freut mich, daß es dir gefällt!

[Medusa]

Guten Morgen Smophady,

die Aussage Deines Gedichtes entspricht meinem Empfinden. Du konzentrierst Dich auf Äußerlichkeiten, denen viel zu viel Bedeutung beigemessen wird, wirkliches Leid gerät in Vergessenheit bzw. ignoriert; einem fragwürdigen Schönheits-, Schlankheits- und Reichtumsideal wird hinterher gehechelt, ach, ich könnte noch Seiten füllen.......

Ich könnte mir vorstellen, dass eine einheitliche Metrik den Inhalt noch besser unterstreichen würde.

Dein Sarkasmus trifft ins Schwarze, die Reime sind ulkig.

Mir gefällts.
Liebe Grüße,
Medusa.

[Leier]

Hei, Smophady -

den allerletzten Satz hätte ich weggelassen, er wirkt beinahe so, als betone man, daß Eis kalt ist.

Der "Mißbrauch" entschlüsselt sich mir nicht ganz.
Wie wäre es mit "Unterdrückung" ? Auch fehlt mir die "Armut" in der Aufzählung.

Aber das sind nur meine subjektiven Blicke.

***
Aufrüttelnd, wie es nottut.

Lieben Gruß
von
cyparis

[Panzerknacker]

Hallo Smophady,

bei deinen Zeilen, die mir eigentlich ganz gut gefallen, da fällt mir eine alte Geschichte ein. Mein Krümel und ich haben uns entschlossen, sie bestimmt die kleinen Dinge des Lebens und ich die großen.
So darf sie entscheiden ob ein neues Auto gekauf wird. Ob das Wohnzimmer renoviert wird und wie. Wohin der Urlaub geht. Ich aber, welche Partei kommt in den nächsten Bundestag und solche Sachen,

schöne Grüße vom Knacki