10.06.2009, 21:53 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Das Lied der Blumen
Ich liebe euch, ihr zarten, süßen Blumen,
wie ihr die Welt verschönt mit bunten Farben! Und eure Düfte füllen Wald und Wiesen, verschenken immer wieder neue Träume. Wo längst kein Hoffnungsschimmer wirkt im Herzen, seid ihr die Boten himmelsnaher Freude! Es bliebe jedem Menschen diese Freude, zu spürn: Natur erweckt Gefühl wie Blumen, dass ihm Gedanken sprießen, froh an Farben, die seine Seele weit und frei, gleich Wiesen sich öffnen lassen. Keine Schattenträume verstörn den Geist! Vergangnes ruht im Herzen. So hört ein Mensch die Botschaft gern, von Herzen! Ist Gott die Quelle dieser klaren Freude? Es dienen Ihm in Demut all die Blumen und künden seinen Lobpreis durch die Farben, als flögen Engel zärtlich über Wiesen und ihre Flügel säten Blütenträume.... Ich wandre, stille lauschend, durch die Träume und ihrer Fülle Klang, er geht zu Herzen: Verliere nie den Sinn für diese Freude, die dir gewährt ist durch das Lied der Blumen. So nährt der Himmel mit der Kraft der Farben. Erhalte, Mensch, die wunderbaren Wiesen! Wie duften zart und lieblich alle Wiesen! Es ist, als wär ich Erbe meiner Träume. Oh Welt, wie dank ich dir aus ganzem Herzen für diesen Sommertag voll Lebensfreude! Ich liebe euch, ihr sanften, stillen Blumen, wie ihr die Seele wiegt in euren Farben! Das Lied der Blumen ist das Lied der Farben: Da geht ein Raunen durch die Sommerwiesen, es flüstert wie Verführung Liebesträume - und zärtlich neigen zu sich manche Herzen. Das Lied der Herzen ist das Lied der Freude. Sieh an! Es naht der Liebste sich mit Blumen! Das Lied der Farben ist das Lied der Blumen - Das Lied der Freude ist das Lied der Herzen - So streuen Engel über Wiesen Träume....
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (11.06.2009 um 11:51 Uhr) |
11.06.2009, 11:18 | #2 |
MohnArt
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Liebe Larin,
ich bin geneigt Dein Gedicht ein Lobpreislied zu nennen, ein Lobpreis auf die wunderbaren Schönheiten der Natur und ihren Schöpfer. Dein Gedicht erinnert mich an das Lied: Geh aus mein Herz uns su-huche Freud......! Das hat mein Vater oft bei Spaziergängen gesungen und Deine Verse haben mich daran erinnert. Gestern habe ich auf dem Balkon Gitarre gespielt, da kam eine Amsel und hat mit mir zusammen gesungen, obwohl mein Spiel sicher zu wünschen übrig ließ, hat sie sich dran gefreut. Es war Kommunikation , ganz sicher. Mich hat das total glücklich gemacht. Einzig hat mich bei Deinem Gedicht, das zweimalige "Wiesen" Ende der 4. und Anfang der 5. Strophe gestört. Liebe Grüße, Klatschmohn |
11.06.2009, 11:28 | #3 |
gesperrte Senorissima
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Liebe larin,
welche Raffinesse in den Anfangs- und Schlußversen. Da muß erst einer drauf kommen. Und die Wiederholung mit umgekehrten Vorzeichen in den letzten 3 Zeilen: Alle Achtung. Trotzdem locker, leicht, duftig, duftend und herzerwärmend! (seinen vor "Lobpreis" hätte ich konsequent auch groß geschrieben). Lieben Gruß von cyparis |
11.06.2009, 11:50 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe klatschmohn, liebe cyparis,
vielen dank fürs wackere durchlesen dieses langen gedichtes! ich legte gestern einen studiennachmittag ein und schmökerte ím buch "einführung in die verslehre". dabei blieb ich an der form "sestine" hängen und dachte mir: probiers mal aus! ich kann euch sagen : da raucht der kopf! die sestine hat einen sehr strengen bauplan: 6 strophen zu je 6 zeilen, jede zeile mit fünfhebigen jambus + eine 7. halbstrophe mit 3 zeilen. es gibt 6 endreime , die sich in jeder strophe finden müssen und nach einem genauen permutationsschmema immer wieder abgewandelt werden (ich entschied mich für die - angeblich - leichtere fassung) außerdem sollten in der letzten halbstrophe alle 6 wörter wieder vorkommen. leichtere variante: 1. strophe : 1-2-3-4-5-6 2. strophe : 6-1-2-3-4-5 3. strophe : 5-6-1-2-3-4 4. strophe : 4-5-6-1-2-3 5. strophe : 3-4-5-6-1-2 6. strophe : 2-3-4-5-6-1 deshalb muss der reim der 6. zeile und der reim der ersten zeile immer gleich sein! es wimmelt also nur so vor blumen, wiesen, träumen, usw.... hatte das gedicht schon fertig, da entdeckte ich erst, dass mir noch die 6. strophe fehlte.... WÜRG! nachher brummte der kopf ganz ordentlich....! hat aber trotzdem spaß gemacht, es auszubrüten! liebe grüße larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
06.07.2009, 12:25 | #5 |
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Guten Morgen Larin,
ein Mal und niiiie wieder, stimmts? Ich versuchs auch grad, schrecklich! Auf mich wirkt diese Form allzu konstruiert, ab spätestens der dritten Strophe wirds langweilig für den Leser . Und bei der Schreiberin stellt sich allmählich Hilflosigkeit ein. Über sechs Strophen immer die gleichen Wörter inhaltlich zu variieren ist schon eine Zumutung! Und die Terzine am Ende hats in der Tat in sich! Daran knabbere ich ziemlich erfolglos, denn ich falle immer in den Daktylus . Du hast das aber prima gelöst und den Jambus bis zum "bitteren" Ende schön durchgehalten. Das Thema ist auch gut gewählt. Wenn auch mit aufkommender Langeweile gern gelesen . Herzliche Grüße, Medusa. Geändert von Medusa (09.07.2009 um 12:59 Uhr) |
09.07.2009, 11:04 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo medusa,
danke für deinen kommi! allein das durchhalten beim lesen ist ja hier schon arbeit. ehrlich gesagt: diese gedichtform ist auch nicht mein ding. zu lange, zu vieles wiederholt sich. aber einen versuch wars mir wert - und als denksportaufgabe: unbezahlbar! ( da rauchen 7 milliarden ganglien!) die letzte terzine ( bei der alle 6 reimwörter vorkommen sollen ) hat auch herr eichendorff mal so abgewandelt, dass er nur drei schlusswörter verwendete - also mach dir kein allzugroßes kopfzerbrechen deswegen. (klüger als eichendorff müssen wir ja schließlich auch nicht schreiben, oder?) liebe grüße larin
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