07.11.2013, 08:59 | #1 |
Von Raben umkreist
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Lustgewinn
Von hinten greife ich dein Becken
und ziehe dich ganz nah zu mir, an unsrer Eiche bei den Hecken, da lässt du es geschehn mit dir. Du forderst bebend, dass ich schiebe, dir wird gleich Hörn und Sehn vergehn. Ich mach das alles nur aus Liebe und weil wir uns so gut verstehn. Du jauchzt und stöhnst in allen Lagen, der Höhepunkt ist schnell erreicht. „Halt an“, hör ich dich keuchend sagen, auch ich bin platt, das war nicht leicht. Dein Schuh liegt irgendwo im Grase, dein langes Haar ist nassgeschwitzt. Du atmest heftig durch die Nase, ich keuche auch, total erhitzt. Hast du mir auch nichts vorgegaukelt, dein lautes Schreien war das echt? Du hast schon immer gern geschaukelt, erst hast du Spaß, dann wird dir schlecht.
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»Erich Kästner« |
07.11.2013, 21:06 | #2 |
Slawische Seele
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Hallo Sidgrani,
- ich hab gelacht - gut gemacht, das Gedicht. Doch weil Humor tiefsten Ernst beinhaltet, bleibt das ewige Hinterfragen offen. Auch hier geht es nicht darum, etwas zu klären. Das Gedicht jedoch erfasst alle Facetten, die solche bleiben werden. Wir reden zwar offen über alles - zu selten über das, was uns betrifft. Wunderbare Komik und bleibende Satire - ein jeder glaubt er gibt das Beste und erfährt nie, ob es so angekommen ist. Liebe Grüße für bleibenden Humor, Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
28.04.2014, 19:20 | #3 |
Von Raben umkreist
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Hei Dana,
du hast - lang ist's her - so einen netten und ausführlichen Kommentar geschrieben --- und ich Dussel übersehe ihn. Ich bitte um Nachsicht und wohlwollende Vergebung meines nachlässigen Verhaltens. Die Gedanken sind frei und die Fantasie bekommt mitunter Flügel - das habe ich in diesem Gedicht versucht, auszunutzen. Schön, wenn es mir gelungen ist. Danke und lieben Gruß Sidgrani
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30.04.2014, 10:38 | #4 |
Lyrische Emotion
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Hallo Sidgrani,
ich finde den Text auch Klasse, denn ich mag solche Geschichten, die zuerst eine bestimmte Spannung aufbauen und dann ein ganz anderes, überraschendes Ende nehmen. Dann fühlt man sich immer so ertappt, wenn die Gedanken doch in eine ganz andere Richtung gehen. Auf jeden Fall habe ich das Gedicht gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
30.04.2014, 19:40 | #5 |
Von Raben umkreist
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Hei Falderwald,
ich danke dir und freue mich - es ist mir also wieder einmal gelungen. Lieben Gruß Sid
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11.05.2014, 09:17 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Sidgrani,
bei dir, so habe ich festgestellt, muss der Leser immer mit dem Unerwarteten rechnen. So auch dieses Mal. Du ziehst ihn mit deinen Zeilen in den Bann, baust eine Spannung auf und dann kommt der Schuss Humor. Aber mal eine Frage am Rande: Es hat sich dabei nicht zufällig um einen Liebesschaukel gehandelt? Wie auch immer, dein Gedicht hat bei mir für Freude am frühen Sonntagmorgen gesorgt. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
18.05.2014, 20:19 | #7 |
Von Raben umkreist
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Hei Narvik,
ich freue mich, dass ich dir den Sonntagmorgen versüßen konnte, auch wenn es sich in dem Gedicht keineswegs um eine Liebesschaukel handelt. Es ist mein Bestreben, den Leser/die Leserin zum Schluss - sofern möglich - durch eine unerwartete pointierte Wendung zu überraschen, das macht mir großen Spaß. In meinem Keller schlummert noch mehr davon, das hast du aber noch nicht entdeckt. (Werbemodus aus) Ich danke dir für deine wohltuenden Zeilen. Lieben Gruß Sid
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