04.05.2009, 10:43 | #1 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Im Schatten des Ahorns
Ein Ahorn, mächtig, hochbetagt,
Verlockt zu kurzer Schattenruh. Ein Taubenpaar im Laubwerk klagt Melodisch sanftes ku-ruh, ku. Den Riesen fleckt schon weiches Moos, In kleinen Inseln grünt es dicht. Vom Wipfel zu der Erde Schoß Tupft flirrend grelles Sonnenlicht. Der Wind streicht neckend übers Blatt, An tausend Zweigen gleiches Spiel. Der Wespe Gallen leuchten satt, Ein Weißling flattert ohne Ziel. Wo sich der Stamm zum Aste teilt, Tönt Amselflöten aus dem Nest. Ein schlanker Fühlerträger weilt Am Spalte, wo die Borke nässt. Das Eichhorn, nur zu Kurzbesuch, Verwundert Finken, hier zu Rast. Welch spannend angelegtes Buch Hat Autor Ahorn da verfasst.
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. Geändert von Ibrahim (04.05.2009 um 22:17 Uhr) |
04.05.2009, 20:47 | #2 |
gesperrte Senorissima
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Lieber Ibrahim,
ein wahrhaft gehaltvolles Buch, das uns der Ahorn vorlegt! Du hast das herrlich beschrieben! Am besten gefällt mir die vorletzte Strophe - dabei sind sie alle ein Genuß! Lieben Gruß von cyparis |
04.05.2009, 21:43 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber ibrahim,
du lehrst uns die kunst des betrachtens : jedes kleine detail zeichnest du liebevoll nach in deinem gedicht, das ist wirklich reinstes lesevergnügen! eine zeile würde ich um eine silbe verlängern: Wo dann der Stamm zum Ast sich teilt.... liebe grüße vom mir und meinem blutahorn larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
05.05.2009, 11:18 | #4 | |
ADäquat
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Lieber Ibrahim,
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05.05.2009, 22:19 | #5 |
Slawische Seele
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Lieber Ibrahim,
was immer du betrachtest, die Wiedergabe ergibt immer Lyrik pur. Bei vielen deiner Gedichte bekomme ich nicht nur herrliche Bilder aus der Natur. Inzwischen sehe ich irgendwo den stillen Betrachter. So als würde Natur ohne ihn nicht mehr stattfinden. Schön ist es im Schatten des Ahorn. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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