15.03.2009, 11:18 | #1 |
Slawische Seele
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Wistor
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. Winde flüstern weich ein Lied, kühlen hauchend Baum und Strauch, wiegen zärtlich jeden Halm, Seen glitzern uns Kristall. Stürme brausen Leidenschaft, lauter wird jetzt der Gesang, Birken flehn mit langem Arm, Zimbelton gibt Espenlaub. Der Orkan ist Schlussakkord. Meere fliehn im Wellengang, Wolken türmen sich zu Hauf, krachend gibt die Eiche nach. ********* Mensch und Tier lugt aus dem Bau, Stille ist's, die nun betäubt, bis der erste Vogelschrei sie durchbricht. Das Stück ist aus. . . .
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15.03.2009, 13:02 | #2 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Dana,
ein wunderschnes Naturgedicht, das dem Geschehen sehr gerecht wird, vom Säuseln über Sturm und Orkan bis zum Abflauen und zur Stille. Das Wort Wistor selbst sagt mir nichts, auch Google wollte mir nicht weiterhelfen. Es findet sich in den ersten 3 Strophen wieder, aber was bedeutet es? Der Zimbelton gefällt mir besonders gut. Die beiden ersten Strophen haben fast etwas erotisch Angehauchtes. Lieben Gruß von cyparis |
15.03.2009, 23:11 | #3 |
ADäquat
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Liebe Dana,
ich bin ein bisschen 'vorbelastet', weil ich dein schönes Gedicht schon kenne und auch so mache Kommis dazu *zwinker* Dass du es hier wieder in Natur gepostet hast, ist sehr interessant, denn nicht nur Naturgewalten kann man daraus erkennen, zumindest nicht die, die man mit Wind und Wetter bezeichnet Auch der Titel WISTOR ist mir schon bekannt und woraus er sich zusammensetzt. Aber ich gebe deine Intention noch nicht preis. Lieben Gruß, katzi
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18.03.2009, 22:47 | #4 |
Slawische Seele
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Liebe Cypi,
jetzt sagst du es auch noch - dass es darin "erotisch" haucht. (Das erklärt sich gleich aus meiner Antwort an Katzi. Wi = Wind St = Sturm Or = Orkan Wistor bedeutet nur die drei Winde und ist eine Erfindung von mir. Dein Kommentar hat mich sehr gefreut. Liebe Katzi, ich freue mich ganz doll, dass dir mein Naturgedicht gefällt. Wenn man sich so lange kennt wie wir und dazu noch gut erinnert, dann setzt man natürlich einen Zwinker dazu. Ich Unschuldslamm hab mich wirklich nur von Winden verwehen lassen, bis dann jemand kam, der mir eine erotische Intention hineininterpretiert hat. Ich gebe aber zu, dass es mir gefallen hat. Ich entdeckte eine "verkrypte" Dichtung in mir. Das I-Tüpfelchen hat Cypi nun auch noch geliefert. Dann ist es wohl so, dass ich unbewusst mehr erzählt habe als beabsichtigt. Mit einem Windhauch von Gruß an euch beide, Dana
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27.03.2009, 15:32 | #5 |
Flaschenpost
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hallo dana,
dein reimfreies Windgedicht findet mein Gefallen. Wieder einmal hast du ein Gedicht mit Metaphern aus der Musik geschmückt. Diese Idee findet bei mir großen Anklang. Du beschreibst den Wind von der leichten Brise, über den Sturm hinaus bis zum Orkan. In der letzten Strophe kehrt die Windstille ein und der Vogelschrei macht das Ende des Stückes klar. Da kann man nur noch sagen Applaus! Viele Grüße ruhelos |
29.03.2009, 16:19 | #6 |
Slawische Seele
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Liebe ruhelos,
du hast das Konzert wunderbar verfolgt, dir vom Vogel das Zeichen des Endes geben lassen und just dann setzte dein Applaus ein - danke. (Das fällt mir gerade ein, weil ich oft erlebe, dass in einem Konzert die Stille bewusst eingesetzt wurde und das Publikum mit dem verfrühten Applaus die Ruhe störte. Es waren "Peinlichkeiten", die im Nachhinein aber doch ein Grinsen hervorrufen. Ich nehme mich selbst da nicht aus. Bestimmt habe ich mind. so oft in den Applaus eingestimmt. Liebe Grüße Dana
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29.03.2009, 16:36 | #7 |
Gast
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Liebe Dana
mir ist gar nicht aufgefallen, dass Dein Gedicht reimfrei ist, so leicht ließ es sich lesen und ich habe es sehr gerne gelesen- bis zum Schluss, der mir besonders gefiel: das Stück ist aus. Super. Mag solche krassen Umbrüche Lieben Gruß reinhard |
01.05.2009, 18:19 | #8 |
Slawische Seele
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Lieber ReinART,
ich weiß nicht, ob ich mich mehr freue oder schäme (wegen der Zeit) - ach nein, ich freue mich sehr über dein Lob. Das ist wie mit Büchern, die in Regalen stehen. Irgendwann holt man eins wieder hervor. Dass Ungereimtes zunächst nicht auffällt ist ein ganz besonderes Lob. Liebe Grüße Dana
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07.05.2009, 19:57 | #9 |
unpaniert
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Hallo Dana,
auch mir gefällt das sehr bewegte "Orkantheater" sehr. Als Forelle braucht man auch mal diese Rasanz, dieses Sturmtempo mit anschließender friedlicher Einkehr. lieber Gruß von forelle |
17.05.2009, 00:18 | #10 |
Slawische Seele
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Liebe forelle,
herzlichen Dank für das schöne Lob. Spannend - ich stelle mir eine forelle vor, wie sie Sturm und Orkan erlebt. Eigentlich nur über die Wasserbewegung, aber in aller Stille, oder? Liebe Grüße Dana
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