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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 30.08.2009, 15:43   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard Geliebte. Götter.

Fremde Götter, glaubt Ihr, hab ich mir erkoren?
Der sei mein Gott, der Eure nicht?
Den alten Namen, wahrlich, hat er heut verloren,
doch trägt er noch sein ewges Angesicht.

Pan nannt ich ihn, daß dieser süße,
heißgeliebte Nam', der Alles mir bedeutet,
froher noch, öfter über meine Lippen fließe,
wenn die Glocke zum Gebet mir läutet.

Faß ich in einem Lobe doch zusammen,
was ich liebe, was ich ehr!
Mein Herz fühlt wundersame Flammen,
so oft ich dieses Gottes Namen hör.

Flucht mich Frevler, heißt mich Narren!
Duldsam macht mich mein Gebet
und duldsam werde stests ich harren,
bis Pan zur Recht' u n d Linken steht.

Vergänglich ist der Leib des Einen,
dem Andern bin ich Drüben zugetan.
Mag auch der Ird'sche Euch nicht göttlich scheinen:
Pan ist Gott und Gott ist Pan.

Beide haben selbst verwoben sich so wundersam
zu dem Einen, stetst geliebten Wesen,
das, Lieb zu schaffen, auf die Erde kam,
mir zu wehren, eins von ihnen jemals zu vergessen.

So ward in zwiefach Liebe ich gebunden:
Nicht eine mag die andre übersteigen.
In einem Wort hab ich mein Glück gefunden
und muß mich doch vor Zweien neigen.
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Alt 31.08.2009, 12:27   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Zitat:
Zitat von cyparis Beitrag anzeigen
Fremde Götter, glaubt Ihr, hab ich mir erkoren?
Der sei mein Gott allein, der Eure nicht?
Den alten Namen, wahrlich, hat er heut verloren,
doch trägt er noch sein ewig Angesicht.

Pan nannt ich ihn, daß dieser süße,
geliebte Nam, der Alles mir bedeutet,
nun froher über meine Lippen fließe,
wenn Glockenhall mir zum Gebete läutet.

Faß ich in einem Lobe doch zusammen,
was ich so innig liebe, was ich ehr!
Mein Herze fühlet wundersame Flammen,
so oft ich diesen Götternamen hör.

Fluchet mich Frevler, heißt mich einen Narren!
Duldsamer macht mich mein Gebet
und leise duldsam werde stets ich harren,
bis Pan mir sacht zur wunden Seite steht.

Vergänglich, ach, so ist der Leib des Einen,
dem Andern bin ich Drüben zugetan.
Mag auch der Ird'sche Euch nicht göttlich scheinen:
Pan ist der Gott und Gott ist Pan.

Die beiden woben sich in mir so wundersam
zum Einen, jenem stets geliebten Wesen,
das Liebe uns zu schaffen auf die Erde kam,
in seinem Namen, den wir nie vergessen.

So ward in zwiefach Liebe ich gebunden,
nicht eine mag die andre übersteigen:
In einem Wort hab ich mein Glück gefunden
und muß mich doch vor deren Zweien neigen.

Hi, Cypi!

Ach, welch göttliche letzte Strophe! Diese allein schon macht mich schmelzen!
Für die Zeilen davor hier meine Ratschläge, vor allem in punkto Sprachmelodie und -rhythmus. Übernimm, was dir geeignet erscheint.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (31.08.2009 um 12:29 Uhr)
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Alt 31.08.2009, 13:20   #3
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Erich Kykal,

Du machst mich ganz verlegen.
Das Gedicht wurde 1962 geschrieben (in ein Album!!) und hat etliche Umzüge überstanden. Bei mir rangiert es unter "Jugendsünden". Ich habe es eingestellt, weil ich zur Zeit wahrhaft unter einer schöpferischen Pause leide.
Und neugierig war, ob etwas so Schwärmerisches hier wohl bestehen kann.
Auf die Änderungsanregungen geh ich später ein.

Hab Dank für Deinen Kommentar!

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 02.09.2009, 19:12   #4
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
Daumen hoch

Liebe Cyparis

Dein Gedicht rührt mich bis ins Mark.

Deine Sprache hat sich kaum verändert, und diese liebe ich so sehr.

Ich habe den Reim garnicht bemerkt..so leidenschaftlich empfand ich deine Zeilen.

Ich bin vollkommen Begeistert.

Vielen Dank fürs Lesen, ich werde gerne wieder vorbeischauen.

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
Lena ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2009, 19:13   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe Lena,

das waren die Anfänge meiner Dichtversuche.
Mein Stil hat sich nicht gewandelt, lediglich mein Metaphernreichtum hat sich vermehrt.
Hab Dank für Dein grandioses Lob!

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
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