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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 27.06.2014, 13:36   #1
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
Benutzerbild von Sidgrani
 
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.051
Standard Neue Welten

So lebt denn wohl, die ihr mich kennt,
bald wird mein Ich enteilen.
Lest, was ich schrieb im Testament,
es sind nur ein paar Zeilen.

Verbrennt mich ohne Traurigkeit
und mischt in meine Asche
ein wenig Erde, nehmt euch Zeit,
nach der ich nicht mehr hasche.

Formt mich zur Barke, schlank und leicht
und lasst aufs Meer mich ziehen,
wo alles Leiden Freude weicht
und alle Sorgen fliehen.
__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani

"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
Sidgrani ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2014, 16:31   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Lieber Sid,

dieses Gedicht unter Fröhliches und Hoffnungen einzustellen, hat was für sich

So kann nur ein Mensch denken und schreiben, der mit sich und der Welt im Reinen ist
und mit allem friedlich abgeschlossen hat.

Und von daher ist die Rubrik goldrichtig, wenn auch das Ableben deines Protagonisten seine Hinterbliebenen
alles andere als glücklich macht.
Oder auch doch - man kann nie wissen

Du hast schöne unverbrauchte Metaphern gefunden, das gefällt mir sehr!

Zitat:
Verbrennt mich ohne Traurigkeit
und mischt in meine Asche
ein wenig Erde, nehmt euch Zeit,
nach der ich nicht mehr hasche.

Formt mich zur Barke, schlank und leicht
und lasst aufs Meer mich ziehen,
wo alles Leiden Freude weicht
und alle Sorgen fliehen.


Schöner, passender Kreuzreim.

Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2014, 17:18   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Hallo Sidgrani,

Chavali hat es mir vorgegeben:

Zitat:
Zitat von Chavali
dieses Gedicht unter Fröhliches und Hoffnungen einzustellen, hat was für sich
Ein sehr schönes, von einer dringenden Leichtigkeit geprägtes Werk. Dringend darum, weil das "Enteilen" unausweichlich ist.
(Wir sollten darin viel mehr "geschult" und vorbereitet sein.)

Dein Protagonist ist es und gibt es fröhlich und "testamentarisch" wieder.

Noch etwas: Barke ist für mich eine wundervolle Metapher.
Darin sind Fröhlichkeit und Hoffnung geborgen, mögen sie sein, wie sie sind. Alles Leiden und Sorgen weichen.

Gern gelesen und kommentiert,
liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2014, 18:03   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Sid!

Ach, wenn der Abschied doch tatsächlich so leicht wäre! Nun, vielleicht muss ich noch länger leben, um solch stille Weisheit und Abgeklärtheit zu begreifen - im Augenblick lebe ich einfach noch viel zu gerne!
Deine leichten, ja beschwingten Zeilen versöhnen aber ein Stück weit mit dem Unausweichlichen, und man hofft, dereinst selbst mit solch einer Gelassenheit und inneren Größe gehen zu können.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2014, 15:33   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Sid

Du beschäftigst Dich mit einem Thema, das oft genug tabubelastet ist.
Hier gibst Du Demjenigen der stirbst, die Möglichkeit sich noch zu äußern. UNd dann so!
Mit einer Leichtigkeit, Hoffnungsfroh und klaren Worten.

Dieses Gedicht könnte jemand dem die Worte fehlen, helfen welche zu finden. ( ich hoffe es wird gelesen )

Neue Welten steht in der richtigen Rubrik, Deine Worte berühren stark, sie machen MUT, in Neue Welten zu ziehen, wer weiß denn schon, wie es da ist und manchmal weiß man im Leben, wann das Leben enden wird..

Dieses Gedicht gefällt mir sehr!
sy
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Alt 04.07.2014, 15:40   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Moin Sid,

noch nicht! Hast du verstanden?

Dein Protagonist tanzt mit einer Leichtigkeit durch die Zeilen, dass die eigentliche Schwermut, die dein Text transportiert, in eine Fröhlichkeit umgewandelt wird.

Ich zitiere aus dem Lied "Wer Schmetterlinge lachen hört" von der Band Novalis:

Zitat:
Zitat von Carlo Karges
Wer mit sich selbst in Frieden lebt,
der wird genauso sterben
und ist selbst dann lebendiger
als alle seine Erben.
Das hörte ich im Hintergrund laufen.

Ein bechwingtes Gedicht, das einem ernsten Thema mit Leichtigkeit und Gelassenheit begegnet.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.07.2014, 04:52   #7
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
Standard

Hallo Sidgrani,

dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Neuen Welten entgegen zu sehen, bedeutet eine Hoffnung zu transportieren.
Und wie könnte dies besser vollzogen werden, als in dem Element, aus dem alles Leben stammt. Von daher kann ich deine Zeilen sehr gut nachvollziehen.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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