23.01.2010, 23:45 | #1 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Time To Say Good Bye
Es ist Zeit, auf Wiedersehn zu sagen, es ist Zeit, nun endlich fort zu gehn. Lasst mich frei und stellt mir keine Fragen, lasst mich los, es war doch abzusehn. So lange schwamm ich in den Flüssen, die ihr getränkt mit eurem blauen Blut, ich geh und sink euch nicht zu Füßen. Good bye! Für mich wird heute alles gut. Ich lass mich nieder auf den grünen Wiesen, wo Blumen blühn so blau wie Enzian. Wo Zwerge wohnen und auch Riesen, da komme ich noch heute abend an. Man wartet schon auf mich mit Blumenkränzen, so bunt und schön, wie ich sie nie gesehn. Ich kenne doch schon lange meine Grenzen, drum haltet mich nicht auf und lasst mich gehn.
__________________
. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (23.01.2010 um 23:51 Uhr) |
24.01.2010, 10:42 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
|
hallo chavali,
so viel wehmut in so wenigen zeilen! das klingt sehr nach: ich muss gehen, ich kann nicht anders, es muss sein. manchmal stellt einen das leben vor eine weggabelung und verlangt unerbittlich: entscheide dich! dann wählt man den weg des kleineren übels. und das ist dann auch gut so - egal, wie weh es tut. ich denke , du hast für diesen augenblick genau die richtigen worte gefunden. lg, larin |
24.01.2010, 11:26 | #3 | |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Liebe larin,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
|
24.01.2010, 14:30 | #4 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
Liebe Chavali,
ein Gedicht in der finsteren Rubrik - es macht zwar nachdenklich, aber nicht wirklich betroffen. Warum ich das sage? Ich kenne ein paar Menschen, die mit solchen Aussagen gegangen sind. Ich frage mich heute, ob sie damit ihre Lieben trösten wollten oder ob sie wirklich schon sehen konnten. Um diesen starken Glauben habe ich sie fast beneidet. Einmal war es eine sehr alte Frau (zumindest damals für uns Kinder). Sie saß plötzlich nicht mehr auf ihrem Stuhl vor der Haustür. Als wir nach ihr fragten, bekamen wir ganz natürlich diese Antwort: "Ihre Zeit ist gekommen. Sie will gehen." Wir haben es auch so verstanden. Man ging allgemein natürlicher damit um, wenn die Zeit gekommen war. Wer wollte, durfte in die Stube, um Auf Wiedersehen zu sagen. Das Tabu um das Sterben habe ich erst hier kennengelernt. Dein Gedicht unterstreicht eine mir vertraute Einstellung, die du in lyrischer Sprache gut und überzeugend wiedergegeben hast. Alle Achtung von mir. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
24.01.2010, 16:38 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
|
Liebe chavi,,
__________________
© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
|
25.01.2010, 20:44 | #6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
|
Liebe Chavali,
ich wundere mich eigentlich auch, daß ich diesen Text von dir hier unter "Trauer und Düsteres" finde, weil ich seine Aussage eigentlich recht positiv finde. Wenn jeder davon überzeugt wäre, mit Blumenkränzen am anderen Ort empfangen zu werden, müsste sich niemand vor dem Tod fürchten. Aber ich befürchte, so einfach ist das nicht, sonst hättest du es ja nicht in dieser Rubrik eingestellt und siehe da, wenn ich mir die ersten beiden Strophen noch einmal zu Gemüte führe, dann lese ich dort schon eine Menge Bitterkeit und verletzte Eitelkeiten heraus. Vor allen Dingen erscheint es mir so, als wenn das LI hier schon fast freiwillig abtritt, denn es fordert ja ausdrücklich: "drum haltet mich nicht auf und lasst mich gehn." Das sollte man dann auch nicht tun, wenn jemand so feste davon überzeugt ist, am anderen Ort wie im Urlaub auf Hawaii empfangen zu werden. Der Glaube versetzt ja bekanntlich manchmal Berge. Ja, schönes Gedicht und im Nachhinein doch eigentlich recht traurig. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
__________________
Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
04.02.2010, 10:25 | #7 | ||||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Liebe Dana,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
||||
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|