Weg und Augenblick (6 Haikus)

[Klatschmohn]

Weg und Augenblick des Kampfes (6 Haikus)

Gleich Blitzen aus Kristall
bahnt Schmerz sich seinen Weg
durch Mark und durch Bein

Gleich lodernden Flammen
sind Pein und Trauer.
Sie trotzen der Dumpfheit

Gleich bodenlosem Fall
ist die Furcht vor dem
endgültigen Gehen

Gleich deckendem Schutze
ist die Gewissheit
der tragenden Treue

Gleich tröstlichem Regen
ist die Gegenwart
der Kinder der Liebe

Gleich wärmendem Mantel
ist der Schutz der Freunde.
Sie geben den Halt.

[Corazon]

Hallo Klatschmohn,

deine Haikus empfinde ich sowohl von der Thematik wie auch von der Ausführung als ausgesprochen ansprechend. Oder salopp ausgedrückt: Ganz toll.

Kompliment!

Lieber Gruss

Corazon
P.S. ich dachte immer Haikus hätten irgendwas mit der Jahreszeit zu tun, hab ich irgendwo mal gelesen, aber ich weiss nicht genau.

[ginTon]

Liebe Heidi,,

um haikus komme ich net drum rum und habe natürlich sofort deinen Beitrag entdeckt um diesen zu begutachten.. ich hoffe du bist mir nicht all zu böse wenn ich meine aufrichtige Meinung dazu sagen, jedoch aber es nicht unterlassen will die Dinge beim Namen zu nennen..meine Meinung kann ich in zwei drei Worten zusammenfassen, es handelt sich bei diesen Werken nicht um Haikus..

nehme ich erst einmal nur die ersten drei Zeilen oder den ersten Kurzvers, so fällt mir sofort auf das die Art der Betrachtung nichts konkret äusseres, umgebendes beschreibt, sondern eher einen inneren Zustand, der jedoch auch sehr von einem Gefühl oder der seelischen Welt wie bei einem Senruy zB abweicht..

Gleich Blitzen aus Kristall
bahnt Schmerz sich seinen Weg
durch Mark und durch Bein

würde man jedoch von draußen auf drinnen projizieren wäre dies in Ordnung..zB wie

Ein Schmerz durchzuckt
mich, das fliegende Schneekristall
hat mich geschnitten..

oder ähnlich...ich kann ja später nochmal darauf zurückkommen..gerne gelesen

liebe grüße gin

[Medusa]

Liebe Heidi,

Haikus sind es wohl nicht; bei diesem Inhalt kann das, meine ich, sicher außen vor gelassen werden.
Ich mag Deine Verse sehr. Sie beschreiben eine große, aber nicht ausweglose Trauer.

Nicht wirklich gern gelesen jedoch mit großer Bewunderung für Dein lyrisches Ich.
Ganz herzlich,
Medusa.