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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 14.12.2012, 21:31   #1
Christian Wolf
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 149
Standard Gedicht in naiver Sicht

Die Sonne weckt in aller Frühe
Und vertreibt des Morgens Kühle.
Sie kommt aus dem Versteck hervor,
Vertreibt die Schatten aus dem Moor,
Streicht zärtlich über feuchte Wiesen,
Lässt Blumen, Bäume, Gräser sprießen
Und rüttelt mich aus meinem Schlafe,
Ich mach die Fenster zu zur Strafe.

Als ich um zwölf Uhr aufgewacht
Die Fenster wieder aufgemacht,
Verbirgt sie sich nun mir zum Trotze,
Hinter dem grauen Wolken Klotze,
Der leider nicht so schnell verschwand
Und sich als Klotz ans Beine band.

Am Abend, der Himmel war nun frei,
War´s mit dem Sonnenschein vorbei,
Die letzten Strahlen im Geäste,
Waren im Herzen mir ein Feste,
Die Vögel sangen ihre Lieder,
Der Schein der Sonne warf sich nieder,
Auf die dunkle ruhige See
Und auf Gipfel bedeckt mit hellem Schnee.

In Rosa getaucht war nun das Land,
Die Sonne in dem Festgewand,
Sich doch noch prachtvoll präsentierend
Und über die Welt triumphierend,
Verschwand erneut hinter den Bergen.

Der Tag weicht Nacht und Sonne den Sternen.

Geändert von Christian Wolf (01.03.2013 um 23:53 Uhr)
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Alt 18.12.2012, 00:00   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.907
Standard

Hallo Christian,

ich habe die Verse mal sortiert, denn dieser "Klotz" wirkt auf den ersten Blick doch recht prosaisch.
Wenn man die Strophen in diese Form bringt, entsteht m. E. erst das Verständnis für den lyrischen Text.

Die Sonne weckt in aller Frühe
und vertreibt des Morgens Kühle.
Sie kommt aus dem Versteck hervor,
vertreibt die Schatten aus dem Moor,
Streicht zärtlich über feuchte Wiesen,
lässt Blumen, Bäume, Gräser sprießen
Und rüttelt mich aus meinem Schlafe,
ich mach die Fenster zu zur Strafe,
Damit ich wieder weiter schlafe.

Diese erste Strophe ist eigentlich gar nicht übel, obwohl ich eigentlich nicht weiß, was die "Strafe" hier zu suchen hat, außer daß sie sich auf Schlafe reimt.
Wem macht der Protagonist das Fenster also zur Strafe zu?
Der Sonne etwa?
Ich glaube nicht, daß die das in irgendeiner Weise tangiert.

Als ich um zwölf Uhr aufgewacht,
die Fenster wieder aufgemacht,
Verbirgt sie sich nun mir zum Trotze
hinter dem grauen Wolken Klotze,
Der leider nicht so Schnell verschwand
und sich als Klotz ans Beine band.

Hier finde ich die Einleitung nicht sehr gelungen, da es sich bei den ersten beiden Zeilen um unvollständige Sätze handelt, in denen jeweils das notwendige Hilfsverb fehlt. Das kann man einmal machen und sich mit einer gehobenen lyrischen Sprache rausreden, doch zwei Mal hintereinander wirkt es eher unbeholfen.
Außerdem muss es in Zeile 3 "verbarg" heißen, weil sich die ganze Strophe in der Vergangenheitsform darstellt.
Wobei der Tempuswechsel zu Strophe 1 nicht wirklich nachvollziehbar ist, spielt diese doch in der Gegenwart.

Am Abend, der Himmel endlich frei,
war´s mit dem Sonnenschein vorbei,
Die letzten Strahlen im Geäste
waren im Herzen mir ein Feste
die Vögel sangen ihre Lieder,
der Schein der Sonne warf sich nieder,
auf die dunkle ruhige See
und auf die Gipfel bedeckt mit Schnee.

"Am Abend, der Himmel endlich frei...", sag ehrlich, was ist das für ein Deutsch? Nicht besonders gut, nicht wahr?
Ein kleiner Widerspruch steckt dann in der dritten Zeile. Wenn es mit dem Sonnenschein vorbei war, wo kommen dann die letzten Strahlen her? Ist das kein Sonnenschein mehr, wenn auch ein ziemlich schwacher?
Der Rest der Strophe klingt ziemlich bemüht zusammen gewürfelt.

In Rosa getaucht war nun das Land,
die Sonne in dem Festgewand,
sich doch noch prachtvoll präsentierend
und über die Welt triumphierend,
verschwand erneut hinter den Bergen.
Der Tag weicht der Nacht und die Sonne den Sternen.

Auch hier wird der Widerspruch noch einmal deutlich sichtbar. In der Strophe davor steht eindeutig, mit dem Sonnenschein war es vorbei, doch hier präsentiert sie sich wieder prachtvoll im Festgewand.
Wenn sie über die Welt triumphieren würde, verschwände sie wohl nicht hinter den Bergen, was ja so auch nicht stimmt, weil der Tag zwar der Nacht weicht, die Sonne aber nicht den Sternen, ganz bestimmt nicht.
Die Sonne geht ja auch nicht im eigentlichen Sinne auf oder unter, sondern die Erde dreht sich um die eigene Achse und somit liegt eben immer eine Seite im Sonnenlicht und die andere nicht, natürlich im fließenden Übergang der Rotation.

Zitat:
Wäre dir sehr verbunden wenn du mir sagen würdest ob es einfach grottenschlecht ist oder ob man es verbessern könnte und wie.
Hm, ich würde sagen, hier stecken noch sehr viele Anfängerfehler drin.
Auch inhaltlich gibt der Text nicht viel Neues her, obwohl natürlich die Idee erkennbar ist.
Ob es sich lohnt, daran herum zu bessern, musst du selbst entscheiden.
Meines Erachtens kannst du das als Versuch und Erfahrung abhaken, wie man es besser nicht machen sollte.

Ich will dich nicht entmutigen, aber du hast nach einer Meinung gefragt und ich wollte ehrlich zu dir sein. Das ist noch nicht so dolle.
Wenn ich etwas anderes behauptete, würde dir das wahrlich nicht weiter helfen.


Trotzdem gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 18.12.2012, 10:24   #3
Christian Wolf
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 149
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Vielen Dank

Wenn in ein Gedicht Herzblut eingeflossen ist dann möchte man so etwas vermutlich nicht hören, aber da dem nicht so ist kann ich wieder ein Gedicht abhaken.

Ach ja ich muss auch dazu sagen, dass ich damals noch nicht gewillt war Wahrheitsgemäß zu schreiben, sondern die Natur nur aus der Sicht des lyrischen Ichs wahrzunehmen.

LG, Chris

Geändert von Christian Wolf (01.03.2013 um 23:57 Uhr)
Christian Wolf ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2012, 20:27   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.907
Standard

Da nicht für...

Ums Herzblut geht es hier nicht, das bestreitet ganz bestimmt niemand.

Die Frage ist, was du willst?

Wenn du dich ein wenig hier im Forum umgeschaut hast, dann wirst du bestimmt festgestellt haben, daß die Qualität der Texte in Relation der eingestellten Themen einer so kleinen Plattform doch überdurchschnittlich hoch anzusiedeln ist.

Das heißt aber nicht, daß hier neue oder junge oder unerfahrene Dichter unwillkommen wären, ganz im Gegenteil.

Welchen Sinn aber macht es, wenn du einem Forum mit gestandenen (Internet)Dichtern jeden Tag drei alte Texte vorstellst, zu denen du Kommentare erwartest und wenn du dann einen bekommst, der sich sogar ausführlich mit dem Text auseinandersetzt, überhaupt nicht darauf eingehst, sondern lapidar mit den Fehlern von gestern entschuldigst?

Und wenn ich mir die Texte zum Teil so anschaue, dann frage ich dich, hättest du da nicht vorher ein wenig gezielter aussuchen können, denn du weißt doch selbst am besten, was du da geschrieben hast?

Als ich vor vielen Jahren mein Forenleben begann, habe ich immer die aktuellsten Texte vorgestellt, weil ich wissen wollte, wo ich stehe.

Auch sehe ich dich nur ganz selten mal als Kommentator auf einem anderen Text, z. B. bei Erich Kykal, der dich oft kommentierte und kritisierte.
Dort kannst du auch lernen und selbst wenn du nichts wirklich Kritisches dazu beitragen könntest, so wäre es doch möglich, sich einmal den Aufbau, die Metrik und das Reimschema anzuschauen, sich mit Stil und Ausdruck des Autors zu beschäftigen und ein paar Worte zu Idee und Umsetzung, ob es rüber gekommen ist, finden sich ja dann wohl von selbst.

Das ganze Prinzip eines Forums besteht aus Geben und Nehmen und dabei kann man auch noch lernen, wenn man sich ernsthaft für diese Literaturgattung interessiert.

Vielleicht solltest du dir darüber mal ein paar Gedanken machen und dann entscheiden, was du wirklich willst.


Liebe Grüße

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2012, 21:35   #5
Christian Wolf
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 149
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Ja du hast recht aber eben weil ihr so gut seid, musstet ihr das jetzt überdauern.
Ich wüsste nicht wen ich sonst fragen könnte, aber immerhin kommen jetzt neue und ich würde euch am liebsten allen etwas zu Weihnachten schenken dafür, dass ihr mir so viel weitergeholfen habt.

Ich hab mir schon oft Gedichte anderer durchgelesen aber die sind a so gut, dass ich nichts daran verbessern könnte oder b wurde bereits alles gesagt.

Aber klar die Gefühle die man beim Lesen empfunden hatte könnte man trotzdem hinschreiben, ich würde vor allem dann schreiben wenn andere es negativ und ich positiv empfunden hätte aber oft wurden meine Gedanken einfach schon hingeschrieben, außerdem gibt es ja selten etwas negatives in diesem Forum.

Ich habe die Gedichte schon geändert nachdem ich ein passendes Kommentar erhalten habe..

Jedenfalls werde ich ab Weihnachten kein lästiger Klotz am Bein mehr sein, alles überarbeiten oder verwerfen und mir für´s Forum Zeit nehmen, da ich dann endlich mal Zeit habe.

LG, Chris

Geändert von Christian Wolf (18.12.2012 um 23:47 Uhr)
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