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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 28.05.2013, 16:37   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Werden und Vergehen

Das lichtdurchglühte Grün bewegter Blätter
steigt wie vom Wind beflügelt auf ins Blaue,
verliert vor Weiten sich ins Ungenaue
der weichen Luft bei mildem Sommerwetter.

Das helle Grün der Wiesen leuchtet fetter,
allein, womit ich diese Fülle schaue,
das alte Auge, dem ich nicht mehr traue,
blickt ins Erinnern schon dabei, den Retter

vor welker Tage Siechtum und Vergessen.
Wie jedes Jahr erblüht die Welt aufs Neue,
doch junges Sein vermag nicht zu ermessen,

wie weh mir wird im Angsicht des Lebens.
Ich halte ihm, solang ich kann, die Treue
und hoffe wohl, ich trug es nicht vergebens.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2013, 16:54   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi eKy,

was soll man dazu sagen...?
Wunderschön fällt mir dazu nur ein

Ein lupenreines Sonett mit nachdenklichem Inhalt.

Ja, ich kann diese Gedanken nachvollziehen - man möchte ewig leben,
um immer wieder die Schönheit einer intakten Natur zu erleben.

Sehr gern gelesen!

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2013, 12:45   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavi!

Ich merke halt bloß an mir selber, wie mir jedes Jahr, eingedenk des eigenen langsamen Verfalls, das erneute Wachsen und Blühen zugleich kostbarer und schmerzlicher wird!
Das Verjüngen der Natur schließt mich mit zunehmendem Alter mehr und mehr aus, verheißt die Welt neuen, jugendlichen Geistern, die mit ihm aufbrechen, ihr Sein zu gestalten.
Der Herbst scheint nun die verwandtere Zeit zu sein - und das tut weh, so schön diese Jahreszeit auch sein mag, hängt es doch deutlich die eigene Vergänglichkeit ins Fenster der persönlichen Wahrnehmung.

Vielen Dank für Lob und Gedanken!

LG, eKy
__________________
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