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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 03.12.2013, 13:04   #1
poetix
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.11.2013
Ort: Bubenreuth
Beiträge: 206
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Hoffen


Die Welt ist wüst und leer.
Inmitten jenes Raumes,
wo kalte Träume schweben -
ein offnes, trocknes Meer.

Als Frucht des toten Baumes
entsteht das Menschenleben.

Dort welkt der Mensch dahin
und sucht nach einem Sinn,
....er fällt
...........und sinkt,
......................vergeht,
ein Blatt im Wind, verweht.

Die Zeit lässt alles offen.
Wenn vieles auch zerbricht,
so können wir doch hoffen:
auf mildes Sonnenlicht,
es hilft - nur jetzt noch nicht.


poetix



Gedicht und Bild: Copyright Christoph-Maria Liegener
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Geändert von poetix (17.01.2014 um 13:06 Uhr)
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Alt 03.12.2013, 16:30   #2
Thomas
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Benutzerbild von Thomas
 
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Lieber poetix, sei gegrüßt auf der Insel!

Ist das Bild auch von dir?

Zu deinem Gedicht fallen mir zwei Dinge ein.

Erstens würde ich hinter die Überschrift ein Fragezeichen setzen, denn so richtig hoffnungsfroh ist das Gedicht nicht – jetzt noch nicht.

Zweitens habe ich mal aus der 2. und 3. Strophe eine Strophe gemacht. Wie gefällt dir das?

Dort welkt der Mensch dahin.
Er sucht nach einem Sinn.
Die Zeit lässt vieles offen;
das klare Sonnenlicht,
so können wir nur hoffen,
erhellt - doch jetzt noch nicht.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 03.12.2013, 17:10   #3
poetix
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Hallo Thomas,
vielen Dank für deinen Willkommensgruß.
Ja, das Bild ist von mir, allerdings habe ich es vor sehr langer Zeit gemalt und jetzt wieder ausgegraben. Sieht man das?
Zu deinen Änderungsvorschlägen: Du hast recht, dass das Gedicht (und das Bild) nicht sehr hoffnungsfroh wirken. Dem wollte ich mit der Überschrift ein bisschen entgegenwirken. Den Effekt würde ich durch das Fragezeichen abschwächen. Die Verkürzung der zweiten und dritten Stophe auf eine Strophe würde die zwei Zeilen entfernen, in denen der Mensch mit einem Blatt verglichen wird, was aber gerade einer der Schwerpunkte des Bildes ist. Die Wahl der Formulierung "es hilft" war nicht leicht. Erhellt hatte ich zwar nicht direkt in der Wahl, aber ähnliche Ausdrücke. Nur war mir das zu intellektuell. Die Hilfe soll ja nicht nur eine Erleuchtung sein, eher eine Erlösung, aber eben nicht fassbar, daher ganz vage formuliert. Deine Version hat den Vorteil, dass die Reimstruktur der ersten Strophe wieder aufgenommen wird. Aber muss das sein, ist nicht eine aufgelockerte Form interessanter? Das ist von Gedicht zu Gedicht verschieden und ich weiß auch nicht genau, wie es hier ist. Ich werde wohl noch darüber nachdenken müssen. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich das Gedicht solange noch in seinem gegenwärtigen Zustand lasse.
Viele Grüße
poetix
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Alt 03.12.2013, 17:58   #4
ginTon
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Hallo Poetix,

wünsche dir auch zunächst ein frohes Willkommen hier. Ich persönlich finde,
dass du hier zwei sehr gute Werke eingestellt hast, die sich durchaus gegen-
seitig ergänzen.

Das Bild ist surreal und zeigt einzelne Symbole, wie die Sonne, der tote Baum
an dem eine Maske, wie ein Blatt hängt und in dem Himmel schweben Art
geometrische Strukturen, Kubus oder Diamanten o.ä das aber in Grün..

Würde man das Bild auf seine surreale Szene begrenzen zeigt es den
Lebensbaum oder das eigene Leben, welches davon bestimmt ist: Was ich
nach aussen zeige und was ich verberge (Maske)...
Ja man könnte das Ganze als einen Wachstumsprozess ansehen, durch die
Farbe Grün gezeigt, bis hin zur Reinheit (Diamanten). Ich lass es mal so stehen..

Wenn ich die Szene nun auf dein Gedicht übertrage, so zeigt es das Leben.
Ein Mensch wird geboren und dies ist nicht das Paradies. Der Mensch weiß
selbst nicht wer er ist: Strophe 2, es besteht jedoch Hoffnung auf eine andere
Welt: Strophe 3.

Ich finde auch den Bau des Gedichtes gelungen, in der letzten Strophe,
könnte man den Menschen wieder aufgreifen, muss man aber nicht. Ich habe
es mal hinzu gestellt, wie gesagt gefällt mir aber auch so wie es ist

Die Zeit lässt vieles offen;
so können wir auch hoffen:
Das klare Sonnenlicht,
es hilft - nur jetzt noch nicht.

Die Zeit lässt vieles offen;
so kann der Mensch auch hoffen:
auf klares Sonnenlicht,
es hilft - nur jetzt noch nicht.


gelungenes Werk in meinen Augen und in Kombination mit dem Bild, super.

gerne mit beschäftigt ...LG gin
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© Bilder by ginton

High Times on Wall Street, are Hard Times on Main Street! (Bruce Springsteen)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (03.12.2013 um 18:01 Uhr)
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Alt 03.12.2013, 18:54   #5
poetix
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Hallo Gin,
zunächst auch dir vielen Dank für deinen Willkommensgruß.
Deine Interpretation des Bildes gefällt mir sehr. Die geometrischen Strukturen habe ich (im Gedanken an Diamanten) im Gedicht als kalte Träume aufgegriffen. Auch die Interpretation des Gedichtes triffst du gut. Dein Verbesserungsvorschlag gefällt mir im Prinzip und er ist auch leicht durchführbar. Ich hätte das Gedicht fast schon geändert. Was mich noch gebremst hat, ist folgendes: Erstens, durch das "wir" bekommt das Gedicht ein bisschen mehr Wärme in all der Trostlosigkeit. Zweitens, wenn jetzt noch einmal der Mensch auftaucht, bleibt das Ganze sehr abstrakt. Drittens, der Mensch würde dann in jeder Stophe einmal erwähnt werden, was vielleicht ein bisschen zu viel wäre. Ich werde es mir noch mal überlegen.
Viele Grüße
poetix

---------------------------------------------------------------------

Hallo nochmal Gin,
jetzt hätte ich beinahe den zweiten deiner Änderungsvorschläge vergessen. "Auf klares Sonnenlicht" statt "das klare Sonnenlicht". Ich glaube, dein Vorschlag ist besser, und ich werde ihn vorläufig mal übernehmen. Vielen Dank.
poetix
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