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Alt 01.12.2013, 11:42   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Gleichgewicht

Die Welt hält inne zwischen zwei Momenten,
als stünde etwas Großes endlich stille.
Ein Neues zu bewegen fehlt der Wille
den Augenblicken noch, die sich hier trennten.

Die Welt hält inne, wie ein Atemschöpfen
vor neuem Anlauf scheint die Zeit zu rasten,
kein Schicksal greift lakonisch in die Tasten
zur Marschmusik in Herzen oder Köpfen.

Die Welt hält inne, eine neue Zeile
im Buch der Wunder ist noch nicht geschrieben,
denn alle Dinge, die wir wirklich lieben,

sind wie im Gleichgewicht. Nur für Sekunden
hat man ein großes, tiefes Glück empfunden -
dann geht es weiter wie in großer Eile.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (19.12.2013 um 14:10 Uhr)
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Alt 05.12.2013, 20:24   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber eKy,

wunderschön, diese "Gleichgewichtsekunden" im sekundenüberschreitenden Sonett.

Total nachempfindbar deine Zeilen.
Man kann das Glück nicht festhalten, aber es ist immer wieder da.


Nur hier:
Zitat:
Zitat von Erich Kykal
sind wie im Gleichgewicht. Nur für Sekunden
hat man ein großes, tiefes Glück empfunden -
dann geht es weiter und in großer Eile
Ein kleines Bindewort, aber für mich vom besseren Klang und das doppelte "wie" ist weg.
(Ich bin insgeheim ein wenig froh, wenn ich bei dir "ernsthaft" kritteln darf.)

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2013, 20:34   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Dana!

Danke für dein wie immer herzliches Lob und deine Gedanken!

Bezüglich des "und" in der letzten Zeile gebe ich dir rein klanglich recht, aber sinngemäß schließt es das Gedicht so nicht richtig ab, da müsste noch ein "zwar" dazu, was sich aber nicht ausgeht.

LG, eKy
__________________
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