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#1 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (22.03.2014 um 12:59 Uhr) Grund: *** |
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#2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Chavali,
ich las dein Gedicht mehrmals, weil ich hoffte, die Erschütterung würde nachlassen. Nun war ich mittendrin. Ich "liebe lyrische Schwermut" ( ![]() Genau das drückt für mich dein "Warten" aus. Der Mensch erträgt, wartet ab und lässt das "Erwarten" dabei fast aus. Die letzte Strophe, so wahr sie auch ist, wirkte wie ein kleiner Tritt. ![]() Eine sehr schöne lyrische Schwermut, die aber zugleich besinnlich "tretend" wirkt: "Folgeerscheinungen in schönen Metaphern - aber bitte nicht zwingend." Du siehst, ich versuche mich aus der Schwermut zu hangeln. Sehr schön und gut gemacht. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ich finde das das Gedicht aufrüttelt!
Die letzte S. Zitat: Warten, dass die Tage gehen, auf das tiefe Abendrot. Scheint das Leben stillzustehen - warten auf den nahen Tod... hat es in sich. Damit finde ich mich nicht ab....nach den 5 S., die lyrische Schwermut bedichten. Aber das mag an der Rubrik liegen, das ich mich damit nicht so abfinden möchte, denn warten auf den Tod, bedeutet das Leben zu verlernen. Sehr gerne gelesen sy ![]() |
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#4 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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![]() Liebe Dana, liebe sy,
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#5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Chavi!
Ein angenehm lyrisches Gedicht mit gehobener Sprache, das ich gerne gelesen habe. Auf ein paar Details möchte ich aufmerksam machen. Entscheide selbst, wie zutreffend meine Sicht der Dinge jeweils ist: Warten auf den frühen Morgen, wenn die Nacht so finster ist, auf die all bereiten Sorgen, Streit und Kummer, Partnerzwist. In Z3 kommt mir die Position des "all" etwas seltsam vor. Dort sollte es bestenfalls mit dem Folgewort zusammengeschrieben stehen: "allbereiten". Oder will es die NR anders? Wenn ja, eine absolute Verschlimmbesserung! Was mich in dieser Str. aber wirklich aus der so schön generierten lyrischen Stimmung geworfen hat, ist das letzte Wort: "Partnerzwist". Obwohl du statt "Streit" die gehobene Variante "Zwist" wähltest, erscheint mir der Begriff in etwa so lyrisch wie "Partnervermittlung" oder "Eheberatung". Er wirkt zu "modern" für diese Art elaborierter Sprache, sticht unangenehm heraus, zumindest für mein Ohr. Warten auf die helle Sonne, wenn der Himmel trübe ist, auf die Stunden voller Wonne, nennt man dich auch Utopist. Dasselbe hier: Eine hochlyrisch formulierte Strophe, und am Ende ein fremdsprachlicher Fachterminus wie aus einer trockenen Vorlesung über Politikwissenschaft oder so! "Utopist" passt einfach nicht in diese Art Lyrik, das reißt den Leser aus dem Duktus. Warten auf den kühlen Regen, der die Welt von Staub befreit, wenn auf allen diesen Wegen Bitterkeit nach Hilfe schreit. Hier erscheint die Verwendung des "wenn" eingangs von Z3 seltsam. Wäre da ein "da" oder "wo" nicht passender? Worauf bezieht sich das "diesen" vor "Wegen"? Wäre "ihren Wegen", also jenen der Welt aus Z2, nicht nachvollziehbarer? Warten auf die Sommerrose die in aller Pracht erblüht, auf die lila Herbstzeitlose, die den Winter nach sich zieht. Komma am Ende von Z1. Alternative für Z4: "die den Winter kommen sieht." Deine Version impliziert, dass der Winter nur wegen der Herbstzeitlose folgt, und soviel wollen wir dem armen Blümchen denn doch nicht zutrauen! ![]() Warten auf ein liebes Wort, das den Tag erträglich macht, träumen hin zum Zufluchtsort, warten auf den Schlaf bei Nacht. Hier bricht der bisherige Rhythmus der Kadenzen. S1-4 waren wmwm, diese nun hat durchgehend männliche Kadenzen. Warten, dass die Tage gehen, auf das tiefe Abendrot. Scheint das Leben stillzustehen - warten auf den nahen Tod... Die letzte Strophe folgt wieder dem alten Kadenzenwechsel. Wie gesagt: Ein insgesamt sehr gelungenes, lyrisches Werk mit weich fließender, melodischer Sprache und wunderbaren Bildern - bis auf die angesprochenen kleinen aber gemeinen Details, die ich der Gesamtwirkung zuliebe an deiner Stelle unbedingt nochmal überdenken würde. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (19.03.2014 um 18:08 Uhr) |
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.11.2013
Ort: Bubenreuth
Beiträge: 206
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Hallo Chavali,
da sprichst du wahre Worte aus: das Warten als Thema des Lebens. Erinnert mich ein bisschen an Herrmann Hesses Siddartha, der das Warten als eine seiner wichtigsten Fähigkeiten ansah. Die Anaphern unterstreichen das Warten auch auf der formalen Ebene. Sehr schön. Viele Grüße poetix
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Lineam rectam sequere |
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#7 | ||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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![]() Servus Erich,
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Geändert von Chavali (22.03.2014 um 13:01 Uhr) |
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#8 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Wunderbar - das klingt wesentlich besser so! Gut gemacht - was Besseres wäre mir da auch nicht eingefallen!
LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#9 | |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 13.009
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![]() Zitat:
Danke!
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#10 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 9.947
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Hi Chavi,
nun bleibt mir ja gar nichts mehr zum Meckern, nachdem ihr alles schon "glatt gebügelt" habt. Tja, so ist es nun mal, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. ![]() ![]() Bleibt mir also nur noch auf die inhaltlichen Dinge einzugehen. Also worauf warten ![]() Prinzipiell ist das Leben eigentlich nur das Warten auf den Tod, wie es ja auch in der letzten Strophe anklingt. Das will man sich natürlich so angenehm wie möglich machen, deshalb hat man auch Erwartungen und zwischendurch gibt es gar Dinge, die man nicht abwarten kann. Gut raus ist derjenige, der sein Leben zu warten weiß, damit die "Funktionsfähigkeit" erhalten bleibt. Wenn man allerdings bestimmte Ziele verfolgt, dann ist das Warten nicht immer angebracht, denn von selbst erledigen sich längst nicht alle Dinge. Es gibt aber auch viele Sachen, auf die man gar keinen Einfluss nehmen kann und was bleibt da? Richtig, das Warten. Wie dem auch sei, wir sollten uns diese ganze Warterei so erträglich wie nur eben möglich gestalten, denn das, was uns alle erwartet, wartet nicht, wenn die Zeit gekommen ist. Ich finde auch, dass das Gedicht in einer angenehmen Sprachmelodie fließt, es hat mir gut gefallen. ![]() Gerne gelesen, darüber nachgedacht und kommentiert... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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