Gedichte-Eiland

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Walther 22.09.2013 22:16

Der Wind hat sich schon abgekühlt
 
Der Wind hat sich schon abgekühlt.
Die Sonne steht jetzt tief.
Es hat sich so schön angefühlt,
Als ich den Frühling rief.

Die Sehnsucht bleibt noch ungestillt,
Schau, wie die Pappel rauscht.
Der Rauch, der aus dem Schornstein quillt,
Hat sich recht aufgebauscht.

Wir nehmen uns fest an die Hand
Und gehen an die Luft.
Spazieren klärt rasch den Verstand.
Ein Milan ist‘s, der ruft.

Ich träume uns im Landschaftsblick
Als Kranz von Glück und Licht.
Vergessen wir schnell das Geschick:
Es passt nicht ins Gedicht.

Thomas 23.09.2013 11:14

Lieber Walter,

das ist ein traurig-schönes Lied.

Zwei Kleinigkeiten:

Statt "schau" wäre wohl "hör" besser für die Zeile mit der rauschenden Pappel.

In der dritten Strophe klingt mir der Reim "Luft/ruft" wegen der unterschiedlichen Länge des Vokals nicht besonders gut (Wie gesagt, eine Kleinigkeit). Und vielleicht könnte man in der ersten Zeile eine (der in Foren strengstens verbotenen) Inversionen nutzten "Wir nehmen fest uns…", weil die dadurch hervorgerufene Betonung von "fest" meiner Meinung nach sehr passend wäre.

Liebe Grüße
Thomas

Chavali 23.09.2013 18:03

Hallo Walther,

mal wieder etwas von dir, das mir ausnahmslos gut gefällt.
Allerdings schmälern (für mich) die letzten beiden Zeilen etwas die traurig-romantische Stimmung.
Zitat:

Ich träume uns im Landschaftsblick
Als Kranz von Glück und Licht.
Vergessen wir schnell das Geschick:
Es passt nicht ins Gedicht.
Hast du nix anderes gefunden, was sich auf ...blick und Licht reimt...?:D

Die von Thomas vorgeschlagenen Änderungen kann ich dir nur wämstens empfehlen.

LG Chavali


Thomas 23.09.2013 20:17

Liebe Chavali, Achtung!

Die letzten beiden Zeilen sind meiner Meinung nach sehr gut! Natürlich sind sie sehr, sehr traurig und natürlich sind sie nicht romantisch. Gerade der Bruch sagt doch, dass da etwas unaussprechlich tragisches ist, dem zu entkommen versucht wurde - geht aber nicht. Ich finde das gut gemacht.

Liebe Grüße
Thomas

Walther 27.09.2013 19:49

lb. chavali,

thomas beschreibt die absicht richtig. es war umgekehrt schwierig, die beiden verse davor sinnstiftend zu entwerfen. ;)

lg w.


lb. thomas,

das spannende am rascheln der pappeln ist es, daß man es sehen kann. einfach mal durch eine pappelallee spazieren. bei silberpappeln sieht man es noch deutlicher.

in der tat ist der reim luft/ruft nicht "gut", weil der vokal einmal lang und einmal kurz gesprochen wird. hier opfere ich den reinen reim dem inhalt.

ich habe oben noch eine kleine änderung gemacht, die den text noch etwas anrundet. für deine beiden einträge ganz lieben dank!

lg w.

Thomas 27.09.2013 21:02

Lieber Walter,

ich ziehe meine Kritik an dem "schau" zurück. Nach nochmaligem Lesen finde ich es sogar ausgesprochen gut, weil das "an-die-Luft-gehen" er danach kommt und es sehr passend ist, dass die Pappeln davor nur gesehen werden, z.B. durch das geschlossene Fenster, und nicht gehört. Da war ich mit meiner kritischen Anmerkung etwas vorschnell.

Nochmals Chapeux für dein Gedicht.

Liebe Grüße
Thomas

Walther 04.10.2013 15:32

hi thomas,

du mußt nix zurückziehen, weil auch du auf deine art richtig liegst. ich habe mich für die andere mögliche ausdrucksweise entschieden - was die deine niicht abwertet!

nochmals danke für das lob!

lg w.


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