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juli 02.09.2015 20:38

Der Tag neigt sich dem Ende
 
Der Tag neigt sich dem Ende

Es streifen Nebelschwaden über abgrundtiefe Nässe,
verzweifelt suchen Mensch und Tier nach einer hellen Spur.
Das Totholz sinkt ins Moor, der Weg führt über schmale Pässe,
der Mond steigt rot und Schnepfen knarren ihre Partitur.

Die Pfade sind so ungewiss, nur Willenskraft kann wirken -
Vielleicht gelingt die Flucht vor Krieg, Gewalt und jungem Tod.
Den Mantel und den Schutz gewähren nur die dunklen Birken.
Wer weiß es schon, was kommt in dieser riesengroßen Not.


Es streifen Nebelschwaden
über abgrundtiefe Nässe,
verzweifelt suchen Mensch
und Tier nach einer hellen Spur.
Das Todholz sinkt ins Moor,
der Weg führt über schmale Pässe,
der Mond steigt rot,
und Schnepfen knarren ihre Partitur.

Die Pfade sind so ungewiss,
nur Willenskraft kann wirken -
Vielleicht gelingt die Flucht vor Krieg,
Gewalt und jungem Tod.
Natur als Mantel,
Schutz gewähren hier
die dunklen Birken.
Wer weiß das schon was wird,
in dieser riesengroßen Not.


Ich versuche es mal so

Dana 04.09.2015 21:05

Liebe Syranie,

ich liebe "Langzeilen", darum ist diese Version für mich der Favorit.

Du hast es "sehr vorsichtig" beschrieben, doch nicht weniger gekonnt.
Als Leser ist man nicht gezwungen, aktuelle Nöte zu unterstellen. Dieses Leid hat es immer wieder gegeben. Darum ist auch der Titel "ungezielt" gut gewählt.

Ich darf vorab ein paar Korrekturen anbieten:

Zitat:

Zitat von syranie
Es streifen Nebelschwaden über abgrundtiefe Nässe, (15)
verzweifelt suchen Mensch und Tier nach einer hellen Spur. (14)
Das Totholz sinkt ins Moor, der Weg führt über schmale Pässe, (15)
der Mond steigt rot und Schnepfen knarren ihre Partitur. (14)

Die Pfade sind so ungewiss, nur Willenskraft kann wirken. (15)
Vielleicht gelingt die Flucht vor Krieg, Gewalt und jungem Tod. (14)
Natur als Mantel, Schutz gewähren hier die dunklen Birken. (15) xxx
Wer weiß es schon, was kommt in dieser riesengroßen Not.

((14)

Oder:

xxx Den Mantel und den Schutz gewähren nur die dunklen Birken
(weil du damit in unbetonten Silben bleibst)

Ganz besonders hat mit dieser Vers gefallen:


Zitat:

Zitat von syranie
der Mond steigt rot und Schnepfen knarren ihre Partitur.

Liebe Grüße
Dana

juli 05.09.2015 18:53

Liebe Dana:)
 
Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 86522)
ich liebe "Langzeilen", darum ist diese Version für mich der Favorit.

Du hast es "sehr vorsichtig" beschrieben, doch nicht weniger gekonnt.
Als Leser ist man nicht gezwungen, aktuelle Nöte zu unterstellen. Dieses Leid hat es immer wieder gegeben. Darum ist auch der Titel "ungezielt" gut gewählt.

Danke für deine guten Ideen und für dein Lob. Ich habe sie gerne übernommen, ich verzähle mich manchmal und merke es dann nicht mal:o;)

Bei diesem Gedicht geisterte mir die Flucht der Menschen, die durch Afrika, übers Mittelmeer, durch Europa vor Krieg, Vergewaltigung und dem Tod fliehen durch den Kopf. Ich schäme mich für Europa, es läßt das Mittelmeer als Todeswasser.... Es gibt noch keine vernünftige Einwanderungsmaßnahme.....

Ja es ist "sehr vorsichtig" geschrieben. Täglich kommen neue Schreckensnachrichten in unseren Kopf per Fernsehen oder aus dem Internet. Die Not ist groß, sehr groß, die Menschen verzweifelt. Jede Hilfe muß möglich gemacht werden, wir sind ein reiches Land, wir haben Frieden und können teilen! Drastische Bilder machen wohl wacher, ich wollte nur einen kleinen Beitrag leisten

und wollte auch nur eine Szene beschreiben, es sollte nicht bei "Stammtisch" sein.

Der Titel sollte zeigen, das Dunkelheit auch Schutz sein kann, besonders in großer Not.

Ich finde diesen Spruch gut.

Die Nacht
in der das
Fürchten wohnt,
hat auch
die Sterne
und den Mond

Mascha Kaleko

nachdenkliche freundliche Grüße sy:Blume::Blume::Blume:


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