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Lena 21.11.2011 20:41

Niederrheinnovember
 
Niederrheinnovember


Tiefer Nebel hüllt die Schwarzen Riesen,
milchig legt der Mond sein sanftes Licht
auf verdorrtes Blattwerk letzter Wiesen,
Winterszeit zeigt langsam ihr Gesicht.


Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektiert in märchenhaften Funken
durch die dichtverhüllte kalte Nacht.


Tiefer Nebel hüllt die Schwarzen Riesen
erdbedeckt in weißes Feenband.
Niederrheinnovember, sei gepriesen,
wahre Liebe, du mein Heimatland.




Chavali 22.11.2011 05:47

Liebe Lena,

schön, dass du wieder da bist :)

Du hast hier ein Liebesgedicht an deine Heimat geschrieben.
Das ist wirklich ein zu Herzen gehender Text.

Liebe zur Heimat kann doch nicht schöner ausgedrückt werden, wenn mir auch der Bezug zum Weihnachtsmarkt
(der ja nix weiter als Kommerz ist) ein wenig gegen den Strich geht.
Nun, wenn man diese Aversion (Kommerz) außen vor lässt, kann man den bunten Lichtern und diesen feinen Gerüchen nach Glühwein,
Katroffelpuffer und Crépes etwas durchaus Positives und Heimeliges abgewinnen.

Besonders hübsch ist der Ausdruck Niederrheinnovember.
Auch die Wiederholung der Z1 in S1 + Z1 in S3 gefällt mir, gibt dem Text einen intensiven Touch.

Schön gemacht ist es, dein Wiedereinstiegsgedicht - gefällt mir sehr gut.

Lieben Gruß,
Chavali



Stimme der Zeit 22.11.2011 15:51

Guten Tag, Lena,

wir kennen uns noch nicht, aber ich freue mich ebenfalls, wenn du "wieder da" bist. :)

Ein Liebesgedicht an die Heimat, das ist etwas Besonderes und eine schöne Idee. Ich habe die Suchmaschine genutzt und nach den Stichworten "Schwarze Riesen Niederrhein" gesucht, - und war überrascht, denn ich assoziierte das mit großen, alten Bäumen oder sogar Bergen - es sind Hochöfen in der Stahlindustrie.

Unter diesem Gesichtspunkt finde ich, dass die "Liebe zur Heimat" so noch einiges mehr an "Gewicht" bekommt. Hier liebt jemand die Heimat wirklich, und zwar mitsamt lärmenden und qualmenden Hochöfen. Finde ich schön. :)

Auch der "Niederrheinnovember" wird hier unter dem Gesichtspunkt der Schönheit betrachtet, obwohl diesen Monat sonst kaum jemand schätzt. ;)

Der periodische Anfangskehrreim gefällt mir ebenfalls, es wirkt so, wie Chavali sagt: Intensiviert, und auch der 4hebige Trochäus passt (es "stampft", aber nur ein "bisschen" - siehe Hochöfen).

Eine kleine Anmerkung, ein Fehler ist es nicht unbedingt, nur etwas, das als "Information" mitgenommen werden kann:

Zitat:

Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektieren märchenhafte Funken
durch die dichtverhüllte kalte Nacht.
Durch den Bezug "per Zeilensprung" stolperte ich ein wenig, denn es wirkt so, als ob "reflektieren" (Plural) sich auf "besternte bunte Pracht" (Singular) bezieht. Um den richtigen "Bezug" herzustellen, muss ein Leser also "noch mal zurück"springen", um zu erkennen, dass sich die Mehrzahl auf "Häuser, Straßen, Weihnachtsmarkt" bezieht. Die "Pracht" liegt aber genau dazwischen, das irritiert ein wenig, denn dann müsste es "reflektiert märchenhafte Funken" heißen. Nur ein kleiner Hinweis.

Dein Gedicht gefällt mir gut, und wenn du mich "kennenlernst", wirst du merken, dass ich gerade bei Gedichten, die mir gefallen, gerne ein bisschen "feile und poliere".

Gerne gelesen und kommentiert. :)

Liebe Grüße

Stimme http://www.smilies.4-user.de/include..._devil_006.gif

Cebrail 22.11.2011 15:55

Hallo Lena,
eigentlich bin ich ein Novembergedichtgegner, ;-)
aber in deinen Zeilen finde ich was bekanntes wieder.

Sind mit den Schwarzen Riesen die Pappeln und Weiden, die
das Bild des wunderschönen Niederrheins so prägen, gemeint?


Besonders gefällt mir;

„Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht „

und

„ erdbedeckt in weißes Feenband. „


Vor allen Dingen aber;

„Niederrheinnovember“

Wer ihn kennt, weiß dass kein Wort mehr nötig ist und wer ihn nicht kennt,
in dem wächst der Wunsch ihn einmal zu erleben.
Ich könnte mir Niederrheinnovember auch wunderbar als Überschrift vorstellen, weil es einfach eine Wortkreation ist, die passt und dann
den Begriff Heimat überflüssig macht, weil dein Gedicht schon alles
aussagt.


Du hast mit deinen Zeilen den Spaziergang von vorhin
wieder in mein Gedächtnis gerufen und hast unserer
Heimat ein schönes Gewand gegeben.

Ich habe deine Zeilen gerne gelesen
Nen lieben Gruß
C.

ginTon 22.11.2011 18:24

hallo lena,,

Schön, dass du wieder da bist..:) Das Werk gefällt mir sehr gut, da es eine
schöne Naturbeschreibung zwischen mystisch Tiefer Nebel hüllt bis
hin zur, sagen wir Zivilisation und märchenhaftem...Haus und Straßen
und Weihnachtsmarkt

Etwas viel mir auf, müsste "schwarz" nicht als Adjektiv gesetzt werden, da
es sich auf Riesen= Bäume bezieht?

insgesamt gefällt mir dein Werk sehr gut..:) liebe Grüße gin

Dana 22.11.2011 19:01

Liebe Lena,
ich gehöre zu jenen, die den November gern lyrisch "beschimpfen".;)
Obwohl, meine Heimat liebe ich auch in diesem Monat.

Du hast ihn über eine "Liebeserklärung an die Heimat" schön, wunderschön "geredet". :)

Bilder und Sprachklang sind einfach nur gelungen.
(Stimmes Anmerkung stimmt aber.)

Zitat:

Zitat von Lena
Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektiert in märchenhaften Funken durch die dichtverhüllte kalte Nacht.

Mein Vorschlag inspiriert dich vielleich zum Besseren. :)

Liebe Grüße
Dana

Lena 23.11.2011 13:03

Ihr Lieben.


@ Chavali

Liebe zur Heimat kann doch nicht schöner ausgedrückt werden, wenn mir auch der Bezug zum Weihnachtsmarkt
(der ja nix weiter als Kommerz ist) ein wenig gegen den Strich geht.


Weihnachtsmärkte sind Kommerz pur. Da gebe ich dir Recht. Ich besuche sie dennoch gerne weil sie mich mit ihrer Atmosphäre – und den Stimmungsvollen Bilder der Natur tief in den wahren Weihnachtsgedanken eintauchen lassen. Den Kommerz versuche ich zu ignoriere.

Das ist wirklich ein zu Herzen gehender Text.

Das freut mich ganz besonders. Vielen Dank dafür. :)


@ Stimme der Zeit

Wir kennen uns noch nicht, aber ich freue mich darauf dich kennenzulernen.
Dass du nach den "Schwarze Riesen Niederrhein" gesucht hast, finde ich toll. Sie und natürlich die Winterlich Kahlen Bäume werden hier so benannt. Um die Hochöfen herum bleibt, wegen der Wärme, auch kein Eis und Schnee liegen. Das sind schon schöne Bilder.

Durch den Bezug "per Zeilensprung" stolperte ich ein wenig, denn es wirkt so, als ob "reflektieren" (Plural) sich auf "besternte bunte Pracht" (Singular) bezieht. Um den richtigen "Bezug" herzustellen, muss ein Leser also "noch mal zurück"springen", um zu erkennen, dass sich die Mehrzahl auf "Häuser, Straßen, Weihnachtsmarkt" bezieht.

So wie du das erklärst klingt es für mich völlig logisch. Ich habe es gerne geändert:

Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektiert in märchenhaften Funken
durch die dichtverhüllte kalte Nacht.

Dass du bei meinem Gedicht gefeilt und poliert hast, freut mich sehr. Vielen Dank dafür. :)

@ Cebrail

Deinen Vorschlag den Titel in Niederrheinnovember umzutaufen finde ich Klasse..so habe ich es auch gemacht.

Sind mit den Schwarzen Riesen die Pappeln und Weiden, die
das Bild des wunderschönen Niederrheins so prägen, gemeint?


Auch die, aber auch die riesigen Hochöfen, die wie Schwarze Riesen in den Himmel wachsen.

Du hast mit deinen Zeilen den Spaziergang von vorhin
wieder in mein Gedächtnis gerufen und hast unserer
Heimat ein schönes Gewand gegeben.


Das hast du schön gesagt und ich freue mich sehr darüber. Vielen Dank auch dir. :)

@ ginTon

Etwas viel mir auf, müsste "schwarz" nicht als Adjektiv gesetzt werden, da
es sich auf Riesen= Bäume bezieht?


Meinst du damit das dass Wort „schwarz kleingeschrieben werden müsste? Ich wurde bereits darauf angesprochen, und ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen. Rein vom Gefühl her habe ich es großgeschrieben.

Das Werk gefällt mir sehr gut, da es eine
schöne Naturbeschreibung zwischen mystisch Tiefer Nebel hüllt bis
hin zur, sagen wir Zivilisation und märchenhaftem...Haus und Straßen
und Weihnachtsmarkt


Ich freue mich sehr das es dir gefällt. Vielen Dank dafür :)

@ Dana

Deinen Vorschlag habe ich gerne übernommen. :)

ich gehöre zu jenen, die den November gern lyrisch "beschimpfen".
Obwohl, meine Heimat liebe ich auch in diesem Monat.


Kann ich gut verstehen. Es ist dunkel, trübe, kalt..teilweise sehr kalt..und kommt der Mittag ist es
bereits dunkel draußen. Der November ist kein Verwöhnmonat das muss ich zugeben.

Bilder und Sprachklang sind einfach nur gelungen.
(Stimmes Anmerkung stimmt aber.)


Das geht runter wie Öl. Vielen Dank Dana.

Euch allen, sage Danke für eure Gedanken, der Hilfe dir ihr mir zukommen lasst und den schönen Kommentaren.


Lena :)


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