Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Liebesträume

Liebesträume Liebe und Romantik

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 21.11.2011, 22:41   #1
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
Standard Niederrheinnovember

Niederrheinnovember


Tiefer Nebel hüllt die Schwarzen Riesen,
milchig legt der Mond sein sanftes Licht
auf verdorrtes Blattwerk letzter Wiesen,
Winterszeit zeigt langsam ihr Gesicht.


Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektiert in märchenhaften Funken
durch die dichtverhüllte kalte Nacht.


Tiefer Nebel hüllt die Schwarzen Riesen
erdbedeckt in weißes Feenband.
Niederrheinnovember, sei gepriesen,
wahre Liebe, du mein Heimatland.



__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra

Geändert von Lena (23.11.2011 um 10:14 Uhr)
Lena ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2011, 07:47   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe Lena,

schön, dass du wieder da bist

Du hast hier ein Liebesgedicht an deine Heimat geschrieben.
Das ist wirklich ein zu Herzen gehender Text.

Liebe zur Heimat kann doch nicht schöner ausgedrückt werden, wenn mir auch der Bezug zum Weihnachtsmarkt
(der ja nix weiter als Kommerz ist) ein wenig gegen den Strich geht.
Nun, wenn man diese Aversion (Kommerz) außen vor lässt, kann man den bunten Lichtern und diesen feinen Gerüchen nach Glühwein,
Katroffelpuffer und Crépes etwas durchaus Positives und Heimeliges abgewinnen.

Besonders hübsch ist der Ausdruck Niederrheinnovember.
Auch die Wiederholung der Z1 in S1 + Z1 in S3 gefällt mir, gibt dem Text einen intensiven Touch.

Schön gemacht ist es, dein Wiedereinstiegsgedicht - gefällt mir sehr gut.

Lieben Gruß,
Chavali


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2011, 17:51   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Guten Tag, Lena,

wir kennen uns noch nicht, aber ich freue mich ebenfalls, wenn du "wieder da" bist.

Ein Liebesgedicht an die Heimat, das ist etwas Besonderes und eine schöne Idee. Ich habe die Suchmaschine genutzt und nach den Stichworten "Schwarze Riesen Niederrhein" gesucht, - und war überrascht, denn ich assoziierte das mit großen, alten Bäumen oder sogar Bergen - es sind Hochöfen in der Stahlindustrie.

Unter diesem Gesichtspunkt finde ich, dass die "Liebe zur Heimat" so noch einiges mehr an "Gewicht" bekommt. Hier liebt jemand die Heimat wirklich, und zwar mitsamt lärmenden und qualmenden Hochöfen. Finde ich schön.

Auch der "Niederrheinnovember" wird hier unter dem Gesichtspunkt der Schönheit betrachtet, obwohl diesen Monat sonst kaum jemand schätzt.

Der periodische Anfangskehrreim gefällt mir ebenfalls, es wirkt so, wie Chavali sagt: Intensiviert, und auch der 4hebige Trochäus passt (es "stampft", aber nur ein "bisschen" - siehe Hochöfen).

Eine kleine Anmerkung, ein Fehler ist es nicht unbedingt, nur etwas, das als "Information" mitgenommen werden kann:

Zitat:
Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektieren märchenhafte Funken
durch die dichtverhüllte kalte Nacht.
Durch den Bezug "per Zeilensprung" stolperte ich ein wenig, denn es wirkt so, als ob "reflektieren" (Plural) sich auf "besternte bunte Pracht" (Singular) bezieht. Um den richtigen "Bezug" herzustellen, muss ein Leser also "noch mal zurück"springen", um zu erkennen, dass sich die Mehrzahl auf "Häuser, Straßen, Weihnachtsmarkt" bezieht. Die "Pracht" liegt aber genau dazwischen, das irritiert ein wenig, denn dann müsste es "reflektiert märchenhafte Funken" heißen. Nur ein kleiner Hinweis.

Dein Gedicht gefällt mir gut, und wenn du mich "kennenlernst", wirst du merken, dass ich gerade bei Gedichten, die mir gefallen, gerne ein bisschen "feile und poliere".

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2011, 17:55   #4
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard

Hallo Lena,
eigentlich bin ich ein Novembergedichtgegner, ;-)
aber in deinen Zeilen finde ich was bekanntes wieder.

Sind mit den Schwarzen Riesen die Pappeln und Weiden, die
das Bild des wunderschönen Niederrheins so prägen, gemeint?


Besonders gefällt mir;

„Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht „

und

„ erdbedeckt in weißes Feenband. „


Vor allen Dingen aber;

„Niederrheinnovember“

Wer ihn kennt, weiß dass kein Wort mehr nötig ist und wer ihn nicht kennt,
in dem wächst der Wunsch ihn einmal zu erleben.
Ich könnte mir Niederrheinnovember auch wunderbar als Überschrift vorstellen, weil es einfach eine Wortkreation ist, die passt und dann
den Begriff Heimat überflüssig macht, weil dein Gedicht schon alles
aussagt.


Du hast mit deinen Zeilen den Spaziergang von vorhin
wieder in mein Gedächtnis gerufen und hast unserer
Heimat ein schönes Gewand gegeben.

Ich habe deine Zeilen gerne gelesen
Nen lieben Gruß
C.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
Cebrail ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2011, 20:24   #5
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.590
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

hallo lena,,

Schön, dass du wieder da bist.. Das Werk gefällt mir sehr gut, da es eine
schöne Naturbeschreibung zwischen mystisch Tiefer Nebel hüllt bis
hin zur, sagen wir Zivilisation und märchenhaftem...Haus und Straßen
und Weihnachtsmarkt

Etwas viel mir auf, müsste "schwarz" nicht als Adjektiv gesetzt werden, da
es sich auf Riesen= Bäume bezieht?

insgesamt gefällt mir dein Werk sehr gut.. liebe Grüße gin
__________________
© Bilder by ginton

Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2011, 21:01   #6
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Lena,
ich gehöre zu jenen, die den November gern lyrisch "beschimpfen".
Obwohl, meine Heimat liebe ich auch in diesem Monat.

Du hast ihn über eine "Liebeserklärung an die Heimat" schön, wunderschön "geredet".

Bilder und Sprachklang sind einfach nur gelungen.
(Stimmes Anmerkung stimmt aber.)

Zitat:
Zitat von Lena
Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektiert in märchenhaften Funken durch die dichtverhüllte kalte Nacht.
Mein Vorschlag inspiriert dich vielleich zum Besseren.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2011, 15:03   #7
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
Standard

Ihr Lieben.


@ Chavali

Liebe zur Heimat kann doch nicht schöner ausgedrückt werden, wenn mir auch der Bezug zum Weihnachtsmarkt
(der ja nix weiter als Kommerz ist) ein wenig gegen den Strich geht.


Weihnachtsmärkte sind Kommerz pur. Da gebe ich dir Recht. Ich besuche sie dennoch gerne weil sie mich mit ihrer Atmosphäre – und den Stimmungsvollen Bilder der Natur tief in den wahren Weihnachtsgedanken eintauchen lassen. Den Kommerz versuche ich zu ignoriere.

Das ist wirklich ein zu Herzen gehender Text.

Das freut mich ganz besonders. Vielen Dank dafür.


@ Stimme der Zeit

Wir kennen uns noch nicht, aber ich freue mich darauf dich kennenzulernen.
Dass du nach den "Schwarze Riesen Niederrhein" gesucht hast, finde ich toll. Sie und natürlich die Winterlich Kahlen Bäume werden hier so benannt. Um die Hochöfen herum bleibt, wegen der Wärme, auch kein Eis und Schnee liegen. Das sind schon schöne Bilder.

Durch den Bezug "per Zeilensprung" stolperte ich ein wenig, denn es wirkt so, als ob "reflektieren" (Plural) sich auf "besternte bunte Pracht" (Singular) bezieht. Um den richtigen "Bezug" herzustellen, muss ein Leser also "noch mal zurück"springen", um zu erkennen, dass sich die Mehrzahl auf "Häuser, Straßen, Weihnachtsmarkt" bezieht.

So wie du das erklärst klingt es für mich völlig logisch. Ich habe es gerne geändert:

Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektiert in märchenhaften Funken
durch die dichtverhüllte kalte Nacht.

Dass du bei meinem Gedicht gefeilt und poliert hast, freut mich sehr. Vielen Dank dafür.

@ Cebrail

Deinen Vorschlag den Titel in Niederrheinnovember umzutaufen finde ich Klasse..so habe ich es auch gemacht.

Sind mit den Schwarzen Riesen die Pappeln und Weiden, die
das Bild des wunderschönen Niederrheins so prägen, gemeint?


Auch die, aber auch die riesigen Hochöfen, die wie Schwarze Riesen in den Himmel wachsen.

Du hast mit deinen Zeilen den Spaziergang von vorhin
wieder in mein Gedächtnis gerufen und hast unserer
Heimat ein schönes Gewand gegeben.


Das hast du schön gesagt und ich freue mich sehr darüber. Vielen Dank auch dir.

@ ginTon

Etwas viel mir auf, müsste "schwarz" nicht als Adjektiv gesetzt werden, da
es sich auf Riesen= Bäume bezieht?


Meinst du damit das dass Wort „schwarz kleingeschrieben werden müsste? Ich wurde bereits darauf angesprochen, und ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen. Rein vom Gefühl her habe ich es großgeschrieben.

Das Werk gefällt mir sehr gut, da es eine
schöne Naturbeschreibung zwischen mystisch Tiefer Nebel hüllt bis
hin zur, sagen wir Zivilisation und märchenhaftem...Haus und Straßen
und Weihnachtsmarkt


Ich freue mich sehr das es dir gefällt. Vielen Dank dafür

@ Dana

Deinen Vorschlag habe ich gerne übernommen.

ich gehöre zu jenen, die den November gern lyrisch "beschimpfen".
Obwohl, meine Heimat liebe ich auch in diesem Monat.


Kann ich gut verstehen. Es ist dunkel, trübe, kalt..teilweise sehr kalt..und kommt der Mittag ist es
bereits dunkel draußen. Der November ist kein Verwöhnmonat das muss ich zugeben.

Bilder und Sprachklang sind einfach nur gelungen.
(Stimmes Anmerkung stimmt aber.)


Das geht runter wie Öl. Vielen Dank Dana.

Euch allen, sage Danke für eure Gedanken, der Hilfe dir ihr mir zukommen lasst und den schönen Kommentaren.


Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
Lena ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:25 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg