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Ophelia 19.11.2016 19:14

Und alles weitre Fliehen ist beschwerlich
 
Und alles weitre Fliehen ist beschwerlich,
aus Labyrinthen, die sich stetig wandeln,
ins Sicherkennen derer, welche ehrlich
in ihrem Suchen aufrecht fühlend handeln.

Ein Sichverirren, Geist und Herzen schwächend,
ins tiefe Unheil stürzend wächst die Not,
die schönen Teile voller Wut zerbrechend
am Ende wartet lauernd nur der Tod.

Und eint, was kalte Feindschaft sorglos teilte
mit allen ihren bittren Grausamkeiten,
wohl nur, wenn jemals wieder alles heilte,
verblassen könnte in den guten Zeiten.

Erich Kykal 19.11.2016 23:18

Hi Ophelia!

Ein sehr schönes Gedicht, gefällt mir gut.

Ein paar Tipps:

Und alles weitre Fliehen ist beschwerlich,
aus Labyrinthen, die sich stetig wandeln,
ein widerlich Begreifen denen, die ehrlich Überlange Zeile, Hebungsprall "die ehrlich". Altern.: "ins Sichererkennen derer, welche ehrlich"
mit ihrem Suchen aufrecht fühlend handeln. Wäre "in ihrem Suchen" nicht passender?

Ein Sichverirren, Geist und Herzen schwächend,
ins tiefe Unheil stürzend zieht die Not, Bei Verwendung von "zieht" erwartet man im Fortgang des Satze eine Erklärung, wohin in diesem Fall die Not zieht, oder was sie wohin zieht. Altern.: "wächst die Not".
die schönen Teile voller Wut zerbrechend,
am Ende wartet lauernd schon der Tod. "nur" statt "schon"?

Und eint was kalte Feindschaft sorglos teilt, Komma nach "eint", dafür keines am Zeilenende. Weibliche Kadenz wäre hier besser: "teilte/heilte".
mit allen ihren bittren Grausamkeiten,
wohl nur, wenn jemals wieder alles heilt,
verblassen kann in spätren, bessren Zeiten. Damit "heilte" in der Vorzeile als Konjunktiv gelten kann, müsste man hier die Zeile umformulieren: "verblassen könnte in den guten Zeiten."

Die überarbeitete Version:

Und alles weitre Fliehen ist beschwerlich,
aus Labyrinthen, die sich stetig wandeln,
ins Sicherkennen derer, welche ehrlich
in ihrem Suchen aufrecht fühlend handeln. (oder: mit ihrer Suche aufrecht sich verhandeln.)

Ein Sichverirren, Geist und Herzen schwächend,
ins tiefe Unheil stürzend wächst die Not,
die schönen Teile voller Wut zerbrechend -
am Ende wartet lauernd nur der Tod.

Und eint, was kalte Feindschaft sorglos teilte
mit allen ihren bittren Grausamkeiten,
wohl nur, wenn jemals wieder alles heilte,
verblassen könnte in den guten Zeiten.


Sehr gern gelesen und damit beschäftigt! :)

LG, eKy

Ophelia 21.11.2016 10:55

Lieber Erich,

habe deine Vorschläge aus Zeitgründen komplett übernommen. Vielen Dank dafür. :Kuss
Ach, ich ärgere mich, dass ich immer noch so viele Schnitzer mache..:Aua. Mittlerweile müsste es doch besser gehen. Bin sehr unzufrieden mit meinem Gedicht, da tröstet es auch nicht, dass du es gerne verbessert hast...:D...Ich muss mir einfach mal wieder Zeit nehmen, sonst verlerne ich es noch komplett..Aber du weißt ja wie es bei mir zugeht, wie soll man sich da konzentrieren....( Klasse Ausrede, nicht wahr?)


Ganz liebe Grüße ins schöne Österreich auch an dein Katerchen


Ophelia

Kokochanel 21.11.2016 11:41

Guten Morgen, Ophelia,

ich lese das Werk erst jetzt nach den Korrekturen und es scheint mir nun eher gut.
Die Erfahrungen des Lebens, harte, bittere, können uns auch zu Erkentnisen führen, die uns einen Weg aus dem "Labyrinth" ermöglichen. Die Bereitschaft dazu, natürlich vorausgesetzt.
Gerne drüber nachgedacht mit
LG von Koko

Erich Kykal 21.11.2016 17:50

Hi Ophelia!

Nun mach dich nicht gleich so runter! Aus meiner Sicht, von meinem persönlichen Geschmacksempfinden her (mancher mag das anders sehen, weil er eine andere Art Lyrik präferiert) bist du bei den oberen 5% der Forendichter locker dabei!
Wenn mir nicht gefiele, was und wie du schreibst, würde ich gar nicht erst kommentieren. Du hast dich auch durchaus schon wesentlich verbessert, was harmonische Satzmelodie, das Fließen der Sprache angeht, und komplexere Sätze würde ich auch nicht mehr verwenden. Zumindest nach meinem Empfinden liest du dich wesentlich weicher, runder als früher. Das ist doch was!

LG, eKy

juli 23.11.2016 10:37

Hallo Ophelia,

Hier wurde ja schon einiges gesagt. Ich lese deine Gedichte sehr gerne:), so auch dieses hier. Es nimmt mich mit auf eine kleine Reise in der Verzweiflung und das Ringen um Heilen klingt. Hier spricht ein LI, dass sich nach besseren Zeiten sehnt, aber das auch weiß, dass die Labyrinthe des Lebens vielschichtig sein können.

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Ophelia 24.11.2016 09:54

@ Hi Koko,

vielen Lieben Dank für deine Beschäftigung mit meinem Gedicht. Ich beziehe mich hier auf die Labyrinthe, in die sich ein der Welt gerade verirrt, und wo auch die Erfahrungen der vergangenen Jahrtausende anscheindend nicht geholfen haben, diese Fehler zu erkennen und es besser zu machen. Da ich meine Gedichte gerne so schreibe, dass auch andere Intepretationen möglich sind, kann man hier natürlich auch die eigenen Labyrinthe spüren, in die wir uns manchmal verirren.

Vielen Dank nochmal für deinen Kommi und liebe Grüße

Ophelia


@ Lieber Erich,

vielen Dank für deine freundlichen, aufmunternden Worte.:Kuss Ich weiß es wirklich sehr, sehr, sehr zu schätzen, dass du mittlerweile seid Jahren meine Gedichte vebessert und mir mit guten Ratschlägen zu Seite stehst und mich lobst, obwohl ich in letzter Zeit überhaupt nicht mehr deine Verse lobe.Sie gefallen mir natürlich trotzdem ganz ausgezeichnet!!! Bitte verzeih mir diesen Egoismus, mir fehlt einfach die Zeit.

Ganz herzlich liebe Grüße:Kuss:Herz:

Eva

@ Hi syranie,

vielen lieben dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir meine Gedichte gefallen. Wie oben schon an Koko geschrieben, meine ich bei meinen Versen das Verirren von Teilen der Weltbevölkerung, die mich hilflos und fassungslos zuück lässt. Wie du richtig erkannt has,t kommt hier auch eine Sehnsucht nach besseren Zeiten zum Ausdruck, auf die wir hoffentlich bald wieder zusteuern.

Herzliche Grüße

Ophelia

P.S. Ihr drei Lieben, bitte seid mir nicht böse. dass ich so wenig Zeit fürs Kommentieren eurer
Verse habe. :oMir fehlt einfach die Zeit...


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