Gedichte-Eiland

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a.c.larin 23.10.2009 18:59

Im Einklang
 
Wie still in diesen Abendstunden
uns ruhig der Garten Abschied lehrt!
Hat Unrast so zur Ruh gefunden,
das Leben sich in sich gekehrt?

Wie lautlos nun in Dämmerzeiten
Besinnung sich ein Bildnis fügt,
verschmelzend all die Einzelheiten
zum Klang, der fraglos dir genügt.

Wie heilsam Frieden und Vergebung
dir Zuflucht bietet vor der Nacht,
in der aus dunkler Engel Strebung
ein Dämon grinst und hämisch lacht.

Wie sicher du mit allen Schritten
die Hoffnung wahrst, die Samen sät:
Du trägst sie in dir, tief inmitten
des Lebens hier. Natur versteht.

Feingeist 23.10.2009 21:11

Liebe larin,

handwerklich habe ich an diesem Kleinod nichts zu bekritteln, inhaltlich will mir lediglich der Dämon nicht recht gefallen, was aber natürlich rein subjektiv ist.
Zitat:

in der aus dunkler Engel Strebung
ein Dämon grinst und hämisch lacht.
Du mühst Dich durchgängig um einen Kreuzreim nur in S3 wählst Du die Phrase aus dunkler Engel Strebung - und die erschließt sich mir nicht, auch nicht durch freie Assoziation oder ähnliche Methoden; vielleicht bin ich einfach ein bisschen phantasiearm?
Mir jedenfalls ist unklar, warum Du für diesen Vers vom Reimschema abgewichen bist und mir ist nicht klar geworden, warum genau dieser Vers dort stehen muss und kein anderer.

Ich denke immer, dass jede einzelne Zeile ihre Bedeutung haben muss, unabänderlich und unverzichtbar - mich würde interessieren: Warum konntest Du auf diesen unreinen Reim nicht verzichten?

Ansonsten entsteht ein harmonisches Mitfühlen - die Conclusio ist mMn sehr gelungen.
Ein ansprechendes Werk, das ich, bis auf o.g. Frage, uneingeschränkt loben kann! Und das tue ich hiermit:)

Liebe Grüße

Feingeist

ginTon 23.10.2009 23:22

Liebe larin,

das Gedicht gefällt mir ausgeprochen gut,, der Eingang mit den stillen Abendstunden ist gut gewählt..Vers zwei S1 mitunter "der Garten ruhig Abschied lehrt" ? da mir sowohl die Konjugation wie auch die Inversion nicht gefallen mag,,

dann jedoch kommt man in den Genuss des gesamten Gedichtes und es verspricht gut ausgewählte Worte, die letzten Zeilen mag ich sehr, mit der Schlußconclusio..

Du trägst sie in dir, tief inmitten
des Lebens hier. Natur versteht.


das gefällt mir..lieben Gruß basse

a.c.larin 24.10.2009 08:06

lieber feingeist, lieber basse

jetzt, wo ihr mich darauf hinweist, sehe ich natürlich auch, dass in strophe 3 (versöhnung - strebung ) der reim nicht ganz "funzt". Er ist, wie ich gerade sehe, ein tippfehler, den ich gleich mal nachbessern werde , vielen dank!
ich schrieb das gedicht gestern so aus dem bauch raus - die herbstliche abendstille im garten, die frische der luft im halbdunkel hatten doch so eine eigene atmosphäre.

da geht dann plötzlich ein klang auf ( auch wenn er als inversion daherkommt, wie in str.1)- und man beschreibt eigentlich zwei landschaften in einer: die äußere und die innere.
was hier wie ein "dämon" aus dem dunkeln steigt, ist eine erinnerung.
habe schon öfter beobachtet, dass ja gerade in ruhigen, "friedlichen" momenten unangenehme, weil noch unverarbeitete eindrücke "auftauchen", um ihre "wiederbearbeitung" im denken zu erfahren. das liegt wohl daran, dass in der hektik des tagesbetriebes dafür keine zeit bleibt.
bis also wirklich der "innere" frieden einkehrt, geht es einmal noch durch alle schatten, aber, wie die schlusstrophe andeutet, zuletzt mit immer mehr souveränität und sicherheit.
die natur kennt ihren weg, auch im dunkeln.

liebe grüße den mitlauschenden,
larin


liebe grüße,
larin

Galapapa 25.10.2009 11:54

Hallo larin,
zu diesem schönen Gedicht, voller Harmonie, Hoffnung und Ausgeglichenheit möchte ich Dich beglückwünschen! Der Text strahlt eine wohltuende Ruhe und Zufriedenheit aus.
Besonders hat auch mir die erste Strophe gefallen; sie hat mich in meinen herbstlichen Garten versetzt und herrliche Bilder gemalt.
Sehr gern mehrmals gelesen!
Herzlichen Gruß!
Galapapa

Leier 25.10.2009 12:43

Liebe larin,

wie kannst Du die Sucht nach schöner Lyrik befriedigen!
Die Besinnung fügt sich, vor Glück weinend, dem Bildnis.
Du weckst das Beste in uns Dichtern:
Ergriffenheit.

Lieben Gruß
von
cyparis

Archimedes 25.10.2009 19:14

Liebe larin, ich schließe mich den überschwänglichen Lobungen an, habe nur einen kleinen Vorschlag:

Wie still in diesen Abendstunden
uns ruhig der Garten Abschied lehrt!

Sehr schönes Werk
Gruß Archimedes ...der mit den Naturkreisen

a.c.larin 25.10.2009 19:44

lieber galapapa,
hab dank für den gemeinsamen spaziergang im herbstlichen garten!

liebe cyparis,
nun rührt deine ergriffenheit auch an mein herz!
irgendwo habe ich heute diese zeilen gelesen: da , wo wir aufhören können mit dem suchen und wollen, da wird das herz endlich offen genug, um nur zu schauen....

lieber archimedes,
dein änderungsvorschlag ist genial!
nur ein buchstabe getauscht und - schwupps: die inversion ist weg, doch der klang bleibt! großer applaus!

liebe grüße an alle drei,
larin


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